Inbox: Was kommende Woche in der Eurzone wichtig ist


10.12.2017

Zugemailt von / gefunden bei: Raiffeisen Research (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)

Knapp vor Weihnachten steht nochmals eine ereignisreiche Woche mit vielen Veröffentlichungen sowie der EZB Zinssitzung an. Bei Einkaufsmanagerindizes (Schnellschätzung) rechnen wir in Frankreich und der Eurozone mit einem Rück- gang. In Deutschland sehen wir im Dienstleistungsbereich noch Luft für eine Verbes- serung, die Umfrage im Verarbeitenden Gewerbe erwarten wir unverändert. Der Index für das Konsumentenvertrauen in der Eurozone liegt nahe des Allzeithochs.

Der Stimmungsindikator dürfte sich in diesen luftigen Höhen gehalten haben. Die Umfrage des ZEW-Instituts zu den Konjunkturerwartungen von Finanzmarktakteuren für Deutschland und der Eurozone sollte unserer Meinung nach eine leichte Eintrübung ausweisen. Der belgische Frühindikator hat im Vergleich zu anderen Umfrageindikatoren erhebliches Aufholpotenzial und so rechnen wir mit einem Anstieg. Bei der Industrieproduktion für die Eurozone zeichnet sich für Oktober im Vergleich zum Vormonat erneut ein klares Minus ab. Das von uns erwartete Plus in Italien wird den starken Rückgang in Deutschland bei weitem nicht wettmachen können.

Die Europäische Zentralbank hat die geldpolitischen Maßnahmen für weite Strecken des Jahres 2018 großteils festgelegt. Lediglich einige Details zur Umsetzung der Anleihekäufe ab Jänner sind noch nicht ganz klar. Beispielsweise sollen die Käufe von Unternehmensanleihen unterproportional gekürzt werden. Weiters ist die Wortwahl auf der Pressekonferenz von Interesse. Die aktuelle Kommunika- tion ist darauf ausgerichtet, die Spekulation auf eine nochmalige Verlängerung der Anleihekäufe am Leben zu belassen und die Erwartung steigender Leitzinsen möglichst weit in die Zukunft zu drängen. Da wir davon ausgehen, dass die Notenbank ihre BIP-Wachstums- und Inflationsprognosen nach oben korrigieren wird, steht die aktuell sehr taubenhafte Kommunikation zur Disposition. Mehrere Ratsmitglieder haben sich zudem bereits offen für ein Ende der Anleihekäufe im September 2018 ausgesprochen. Wir denken aber, dass die EZB ihre Wortwahl in den wesentlichen Punkten (easing bias bei den Anleihekäufen, forward guidence bezüglich Zinssetzung) unverändert belassen wird. Sie wird unserer Meinung nach erst eine Anpassung vornehmen, wenn die Inflationsrate beginnt nachhaltig nach oben zu klettern, was wir ab Frühling 2018 erwarten. Eine erste wichtige Veränderung der Kommunikation durch die EZB halten wir daher erst auf der Sitzung am 8. März 2018 für wahrscheinlich. Bis dorthin sehen wir auch wenig Grund, dass die Rendite deutscher Staatsanleihen die seit Monaten beob- achtbare Bandbreite verlässt. Entsprechend bleibt unsere Halten Empfehlung für deutsche Anleihen mit mittleren und längeren Laufzeiten aufrecht.

Europa, EU, Brexit, Euro (Bild: Pixabay/geralt https://pixabay.com/de/eu-flagge-brexit-europa-british-uk-2108026/ )



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    10.12.2017

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