28.02.2018, 3860 Zeichen
Nun ist es also da, das mit Spannung erwartete Urteil des Bundesverwaltungsgericht zu den kommunalen Diesel-Fahrverboten. Doch was hat das eigentlich für Auswirkungen für die Autowerte und ihre Anleger? Weniger, als man meinen könnte. Die Gründe überraschen.
Das Urteil. Mit zwei Urteilen hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am Dienstag die Sprungrevisionen der Länder Nordrhein-Westfalen (BVerwG 7 C 26.16) und Baden-Württemberg (BVerwG 7 C 30.17) gegen erstinstanzliche Gerichtsentscheidungen der Verwaltungsgerichte Düsseldorf und Stuttgart zur Fortschreibung der Luftreinhaltepläne Düsseldorf und Stuttgart überwiegend zurückgewiesen. Allerdings sind bei der Prüfung von Verkehrsverboten für Diesel-Kraftfahrzeuge gerichtliche Maßgaben insbesondere zur Wahrung der Verhältnismäßigkeit zu beachten. Soweit die Verwaltungsrichter.
Worum geht es überhaupt? Auslöser für die Verfahren sind die Nichteinhaltung des über ein Jahr gemittelten Grenzwertes für Stickstoffdioxid (NO2) in Höhe von 40 µg/m³. Damit dies gelingt, bzw. der Zeitraum in dem es nicht gelingt so kurz wie möglich ist, erforderd EU-Recht geeignete Maßnahmen. Da dies in Form der bisherigen Plaketten-Regelung nicht gelingen kann, müssen neue Regeln her. Am Ende werden also Fahrzeuge mit hohem Stickstoffdioxid-Ausstoß – vor allem Diesel-Fahrzeuge unterhalb der Schadstoffklasse Euro 6 vor der Stadt bleiben müssen.
Die Folgen. Aufgrund der Panik unter den Käufern, künftig nicht mehr in die Innenstädte zu kommen, leidet der Diesel-Absatz seit geraumer Zeit. Doch mit dem aktuellen Urteil ist auch klar: Neue Diesel sind davon nicht betroffen. Das heißt, wer einen alten Diesel fährt, wird sich entweder einen neuen Diesel kaufen oder auf andere Antriebsarten umsteigen (Benzin, Gas, Elektro). Freuen können sich am Ende also wieder die Autohersteller, denn auf diese Weise wird der Absatz neuer Fahrzeuge staatlich erzwungen.
Die Autohersteller freuen sich. Schaut man an der Börse auf die Kursverläufe von BMW (WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003), Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) und Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) ist von Panik nichts zu sehen. Auch bei den Anlegern ist inzwischen klar, dass deutsche Fahrverbote nicht das große Problem der Zukunft darstellen. Entscheidend wird sein, dass die Hersteller den Wünschen der Autokäufer auch in Zukunft gerecht werden.
Damit dies überhaupt möglich ist, müssen sie auch die CO2-Vorgaben für die gesamte verkaufte Flotte einhalten. Es ist daher zu erwarten, dass sich auch die großen Hersteller vermehrt auf die margenarmen Kleinwagen stürzen, um CO2-gerechte Flottenverbräuche zu erzielen – um zumindest auf dem Papier den Umweltschutzvorgaben gerecht zu werden. Anders gesagt: Um einen Porsche Cayenne verkaufen zu dürften muss eine gewisse Anzahl an VW Ups ebenfalls den Weg zum Verbraucher finden – aber man kann sicher sein, dass dies gelingt.
FAZIT. Was das Urteil für die Zukunft des Diesel-Motors bedeutet, muss man abwarten. Noch sieht es nicht nach dem Ende dieses bislang beliebten Motorentyps aus. Wenn die Fahrverbote für gewisse Motoren- und Schadstoffklassen erst einmal umgesetzt sind, dürfte bei denen Beruhigung einsetzen, die davon nicht betroffen sind. Im übrigen lohnt sich auch hier ein Blick zurück: Die Einführung der Umweltzonen und der entsprechenden Plaketten, haben nicht zum Ende des Automobilabsatzes geführt. Es hat sich gezeigt: Die Deutschen arrangieren sich mit vielem und kaufen im Zweifel ein neues Auto.
