Rohstoff-Kolumne: OPEC-Treffen am Donnerstag im Fokus (Support) (Heiko Geiger)
28.11.2017, 6829 Zeichen
Die Ölpreise haben zu Beginn der neuen Handelswoche einen Teil ihrer letztwöchigen Gewinne wieder abgegeben. Gold handelte zum Wochenauftakt etwas gefestigt knapp unter der runden Marke von 1.300 US-Dollar je Feinunze.
Rohöl: OPEC-Treffen an diesem Donnerstag im Fokus
Die Ölpreise haben zu Beginn der neuen Handelswoche einen Teil ihrer letztwöchigen Gewinne wieder abgegeben. In der letzten Woche legten die Ölpreise im Vergleich zur Vorwoche deutlich um knapp zwei Prozent bei Brent und sogar vier Prozent bei WTI zu. Dies war der sechste Wochenanstieg binnen sieben Wochen. Der Preisanstieg seit Anfang Oktober ist nach Ansicht der Rohstoffexperten der Commerzbank auf die Erwartungshaltung zurückzuführen, dass die OPEC bei ihrer Sitzung in der laufenden Woche ihre Förderkürzungen nochmals verlängert und der Ölmarkt sich daraufhin weiter einengt. „Alles andere als eine Verlängerung des Kürzungsabkommens wäre eine große Überraschung und würde zu einem massiven Preisrückgang führen“, so die Experten.
Fraglich ist aber nach wie vor, bis wann die neue Förderbremse gelten soll. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, dass sich die OPEC und das wichtige Ölland Russland bereits auf die Grundzüge einer Verlängerung der Förderbegrenzung bis Ende 2018 verständigt haben. Auch der Markt geht mehrheitlich von einer Ausdehnung bis Ende kommenden Jahres aus.
Die Analysten der HSH Nordbank sind indes der Auffassung, dass eine Ausdehnung der Kürzungen um sechs Monate genügen würde. Die Datenlage auf dem Ölmarkt habe sich in den vergangenen Wochen deutlich aufgehellt, eine Rückführung der Öllagerbestände auf das Normalniveau sei in diesem Zeitraum möglich, so Ölexperte Jan Edelmann. Laut seiner Analyse der Öllagerbestände in wichtigen Lagerorten wie den USA, Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen (ARA), Singapur und Japan sei der Ausbalancierungsprozess am Ölmarkt bereits zu 85 Prozent vorangekommen, so Edelmann. Im Vormonat Oktober waren es lediglich 70 Prozent. „Angesichts dessen scheint eine Verlängerung um nur sechs Monate rational“.
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Gold: Hält die Fed im Dezember die Füße still?
Gold handelte zum Wochenauftakt etwas gefestigt knapp unter der runden Marke von 1.300 US-Dollar je Feinunze. In Abwesenheit der meisten Händler in den USA wegen dem langen Thanksgiving-Wochenende verzeichnete Gold aus Sicht der Commerzbank schon Ende vergangener Woche einen lethargischen Handel. „Gold reagierte nicht auf die starke Bewegung des Wechselkurses von Euro und Dollar“. Der US-Dollar sank nach starken Konjunkturdaten aus Deutschland zum Euro deutlich auf ein Zwei-Monatstief. Doch auch der Dollar schwächelt derzeit. Gewisse Zweifel am Inflationsausblick in den USA belasten den Greenback
Der US-Finanzexperte Jim Rickards äußerte sich in einem Interview mit kitco.com wenig besorgt über die zuletzt stagnierende Entwicklung des Goldpreises. Denn Rickards erwartet, dass es schon bald zu einer neuen Rally kommen wird. Grund sei die Geldpolitik in den USA. „Der Markt rechnet zu 100 Prozent mit einer Zinserhöhung im Dezember und diese Erwartung ist bei allen Assets eingepreist“, so Rickards gegenüber kitco.com. Er selbst gehe aber davon aus, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung die Füße stillhalten werde, da die Inflation weiterhin hinter den Erwartungen zurückbleibe. „Das dürfte für Turbulenzen an den Märkten sorgen. Gold und Euro werden steigen, der Dollar und die Anleiherenditen unter Druck geraten“. In der Folge könnte es zu einer signifikanten Goldrally kommen, so der Experte.
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Platin: Angebotsdefizit dürfte sich ausweiten
Der Preis für die Feinunze Platin hat letzte Woche merklich angezogen, während Palladium kaum reagierte. Die Analysten von ABN Amro sagten kürzlich einen starken Rückgang der Platin-Nachfrage und damit des Preises voraus. Der World Platinum Investment Council (WPIC) sieht in seinem jüngst veröffentlichten Quartalsbericht am globalen Platinmarkt in diesem Jahr dem entgegen aber ein Angebotsdefizit von 15.000 Unzen, wie die Commerzbank berichtete. Das geringere Angebot solle sich im nächsten Jahr deutlich auf 275.000 Unzen ausweiten, womit der Platinmarkt mindestens seit sechs Jahren im Defizit wäre.
Die Nachfrage insgesamt solle laut WPIC 2018 um zwei Prozent auf 8,03 Mio. Unzen steigen, obwohl die Nachfrage aus der Automobilindustrie für Diesel-Katalysatoren weiter zurückgehen dürfte. Aufgrund des derzeit hohen Palladium-Preises gab es zuletzt allerdings Spekulationen, dass US- und europäische Autohersteller erwägen, in Benzinkatalysatoren auf Platin umzurüsten.
Daneben profitiere das Edelmetall von einer starken industriellen Nachfrage außerhalb des Automobilsektors, insbesondere in der Chemie- und Glasindustrie, hieß es von den Experten weiter. Auch die Schmucknachfrage solle wieder spürbar zulegen.
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