13.03.2018, 4562 Zeichen
Ironman-Siegerin Eva Wutti läuft beim VCM ihr Marathondebüt
„Ich freue mich riesig auf diese neue Herausforderung und es ist eine große Motivation für mich. Es wird schwer, eine richtig harte Nummer.“ So kündigt Eva Wutti, Siegerin des Ironman Austria 2017 und 2015, ihren Start beim Vienna City Marathon am 22. April an. Über Jahre hinweg war die gebürtige Kärntnerin eine der stärksten österreichischen Triathletinnen. Jetzt unternimmt die 29-Jährige einen ersten ernsthaften Schritt zum klassischen Marathon. Das „Team Austria“ bei Österreichs größtem Sportereignis wird damit interessanter denn je.
Bühne für österreichische Marathonerfolge
„Der VCM ist seit der Gründung die wichtigste Bühne für österreichische Topleistungen im Marathon. Es freut mich sehr, dass wir gerade zum 35. Jubiläum ein außergewöhnlich attraktives Team von österreichischen Läuferinnen und Läufern am Start haben. Das Antreten von Eva Wutti bringt viel Spannung und Aufmerksamkeit ins Rennen“, sagt VCM-Veranstalter Wolfgang Konrad.
„Muss man erlebt haben“
„Ich wollte schon immer einmal den Vienna City Marathon laufen, da kommt man als Ausdauersportler gar nicht dran herum“, erklärt Wutti. „Marathon ist etwas, das jeder Triathlet einmal laufen möchte. Es ist die klassische olympische Disziplin. Dazu das Flair in Wien beim Marathon, das muss man erlebt haben. In gewisser Weise ist der VCM ein Gradmesser für mich. Ich würde mich als Marathonneuling bezeichnen. Was auf mich zukommt, hat mit einem Ironman absolut nichts zu tun.“
Die Entscheidung für den Marathon ist bei Wutti im Herbst 2017 gefallen. „Nach der Geburt meiner Tochter im Sommer 2016 lief das Training in der ersten Saison nicht so leicht wie gedacht. Es hat nicht richtig Spaß gemacht. Das Laufen ging aber immer gut. Nach der Saison habe ich eine neue Motivation gesucht – das war der Marathon“, schildert sie ihre Beweggründe.
Zielsetzung EM-Limit
Bei ihrem Debüt will Wutti als beste Österreicherin ins Ziel vor dem Burgtheater einlaufen. Ihre Einschätzung und Hoffnung ist es, unter 2:37 Stunden zu bleiben. Außer Rekordhalterin Andrea Mayr hat seit 2010 keine österreichische Läuferin eine solche Marke erreicht. Wenn dieses Vorhaben gelingt, würde sie zugleich das EM-Limit für Berlin knacken, das exakt bei 2:37:00 Stunden liegt. „Als ich gesehen habe, dass das EM-Limit für Berlin vielleicht ein realistisches Ziel sein kann, war das eine Extra-Motivation. Die Qualifikation zu schaffen ist ein großes Ziel. Ich will jedenfalls die Option für einen EM-Start haben.“
„Läuferherz ist noch da“
Zur Vorbereitung wird Eva Wutti am kommenden Sonntag, 18. März beim Welser Sparkassen Halbmarathon starten. „Das Läuferherz ist aber jedenfalls noch da“, sagt sie mit Blick auf ihre Anfänge im Sport. Denn bevor sie sich auf den Triathlon verlegt hat, war Eva Wutti als Jugendliche im Mittelstreckenlauf aktiv. Als 16-Jährige lief sie ihre 800 Meter Bestzeit von 2:18,53 Minuten. Ein Jahr später holte sie bei den österreichischen U23-Meisterschaften Bronze.
Im Triathlon hat sie vier Ironman-Bewerbe gewonnen (Klagenfurt 2015 & 2017, Barcelona 2014, Kopenhagen 2013). Bei der sogenannten Ironman-WM auf Hawaii erreichte sie 2015 den 16. Platz. 2011 holte sie EM-Silber im Ironman 70.3. Den Triathlon hat sie noch nicht aus den Augen verloren. Eine Teilnahme am Ironman Hawaii bleibt weiterhin reizvoll für sie. Auch jetzt im Marathontraining haben Schwimmen und Radfahren einen fixen Platz mit mehreren Einheiten pro Woche. „Im Verhältnis zu reinen Marathonläuferinnen laufe ich wenig. Ich werde noch intensiver am nötigen Speed beim Laufen arbeiten müssen.“ Eva Wutti hat in Wien Jus studiert, im Moment noch ohne Abschluss. Sie lebt derzeit in Jordanien, wo ihr Lebensgefährte als Sportlehrer arbeitet. Sie startet für den Verein SU Tri Styria.
Starkes „Team Austria“ beim VCM
Mehrere weitere leistungsstarke österreichische Läuferinnen gehen am 22. April beim VCM an den Marathonstart. Die Tirolerin Katharina Zipser (SK Rückenwind), im Vorjahr auf Platz elf die beste Österreicherin beim VCM, möchte sich deutlich steigern und peilt eine Zeit in Richtung 2:40 Stunden an. Die Niederösterreicherin Viktoria Schenk (Union Waidhofen/Ybbs) strebt nach langwieriger Verletzung eine Zeit von 2:45 Stunden an. Die regierende Marathon-Staatsmeisterin Sandra Urach (Im Wald läuft's) aus Vorarlberg, die im Vorjahr ihre persönliche Bestleistung von 2:45:24 Stunden erzielt hat, darf man in der Österreicherinnen-Wertung ebenfalls weit vorne erwarten.
VCM News / Medien-Info
Im Original hier erschienen: 'Das muss man erlebt haben'
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