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Warum Unternehmen in Griechenland und Großbritannien besonders häufig der Konkurs droht (Christoph Scherbaum)

Bild: © Martina Draper, Griechenland, Fahne

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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06.09.2017, 4027 Zeichen

Die Euro-Krise ist aus dem Gedächtnis vieler Anleger verschwunden. Selbst der Brexit hat seinen Schrecken verloren. Und dennoch sorgen zwei Länder nach wie vor für Schlagzeilen, wenn um die Wirtschaft dort geht. Unternehmen in Griechenland und Großbritannien droht besonders häufig der Konkurs.

Europas Sorgenkind. Schaut man in die EU fällt auf: Die griechische Wirtschaft ist und bleibt Europas Sorgenkind. Erst im Juli musste der Internationale Währungsfonds (IWF) das Land mit weiteren 1,6 Mrd. Euro unterstützen. Mit Blick auf die Zahlungsausfälle bleibt die Situation aber prekär, denn in vielen Fällen können griechische Unternehmen die daraus entstehende Lücke in ihrem Finanzhaushalt nicht abfangen. Die Folge:

Eine mögliche Insolvenz. Wie die EOS Studie „Europäische Zahlungsgewohnheiten“ 2017 zeigt, wirkt sich bei insgesamt 28 Prozent der griechischen Unternehmen Zahlungsverzug und -ausfall existenzbedrohend aus – in keinem anderen Land in Europa ist dieser Zusammenhang stärker ausgeprägt.

Brexit belastet. In Westeuropa haben vor allem britische Unternehmen mit den Folgen von verspätet bezahlten und ausfallenden Rechnungen zu kämpfen. Fast jedes vierte Unternehmen im Vereinigten Königreich (24 Prozent) muss deshalb um sein Bestehen bangen. Neben Großbritannien haben vor allem französische (22 Prozent) und spanische Unternehmen (21 Prozent) mit diesen Folgen zu kämpfen.

Anders sieht es in Deutschland aus. Hier können Unternehmen ausstehende Zahlungen besser abfangen. Denn obwohl in 17 Prozent aller Fälle Zahlungen nicht rechtzeitig erfolgen oder ausfallen, sehen sich nur zwei Prozent aller Unternehmen dadurch in ihrer Existenz bedroht. In Osteuropa haben auch bulgarische Unternehmen Schwierigkeiten, Zahlungsausfälle aufzufangen. Bei fast jedem vierten Unternehmen (24 Prozent) wirken sie sich existenzbedrohend aus. Im Schnitt sind 17 Prozent der osteuropäischen Unternehmen durch fehlende Kundenzahlungen von Insolvenz bedroht.

Unterschiedliche Zukunftsaussichten. Die Studie von EOS zeigt aber auch, dass die krisengeschüttelten Unternehmen mitunter unterschiedliche Ansichten über die Zukunft haben. In Griechenland ist die Stimmung bei den Firmen ähnlich wie bereits 2016 eher optimistisch:

Immerhin noch 29 Prozent (2016: 33 Prozent) erwarten, dass sich die Zahlungsmoral ihrer Kunden in den nächsten zwei Jahren verbessern wird. „Interessant zu beobachten ist in dem Zusammenhang die Aufbruchsstimmung in Griechenland. Seit geraumer Zeit gestärkt durch intensive europäische Unterstützung, herrscht trotz schwacher Wirtschaft positive Stimmung“, sagt Klaus Engberding, Vorsitzender der Geschäftsführung der EOS Gruppe.

Ganz anders sieht es in Großbritannien aus. Hier nehmen eher die pessimistischen Stimmen zu. Gingen im Vorjahr nur 12 Prozent der Unternehmen davon aus, dass sich die Zahlungsmoral weiter verschlechtern wird, sind es 2017 insgesamt 19 Prozent.

„Der Brexit hat die britische Wirtschaft hart getroffen. Das zeigen der schwache Anstieg des BIP in den ersten beiden Quartalen und die mäßige Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds für 2018“, so Engberding.

Fazit. Auch wenn für viele Anleger die Euro-Krise aus dem Gedächtnis verschwunden ist, zeigen die aktuellen Daten, dass mit Ausnahme Deutschlands die Probleme nach wie vor spürbar sind. Vor allem Griechenland kommt offenbar trotz des Optimismus nicht vom Fleck. Vielleicht kann das Land aber in diesem Jahr zumindest touristisch etwas punkten. Angesichts der Daten aus dem Rest von Europa ist derweil auch eine Zinswende der EZB nicht unbedingt wahrscheinlicher geworden. Anleger sollten sich also auch weiterhin auf Strafzinsen und deren Folgen einstellen.

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