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Tesla: Leerverkäufer fordern Einlagensicherung? (Günter Luntsch)

16.08.2018, 3665 Zeichen

Tesla: Leerverkäufer fordern Einlagensicherung? Eigentlich sind ja Leerverkäufer keine Anleger. Sie kaufen nicht, sie verkaufen. Ohne das zu besitzen, was sie verkaufen. Das ist eine andere Kultur für mich. Wenn es den Aktiengesellschaften gut geht, geht es meinen Aktien gut. Mitunter setzen meine Bekannten auch auf Call-Optionsscheine. Da kriegen sie zwar keine Aktien, aber mit einem befristeten Call können sie in kurzer Zeit eventuell mehr gewinnen als die Aktionäre. Soll sein, wir sitzen im gleichen Boot: aufwärts soll es gehen! Put-Optionsscheine sind schon seltener, und echtes Leerverkaufen ist für die meisten Privatanleger wohl zu abstrakt, es fehlt ihnen der geeignete Broker, es fehlen die geeigneten Instrumente, und oft fehlt auch noch die Zuversicht, dass die zugrundeliegende Aktie garantiert keine Zukunft hat und runterfallen musss, sie bringen den Mut nicht auf, gegen den Strom der Optimisten (die ja die meisten von uns Börsianern sind, die Pessimisten klammern sich an ihre Sparbücher) zu schwimmen.

Eigentlich sollte ja das Leerverkaufen eine "gmahte Wiesn" sein. Denn runter geht es meist ungleich schneller als rauf. Die Anleger sind schneller durch ein plötzliches schlimmes Gerücht verunsichert als durch ein plötzliches positives Gerücht überzeugt. Verkaufspanik ist leichter auszulösen als Kaufpanik. Daher überrascht es, dass zwei Leerverkäufer von Tesla-Aktien so wehleidig sind. Elon Musk ist bekannt für ein relativ lockeres Mundwerk, man kennt seine Scherze, er ist halt ein Exzentriker. So war überhaupt nicht sicher, wie die Aktie reagiert, wenn er sagt, er möchte Tesla von der Börse nehmen. Die Reaktion der Anleger hätte auch sein können: Verkaufen! Oder ignorieren! So viele andere Dinge haben Auswirkungen auf den Kurs. Und weil die Aktie um ein paar Prozente gestiegen ist, fühlen sich zwei Leerverkäufer um ihren sicheren Profit geprellt und verklagen Musk. Jetzt kann er nur noch eines machen: Zeigen, dass er wirklich ernsthaft daran denkt, die Aktie von der Börse zu nehmen. Dann war es keine Manipulation, sondern Information. Die Aktionäre von Tesla freut es, wenn die Aktie steigt, schlechte Verlierer sind nur die Leerverkäufer, die jetzt klagen. Vielleicht erübrigt sich die Klage ohnehin: Was ist, wenn die Aktie plötzlich fällt, weil so viele der Meinung sind, sie müsse fallen? Ist doch eh schon passiert, die paar Prozent Plus sind schon wieder weg. Bekommt Musk dann die Profite der Shortseller ausbezahlt, wenn er schon für ihre Verluste geradestehen soll?

Ich kann Musk verstehen, wenn er die Aktie von der Börse nehmen will. Die Börsenaufsicht und auch die Gerichte sehen lockere Sprüche, die Kurse beeinflussen können, gar nicht gern, wer tut sich freiwillig Behörden- und Gerichtsverfahren an? Zumal Musk das Schweigen schwer fällt, das wird aber in dieser Position von ihm verlangt. Solange die Aktie an der Börse notiert.

Leerverkaufen widerspricht meinem Naturell. Auch wenn ich viele gute Chancen an der Börse auslasse, ich bin "long", ich stehe zu den Aktiengesellschaften, an denen ich beteiligt bin. Ich wünsche ihnen Gesundheit und Prosperität. Und dass es ihnen immer gut gehen möge. Dass sie wachsen und gedeihen und mich an ihrem Erfolg teilhaben lassen. Dann bin auch ich glücklich. Ich muss da immer an den seligen Adolf Merckle denken. Er soll ein herzensguter Mensch gewesen sein, der viel für Wissenschaft und Soziales getan hat. Als er Volkswagen-Aktien in großem Stil leerverkaufte, hatte er Porsche zum Gegner, die gewannen das Duell an der Börse. Damit konnte er nicht leben. Er war zwar immer noch reich, aber die Schande, einen großen Teil des Vermögens in den Sand gesetzt zu haben ...


(16.08.2018)

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