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Preisverfall beim Ausschreibungsverfahren, Druck auf Nordex (trading-treff.de, Christoph Scherbaum)

Bild: © Aussender, Nordex N117/3000 Delta (3,0 MW) Windenergieanlage (Bild: Nordex SE http://www.nordex-online.com/popuppic.php/news-presse/press... )

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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18.08.2017, 4653 Zeichen

Es tut sich was auf dem Energiemarkt. Das Ausschreibungsverfahren ist mittlerweile in Kraft und zeigt seine Wirkung. Zu anfangs wurde es kritisiert, insbesondere durch die Bürgerwind Gesellschaften, die Angst hatten, dass sie unterboten werden durch große Konzerne und so keine Chance zur Weiterentwicklung ihrer Betriebe haben werden. Diese Ängste werden zunehmend zerstreut, wie es die letzten beiden Ausschreibungsverfahren gezeigt haben. Im Mai wie auch in der letzten Ausschreibung dominierten die Bürgerwind Gesellschaften das Verfahren, so dass die zuvor geäußerte Kritik nur noch ein Säuseln des Windes im Wald ist.

Der Preis

Im Mai gewannen die Bieter die Ausschreibung mit einem gebotenen Preis in Höhe von 5,71 Euro Cent je kWh. Dieser Preis wurde in der jetzigen Ausschreibung um ca. 25% unterboten. Bei der nun ausgeschriebene Leistung von 1 Gigawatt, um die geboten wurde, setzten sich die Bieter mit einem Durchschnittspreis von 4,28 Euro Cent je kWh durch. Dieser Preisverfall ist immens und macht die Windkraft an Land zu einer der günstigsten Energieformen überhaupt. Auch Bloomberg New Energy Financial, die sich nur auf das Gebiet der Erneuerbaren Energien spezialisiert sind, wurden von diesem Preisverfall überrascht. Selbst gingen sie von einem Preis von ca. 5,7 Euro Cent je kWh in der jetzigen Runde aus. Diese Entwicklung wird sich höchstwahrscheinlich fortsetzen, was zu einem Preisverfall und einem harten Konkurrenzkampf der Windkraftanlagenhersteller führen wird, auf diesen Umstand werde ich später zurück kommen.

Im Vergleich zu den jetzigen Preisen liegen die alten Energiegewinnungsformen weit darüber und sind eigentlich nicht mehr konkurrenzfähig. Der Herstellungspreis für eine kWh liegt bei Gaskraftwerken bei ca. 5,8 bis 6,2 Euro Cent, von Kohle bei ca. 6,1 Euro Cent und Atomenergie sticht vollkommen heraus mit einem Preis von fast 14 Euro Cent je kWh. Recht Ernüchternd möchte man meinen, besonders wenn man bedenkt dass die Fossilen Energieträger weltweit im Jahr mit über 5000 Mrd. USD subventioniert werden.

Die Kritik

Die Kritik an dem Verfahren, die man jetzt hört, kommt z.B. von Nordex (WKN: A0D655 / ISIN: DE000A0D6554), die als Windanlagen Hersteller natürlich ihre Gewinnmargen dahinschmelzen sehen und auch den Druck größerer Wettbewerber spüren, die zum einen von Skaleneffekten profitieren und zum anderen in „Billiglohnländern“ wie China produzieren. Ein großer Konkurrent entstand im vergangenen Jahr, als sich Gamesa Corp., Tecnologica SA und Siemens SE einigten ihr Windturbinen Geschäft zusammenzulegen.

Diese Umstände schlagen sich im Moment auch im Kurs von Nordex wieder, deren Aktienkurs seit der Finanzkrise ein Dreieck geformt hat. Hier befindet sich die Aktie im Moment in der Mitte des Dreiecks, nachdem sie seit Januar 2016 gefallen ist.

Nordex Chartüberblick
NDX1 Point and Figure Quartals Chart: Simple Sell Signal aktiv
NDX1 Point and Figure Quartals Chart: Simple Sell Signal aktiv

Hier im PaF Chart ist seit geraumer Zeit ein Simple Sell Short Signal aktiv, was die Bären über die Bullen dominieren lässt. Die seit zwei Monaten laufende Erholung konnte an dieser Tatsache bisher nicht rütteln. Schaut man jedoch in den Bar Chart könnte ein wenig Hoffnung für die Bullen aufkommen. Letztens stellte Deep das DPT Setup vor, was einem bei der Betrachtung ein wenig weiterhelfen kann.

NDX1 Bar Monats Chart: Drei Punkte Trading Setup (DPT Setup)
NDX1 Bar Monats Chart: Drei Punkte Trading Setup (DPT Setup)

Wie Deep in dem Artikel erklärt hat, habe ich einmal die Drei Punkte im Chart markiert und wie beschrieben verbunden. Sollte die Trendlinie, die an Punkt Drei angelegt ist überschritten werden, besteht die Hoffnung, dass sich der Kurs wieder erholt und in Folge dessen den oberen Dreiecksbereich ansteuert.

