Autor:
Ulrich W. Hanke

Börsenstratege und Herausgeber von www.boersianer.info - Hankes Börsenbrief

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18.09.2016, 3973 Zeichen

Von Ulrich W. Hanke, www.boersianer.info

 

Was es bei Sachwerten zu beachten gilt, welches Potenzial historische Wertpapiere haben und warum die Aktie das Investment der Stunde ist.

56 Prozent der US-Amerikaner legen ihr Geld in Aktien an, in Deutschland sind es gerade einmal 15 Prozent der Bundesbürger. Unbeliebt ist die Aktie, weil sie unbekannt ist, Teufelszeug sein soll. Ich sammle alte Aktien aus Zeiten, als die Anteilscheine der Unternehmen noch in Papierform ausgegeben wurden. Ein wunderschönes Hobby. Doch die historischen Wertpapiere sind wie die Aktie im Depot der Onlinebank erklärungsbedürftig. Während wir alle wissen, was eine Briefmarke ist, was ein Geldschein und was eine Münze, weiß manch Bankangestellter am Schalter nicht einmal von der Existenz der effektiven Stücke, so werden die Aktien aus Papier unter Fachleuten genannt.

Ich werde als Kapitalmarktstratege und unabhängiger Experte für die historischen Wertpapiere häufiger von Journalisten gefragt, ob sich historische Wertpapiere als Sachwert eignen. Jetzt, wo es keine Zinsen mehr gibt und der ein oder andere Anleger Alternativen sucht, könnte das ja sein. Alternativlos ist aber einzig und allein die Aktie, die renditestärkste Anlageklasse aller Zeiten. Wie Sie es sich bei Briefmarken schon vorstellen können, so ist es denn auch bei historischen Aktien: Die Nachfrage sinkt. Immer weniger Menschen sammeln diese teils wunderschönen Zeugnisse vergangener Zeiten. Zwar ist das Angebot bei den alten Aktien immerhin stabil, es werden ja im Gegensatz zu Briefmarken, Geldscheinen oder Münzen keine neuen Wertpapiere mehr hergestellt, doch das hilft beim Preisverfall herzlich wenig. Wenn überhaupt, dann kommen ganz, ganz wenige historische Wertpapiere als Investment infrage – und ihr Wertanstieg ist oft auch eher dem Zufall geschuldet. 

Wichtig sind die folgenden fünf Eigenschaften. Als erstes sollte ein Sammlerstück selten sein, am besten extrem selten. Bei historischen Wertpapieren sollte es sich im Idealfall um ein Unikat handeln – und das schon seit Jahren, so dass die Chance gering scheint, dass ein zweites Stück aus einem Dachbodenfund auftaucht. Ein gewisses Alter geht oft einher mit der Seltenheit, so Kriterium Nummer zwei. Drittens sollte es sich um ein Papier mit historischer Bedeutung handeln – also eine Aktie eines bekannten Unternehmens, eine Gründeraktie oder eine Aktie mit einer Originalunterschrift einer Berühmtheit. Idealerweise haben potenzielle, erfolgreiche Sachwertinvestoren das historische Wertpapier auch nicht auf einer Auktion erstanden. Dort fällt nämlich eine saftige Provision an, die praktisch kaum reinzuholen ist. An- und Verkauf über eine Auktion bedeuten nicht selten insgesamt 40 Prozent Kosten – eine 40-prozentige Wertsteigerung bedeutet also lediglich eine Rendite von null. Dabei ist die Inflation noch nicht einmal berücksichtigt, vor der sich ja so mancher Anleger, der sich in Sachwerte stürzt, schützen will. Als fünften Punkt ist es wichtig, die Mode und die kommende Mode zu erahnen. Früher waren Aktien von Eisenbahngesellschaften beliebt. Heute sind es eher Stücke aus der Zeit der D-Mark.

Vielleicht sind bei Oldtimern oder Youngtimern, bei Gemälden und Uhren Wertsteigerungen drin, das kann ich nicht allumfassend beurteilen, bei historischen Wertpapieren aber eher nicht. Die alten Aktien sind – was sie am besten können – ein toller Gestand für ein tolles Hobby. Wer sein Geld erfolgreich investieren, sprich mehren will, der greift zur gültigen Aktie eines börsennotieren Unternehmens wie etwa den 30 Dax-Titeln und nicht zu den Stücken aus Papier.

Ihr Börsenstratege Ulrich W. Hanke

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(18.09.2016)

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