11.06.2017
Zugemailt von / gefunden bei: Raiffeisen Research (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)
Etablierte Aktienmärkte
Die internationalen Aktienmärkte präsentierten sich zuletzt eher verhalten. Die Investoren wagten sich aufgrund der zahlreichen in dieser Woche stattgefundenen Ereignisse nicht aus der Deckung. Als erster Event ist die EZB-Zinssitzung zu erwähnen, wobei diese aber wie erwartet ausgefallen ist: Der Leitzins im Euroraum bleibt weiterhin unverändert und ein verfrühtes Zurückfahren der Anleihekäufe wurde ebenfalls nicht signalisiert. Allerdings wurden die Wirtschaftsrisiken als ausgeglichen beschrieben und der erwartete Inflationspfad abgeflacht. Unterm Strich bleiben die Geldschleusen der EZB weit geöffnet und die geldpolitische Wende lässt weiter auf sich warten.
Dementsprechend hielten sich auch die Kursreaktionen an den internationalen Aktienmärkten durchaus in Grenzen. Die Anhörung des von US-Präsident Donald Trump entlassenen früheren FBI-Chefs Comey brachte keine neuen Erkenntnisse und sorgte damit auch für kein Störfeuer an den Finanzmärkten.
Mit großer Spannung erwartet wurden auch die vorgezogenen Parlamentswahlen in Großbritannien. Die im Vorfeld erhobenen Umfragen haben sich nur zum Teil bewahrheitet: Die konservative Partei von Premierministerin Theresa May bleibt die stärkste Kraft, allerdings hat sie die absolute Mehrheit verspielt. Nun rückt die Frage in den Vordergrund, ob die Brexit-Verhandlungen wie geplant am 19. Juni überhaupt starten können bzw. wer die Gespräche führen wird. Die europäischen Börsen reagierten mit Zugewinnen und auch beim lokalen Leitindex FTSE 100 blieben negative Reaktionen aus. Hintergrund hierfür ist, dass mit der aktuellen Situation eines „Hung Parliament“ (Unterhauses ohne klare Mehrheit) die politische Unsicherheit zwar signifikant zugenommen hat, dieser Belastungsfaktor aber durch die Abwertung des britischen Pfund und der somit potenziell positiven Auswirkungen auf den Export wieder kompensiert wird.
Aber nach der Wahl ist vor der Wahl: Am Sonntag findet die erste Runde der französischen Parlamentswahlen statt. Die Partei des neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron kann einer Umfrage zufolge mit einer deutlichen absoluten Mehrheit rechnen. Seine sozialliberale Partei „La République en marche“ soll jüngsten Umfragen zur Folge auf 360 bis 390 Sitze kommen, wobei für die absolute Mehrheit 289 Mandate nötig sind. Aufgrund der souveränen Führung dürfte ein Sieg Macrons aber bereits in den Kursen eskomptiert sein, weshalb nur ein klares Verfehlen eine nachhaltige Kursreaktion nach sich ziehen dürfte.
Generell hat sich unsere Einschätzung für die weitere Entwicklung der internationalen Aktienmärkte nicht verändert. Wir bleiben mit Blick auf die Sommermonate vorsichtig gestimmt. Aufgrund der bereits starken Kursanstiege und der hohen Bewertungen sehen wir die Gefahr für eine Konsolidierung klar im Steigen begriffen. Dazu passt auch die offensichtliche Sorglosigkeit der Investoren, was sich in den historisch niedrigen Volatilitätsindizes ausdrückt. Als Auslöser könnten ein zunehmend unter Druck geratener US-Präsident, eine Verschärfung der geopolitischen Risiken (Nordkorea, Syrien, Naher Osten etc.) oder auch nur die saisonal bedingte Schwächephase in den Sommermonaten herangezogen werden. Wir bleiben bei unserer aktuellen Verkaufsempfehlung.
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Aktien auf dem Radar:Immofinanz, Bawag, Agrana, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Flughafen Wien, Rosgix, ATX, ATX TR, voestalpine, DO&CO, SBO, OMV, Lenzing, S Immo, Oberbank AG Stamm, Amag, CA Immo, Erste Group, EVN, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, Bayer, Deutsche Boerse, Deutsche Bank, Volkswagen Vz., Mercedes-Benz Group, BASF.
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Baader Bank
Die Baader Bank ist eine der führenden familiengeführten Investmentbanken im deutschsprachigen Raum. Die beiden Säulen des Baader Bank Geschäftsmodells sind Market Making und Investment Banking. Als Spezialist an den Börsenplätzen Deutschland, Österreich und der Schweiz handelt die Baader Bank über 800.000 Finanzinstrumente.
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11.06.2017, 4144 Zeichen
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Mit großer Spannung erwartet wurden auch die vorgezogenen Parlamentswahlen in Großbritannien. Die im Vorfeld erhobenen Umfragen haben sich nur zum Teil bewahrheitet: Die konservative Partei von Premierministerin Theresa May bleibt die stärkste Kraft, allerdings hat sie die absolute Mehrheit verspielt. Nun rückt die Frage in den Vordergrund, ob die Brexit-Verhandlungen wie geplant am 19. Juni überhaupt starten können bzw. wer die Gespräche führen wird. Die europäischen Börsen reagierten mit Zugewinnen und auch beim lokalen Leitindex FTSE 100 blieben negative Reaktionen aus. Hintergrund hierfür ist, dass mit der aktuellen Situation eines „Hung Parliament“ (Unterhauses ohne klare Mehrheit) die politische Unsicherheit zwar signifikant zugenommen hat, dieser Belastungsfaktor aber durch die Abwertung des britischen Pfund und der somit potenziell positiven Auswirkungen auf den Export wieder kompensiert wird.
Aber nach der Wahl ist vor der Wahl: Am Sonntag findet die erste Runde der französischen Parlamentswahlen statt. Die Partei des neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron kann einer Umfrage zufolge mit einer deutlichen absoluten Mehrheit rechnen. Seine sozialliberale Partei „La République en marche“ soll jüngsten Umfragen zur Folge auf 360 bis 390 Sitze kommen, wobei für die absolute Mehrheit 289 Mandate nötig sind. Aufgrund der souveränen Führung dürfte ein Sieg Macrons aber bereits in den Kursen eskomptiert sein, weshalb nur ein klares Verfehlen eine nachhaltige Kursreaktion nach sich ziehen dürfte.
Generell hat sich unsere Einschätzung für die weitere Entwicklung der internationalen Aktienmärkte nicht verändert. Wir bleiben mit Blick auf die Sommermonate vorsichtig gestimmt. Aufgrund der bereits starken Kursanstiege und der hohen Bewertungen sehen wir die Gefahr für eine Konsolidierung klar im Steigen begriffen. Dazu passt auch die offensichtliche Sorglosigkeit der Investoren, was sich in den historisch niedrigen Volatilitätsindizes ausdrückt. Als Auslöser könnten ein zunehmend unter Druck geratener US-Präsident, eine Verschärfung der geopolitischen Risiken (Nordkorea, Syrien, Naher Osten etc.) oder auch nur die saisonal bedingte Schwächephase in den Sommermonaten herangezogen werden. Wir bleiben bei unserer aktuellen Verkaufsempfehlung.
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