In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage und beim alltäglichen Lebensgenuß
Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt
Melden Sie sich hier für unsere kostenlosen Newsletter an. Sie finden dort unser kostenfreies Newsletter-Angebot u.a. mit “marktEINBLICKE Auf die Schnelle” (Wochentags) und “marktEINBLICKE D-A-CH Rundschau” (Samstags).
kapitalmarkt-stimme.at daily voice 4/365: Vermögenssteuern - eine Einordnung von Finanzminister Gunter Mayr
Bildnachweis
Aktien auf dem Radar:Warimpex, Kapsch TrafficCom, Amag, Frequentis, Austriacard Holdings AG, Rosenbauer, EVN, FACC, OMV, SBO, AT&S, Telekom Austria, Athos Immobilien, Cleen Energy, Gurktaler AG VZ, Josef Manner & Comp. AG, Marinomed Biotech, Wolford, Polytec Group, Semperit, Porr, Zumtobel, RHI Magnesita, EuroTeleSites AG, Flughafen Wien, Kostad, Oberbank AG Stamm, BKS Bank Stamm, Pierer Mobility, UBM, Strabag.
Random Partner
Aluflexpack AG
Das Kerngeschäft der Aluflexpack AG (Aluflexpack) umfasst die Entwicklung und Herstellung hochwertiger flexibler Primärverpackungen im industriellen Ausmaß mit einem Schwerpunkt auf Aluminium basierten Verpackungen wie zum Beispiel Aluminium-Kaffeekapseln, Standbodenbeutel, Alu-Schalen, Deckel, Verpackungen für die Süßwarenindustrie und Durchdrückpackungen für den Pharmabereich.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» SportWoche Podcast #142: Being John McEnroe
» Österreich-Depots: Stärker, Verbund nach Zuckerl-Aus zugekauft (Depot Ko...
» Börsegeschichte 3.1.: Extremes zu Porr, Rosenbauer und bitte wieder so w...
» PIR-News: News zur Pierer Gruppe, Austriacard Holdings, Wert der 100 grö...
» Nachlese: Glück für Polytec und Kapsch, Mathematik, Jim Rogers und Ines-...
» Wiener Börse Party #812: Danke, Beate! ATX dreht nach geplatztem Zuckerl...
» Wiener Börse nach Zuckerl-Aus stärker: AT&S, Zumtobel und Verbund gesucht
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Kapsch Polytec und Jim Rogers 1985 vs. ...
» Börsepeople im Podcast S16/19: Ines Paupie
» Österreich-Depots: Guter Jahresstart wikifolio, bei dad.at-Depotjetzt ma...
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
AT0000A3C5T8 | |
AT0000A38NH3 | |
AT0000A2SKM2 |
- Polytec Group und Rosenbauer vs. Mayr-Melnhof und...
- Hannover Rück und Talanx vs. AXA und Münchener Rü...
- Telekom Austria und BT Group vs. Tele Columbus un...
- ArcelorMittal und ThyssenKrupp vs. Salzgitter und...
- Callaway Golf und Manchester United vs. World Wre...
- Silver Standard Resources und Klondike Gold vs. G...
Featured Partner Video
Beweis für extreme Unsportlichkeit
Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 19. Dezember 2024 E-Mail: sporttagebuch.michael@gmail.com Instagram: @das_sporttagebuch Twitter: @Sporttagebuch_
Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - ...
Books josefchladek.com
Nikita Teryoshin
Nothing Personal
2024
GOST
Peter Keetman
Fotoform
1988
Nishen
Yasuhiro Ishimoto
Ishimoto 石元 泰博
2024
Editions Xavier Barral / LE BAL