Dieses ist jedoch nicht viel mehr als eine Hoffnung, da sich der Kurs innerhalb des Dreiecks befindet und im PaF Chart ein Simple Sell Signal aktiv ist. Die Hoffnung zerschlägt sich auf jeden Fall, sollte die Aktie unter ihr jetziges Jahrestief fallen.

Für mich ist die Unternehmung weiterhin keine Investition wert, solang sie sich innerhalb des Dreiecks bewegt. Erst ein Ausbruch aus diesem würde die Aktie für mich attraktiv erscheinen lassen.

Weitere Analysen finden Sie bei uns an gewohnter Stelle.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen unserer Seite und ein erfolgreiches Investieren.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr ORBP

Dieser Beitrag von ORBP wurde von trading-treff.de zur Verfügung gestellt. Dort gibt es Analysen, Wissen und Emotionen zum Trading.

ORBP ist ein Spezialist im Währungshandel, exotischen Wertpapieren und Konjunkturanalysen. Das große Bild ist hierbei maßgeblich und wird objektiv unter die Lupe genommen. Verfolgen Sie ORBP erhalten Sie einen neuen Blick auf die Zusammenhänge der Weltmärkte.

 


(18.08.2017)

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Siemens
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Veränderung zu letztem SK:  -2.51%
Letzter SK:  208.45 ( -0.26%)



 

Bildnachweis

1. Nordex N117/3000 Delta (3,0 MW) Windenergieanlage (Bild: Nordex SE http://www.nordex-online.com/popuppic.php/news-presse/pressebilder.html ) , (© Aussender)   >> Öffnen auf photaq.com

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    Es tut sich was auf dem Energiemarkt. Das Ausschreibungsverfahren ist mittlerweile in Kraft und zeigt seine Wirkung. Zu anfangs wurde es kritisiert, insbesondere durch die Bürgerwind Gesellschaften, die Angst hatten, dass sie unterboten werden durch große Konzerne und so keine Chance zur Weiterentwicklung ihrer Betriebe haben werden. Diese Ängste werden zunehmend zerstreut, wie es die letzten beiden Ausschreibungsverfahren gezeigt haben. Im Mai wie auch in der letzten Ausschreibung dominierten die Bürgerwind Gesellschaften das Verfahren, so dass die zuvor geäußerte Kritik nur noch ein Säuseln des Windes im Wald ist.

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    Im Mai gewannen die Bieter die Ausschreibung mit einem gebotenen Preis in Höhe von 5,71 Euro Cent je kWh. Dieser Preis wurde in der jetzigen Ausschreibung um ca. 25% unterboten. Bei der nun ausgeschriebene Leistung von 1 Gigawatt, um die geboten wurde, setzten sich die Bieter mit einem Durchschnittspreis von 4,28 Euro Cent je kWh durch. Dieser Preisverfall ist immens und macht die Windkraft an Land zu einer der günstigsten Energieformen überhaupt. Auch Bloomberg New Energy Financial, die sich nur auf das Gebiet der Erneuerbaren Energien spezialisiert sind, wurden von diesem Preisverfall überrascht. Selbst gingen sie von einem Preis von ca. 5,7 Euro Cent je kWh in der jetzigen Runde aus. Diese Entwicklung wird sich höchstwahrscheinlich fortsetzen, was zu einem Preisverfall und einem harten Konkurrenzkampf der Windkraftanlagenhersteller führen wird, auf diesen Umstand werde ich später zurück kommen.

    Im Vergleich zu den jetzigen Preisen liegen die alten Energiegewinnungsformen weit darüber und sind eigentlich nicht mehr konkurrenzfähig. Der Herstellungspreis für eine kWh liegt bei Gaskraftwerken bei ca. 5,8 bis 6,2 Euro Cent, von Kohle bei ca. 6,1 Euro Cent und Atomenergie sticht vollkommen heraus mit einem Preis von fast 14 Euro Cent je kWh. Recht Ernüchternd möchte man meinen, besonders wenn man bedenkt dass die Fossilen Energieträger weltweit im Jahr mit über 5000 Mrd. USD subventioniert werden.

    Die Kritik

    Die Kritik an dem Verfahren, die man jetzt hört, kommt z.B. von Nordex (WKN: A0D655 / ISIN: DE000A0D6554), die als Windanlagen Hersteller natürlich ihre Gewinnmargen dahinschmelzen sehen und auch den Druck größerer Wettbewerber spüren, die zum einen von Skaleneffekten profitieren und zum anderen in „Billiglohnländern“ wie China produzieren. Ein großer Konkurrent entstand im vergangenen Jahr, als sich Gamesa Corp., Tecnologica SA und Siemens SE einigten ihr Windturbinen Geschäft zusammenzulegen.

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    Wie Deep in dem Artikel erklärt hat, habe ich einmal die Drei Punkte im Chart markiert und wie beschrieben verbunden. Sollte die Trendlinie, die an Punkt Drei angelegt ist überschritten werden, besteht die Hoffnung, dass sich der Kurs wieder erholt und in Folge dessen den oberen Dreiecksbereich ansteuert.

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