22.01.2017, 5017 Zeichen
Die Idee von Conda liegt darin, Anlegern zu ermöglichen, sich bereits mit kleinen Beträgen an Unternehmen zu beteiligen, die Wachstum und Erfolg versprechen.
Der Name Conda ist untrennbar mit Crowdinvesting verbunden. Man will aber mehr sein. „Conda ist mehr als eine Crowdinvesting-Plattform. Conda ist das Bindeglied zwischen Unternehmern und Investoren, um gemeinsam Großes zu realisieren“, heißt es da etwa auf der Website. Die BSN Roadshow #65 im Dezember war wiederum das Bindeglied zwischen dem Publikum und Conda, das in Form von Gründer Paul Pöltner und Head of Investment Management Michael Lipper die Idee von Conda vermittelte.
Zinsen und Bonus-Zins
Die Grundidee lautet wie folgt: Man will Anlegern ermöglichen, schon mit kleinen Beträgen in erfolgversprechende Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial zu investieren. Das hilft den Unternehmen dabei, innovative Ideen zu entwickeln und langfristig erfolgreich zu agieren. Das freut wiederum den Anleger bzw. den Investor. “Bei jungen Unternehmen sind sie beteiligt - sie bekommen eine Verzinsung und außerdem bekommen sie am Ende der Laufzeit einen Bonus-Zins, der sich an der Wertsteigerung des Unternehmens orientiert”.
Erfolgreiche Projekte
Bisher wurden rund 70 Projekte finanziert und dabei 14 Millionen Euro eingesammelt. “Das durchschnittliche Investment liegt derzeit bei etwas über 1000 Euro”, erklärt Paul Pöltner. Die Projekte kommen oft aus Österreich. Insgesamt ist man in sieben Ländern aktiv. Das Vereinigte Königreich soll demnächst dazukommen. Warum? “Damit man sich aussuchen kann, in welche Unternehmen und in welche Länder man investieren will um das eigene Portfolio aufzubauen”, so Pöltner.
Investitionsprojekte
Ein Blick auf die Website klärt auf. Dort sieht man auf einen Blick, welche Projekte derzeit zur Auswahl stehen. Etwa techbold. Das ist das neue Unternehmen von DiTech-Gründer Damian Izdebski. 171.800 Euro wurden bisher eingesammelt. Bis zu 500.000 könnten es noch werden. Pöltner verrät: “Die Unternehmen, die zu uns kommen, sollten einen Kapitalbedarf von 50.000 Euro, tendenziell sogar 100.000 Euro haben”. Und so sind auch die verschiedenen Beträge schnell erklärt. Die Fundingschwelle gibt Aufschluss darüber, wie viel Geld eingesammelt wird, damit es überhaupt zur Finanzierung kommt. Ist die Marke überschritten, wird weiterhin so viel Geld eingesammelt bis das Fundingziel erreicht ist. Im Falle von techbold wären das die erwähnten 500.000 Euro.
Venture Space
Doch der Blick auf die Website offenbart nicht nur die erfolgreiche techbold-Finanzierung, sondern auch etwas ganz Besonderes, nämlich Venture Space. Die Fundingschwelle liegt hier bei 1 Million Euro. Das Fundingziel bei 3,65 Millionen Euro. 571.000 Euro wurden bisher eingesammelt. Michael Lipper klärt auf. „Viele Unternehmen sind im Bereich Private Equity tätig. Dieser Bereich hat leider das Problem, dass der Zugang zu den Investitionsmöglichkeiten für die meisten Menschen - vor allem im Retail-Bereich - nicht vorhanden ist. Es ist Investmentfonds oder Unternehmen oder Business Angels vorbehalten. Es existiert kaum ein Zugang.” Bleibt die Möglichkeit, in gewisse Fonds zu investieren um hier mitzuverdienen und dabei zu sein.
„Im Frühphasenbereich, im Bereich von Venture Capital, sind hier aber Einstiegshürden von zumindest 100.000 Euro gegeben. Eine andere Möglichkeit ist das Thema Crowdinvesting“. Und so schließt sich der Kreis. Denn hier sei es möglich, in ein Portfolio zu investieren. Es wird ein Portfolio an aussichtsreichen Technologieunternehmen aufgebaut, insgesamt 15 bis 20 Stück.
Geschlossener Investorenkreis
„Es ist ein geschlossener Investorenkreis, der gemeinsam in diese Projekte investiert und somit Risikoteilung schafft“, betont Lipper. Ein Investment ist bereits ab einem Betrag von 1000 Euro möglich. Bis zu 500.000 kann ein Einzelinvestment betragen. „Und die Investoren entscheiden tatsächlich, wo die Gelder hinlaufen, also welche Unternehmen finanziert werden“, so Lipper.
Was ist der Fokus, wo wird investiert? „Vorrangig im Technologiebereich, also im Informations- und Kommunikations-Technologie- und im High-Tech-Bereich. Aber auch im Segement Gesundheit. Hier sehen wir sehr spannende Modelle und glauben, in Zukunft sehr interessante Renditen erwirtschaften zu können. Hinzu kommen die Bereiche Sport und Fitness sowie grüne Technologien“, fasst Lipper die Marschroute zusammen.
50 Prozent Österreich-Anteil
Venture Space wird vorrangig in Österreich investieren. 50 Prozent der Unternehmen kommen aus Österreich. 50 Prozent kommen aus dem umliegenden Ausland Österreichs. „Wir wollen hier vorrangig regionale Projekte finanzieren und diese für die bevorstehende Expansion mit Kapital ausstatten“, erklärt Michael Lipper. Es handelt sich dabei um die so genannte Early Stage, also die Unternehmensphase nach dem Marktstart. Dennoch kommen nur Unternehmen in Frage, die bereits mehr als 100.000 Euro Umsatz erzielen. Die ersten Investitionsziele wurden bereits ins Auge gefasst.
Aus dem Fachheft 51c, "Roadshow #65".
Wiener Börse Party #795: ATX im Minus, AT&S mit kleinem Comeback, die grosse Erste Group Bilanz und die KTM Racing Frage
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Paul Pöltner (Conda)
, (© Martina Draper/photaq) >> Öffnen auf photaq.com
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