31.01.2018, 4405 Zeichen
Aus unserem neuen Börsenbrief: http://www.boerse-social.com/gabb .
ZFA-Chefin Heike Arbter beim Zertifikate Jahresauftakt in der Wiener Börse: "Ich bin seit 1990 im Geschäft, so etwas habe ich noch nicht erlebt. 2017 war ein Ausnahmezustand, das war ein Ganzjahresthema. Und es war mit 3.1.2018 nicht zu Ende, wir werden auch die nächsten Monate intensiv damit beschäftigt sein. Das ist gemeinsame Aufgabe. Ich möchte mich bei all jenen bedanken, die sich bemühen. Da nenne ich auch die FMA, ich bin auch in Europa unterwegs und weiss, dass es in anderen Ländern sogar noch schwerer gemacht wurde."
Arbter brachte Zertifikate-spezifische Punkte aus MiFID II, begonnen bei der Rechtsgrundlage, an: Zertifikate sind Nichteigenkapitalinstrumente. Sind Zertifikate Schuldverschreibungen oder aber Verbriefte Derivate? Da stand zunächst die Frage im Raum: „Wo gehört man denn da hin und was gilt denn für die Branche überhaupt?“. Also "Verbriefte Derivate", obwohl der Zugang mit 98,7 Prozent Anlagezertifikate (Österreich) eher risikoavers ist.
Bei der Produktgovernance sei man auch vor etlichen Rätseln gestanden.„Danke an die Wirtschaftskammer, die geholfen hat, einen Standard zu finden. Die Regel ist eine gute, die Umsetzung ist das Problem. Für jede ISIN ist ein Zielmarkt zu definieren, samt Updateverpflichtung. Die Industrie musste das gemeinsam mit den Datenanbietern bewerkstelligen."
Ein schönes Beispiel sind die Warenderivate . Auch hier: Worum gehts da überhaupt? Die ESMA sagte, dass Zertifikate Warenderivate sind, aber ETCs nicht. Das sei unverständlich, da war ein Kraftakt der Player aus der DACH-Region nötig. Man habe Privatanleger-typische Produkte bis Mengenlimit 2,5 Mio. von diesem Reporting ausnehmen können.
Ein weiterer Punkt sei die Systematische Internalisierung. Das haben aber die Zertifikate-Emittenten immer schon gemacht, daher hätten sich dem viele Emittenten angeschlossen. "Ausserbörlich gibt es die gleichen Preise, die wir auch an den Börsen stellen".
Bei den Beratungsprozessen hat sich viel getan, Stichworte wie „abhängig vs. unabhängig, Beratung vs. beratungsfrei vs. Execution only“ und so weiter. Im deutschsprachigen Raum habe man nicht viel Historie bei Honorarberatung. Wie sieht es mit Vertriebsprovisionen aus? Monetär, nicht-monetär, geringfügig? Das alles solle nicht zu Lasten des angebotenen Produkuniversums gehen. Der Kunde dürfe die beste Beratung erwarten, eine Vorauswahl sollte nicht erfolgen. Die Vielfalt müsse bleiben, das sei auch der Wunsch vom Gesetzgeber. Die Entscheidung soll nicht nach Kosten, sondern nach Produkteignung gehen. „Trotzdem könnte verstärkt auf Kosten geschaut werden und weniger auf die Produkte selbst“.
Das zweite grosse Thema im Jänner sei Kids for priips, quasi die Beipackzettel. gewesen. "Ein enormer Aufwand, der an die Substanz der Branche gegangen ist", so Arbter. "Wir haben alles aufgelistet und es getan, teilweise in 10 Sprachen". Jetzt sehe man trotzdem Unverständnis. "Hier sind viele Dinge so unklar, dass es jetzt Nachschärfungsbedarf gibt, obwohl man eigentlich Vereinfachung wollte". Wie geht man mit dem Gesamtrisikoinidikator um? Laufend neue Aufgaben. Das Thema der Performance-Szenarien sei ebenfalls zu lösen: Der Privatanleger bekommt die Info: Was könnte das Produkt für den Anleger bringen? Man hat Zahlen gesehen, die man so aus der Markterfahrung heraus nicht erwartet hätte. Vor allem: Es geht sehr stark um die jüngere Vergangenheit mit steigenden Aktienmärkten und stark fallenden Zinsen. Man produziert nun aktuelle Dokumente mit Produkterwartung, deren Abhängigkeit von vergangener Preishistorie hoch ist. Wie radikal eine Anpassung passieren muss, ist zu diskutieren. Es gibt Stimmen, die einen Disclaimer verlangen. "Achtung, das ist Vorgabe, muss nicht der Erwartung des Emittenten entsprechen". Oder ein Beiblatt mit Einschätzungen. Oder eine Veränderung der Regularien."
Und noch das Beispiel Hebelprodukte und kurze Halteperioden: Da hat man Performanceszenarien von 1000den Prozent samt begleitender Kosten gesehen. Das ist ein Lächeln wert gewesen zunächst . Aber nur zunächst. Denn was machen wir, wenn der Kunde das in die Hand bekommt? Kann so nicht gewollt sein.
Abschliessend zum Markt: Mehr als 80 % der deutschen Privatanleger sprechen sich gegenwärtig für Anlageprodukte ohne 100-prozentigen Kapitalschutz aus (Sample 2400 vom DDV). "Das gibt uns wieder Vertrauen", schliesst Arbter.
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