Gemäß der am 18. Mai dieses Jahres bekannt gegebenen Einigung mit den wichtigsten Gläubigern im Rahmen eines Memorandum of Understanding soll am Montag, den 5.9., das Rückkaufangebot für die vom Land Kärnten (B3/developing) behafteten Heta-Verbindlichkeiten von insgesamt rund EUR 11 Mrd. veröffentlicht werden. Die Grundsatzvereinbarung im Frühjahr wurde von 72 Heta-Gläubigern, die ein Gesamtnominale von über 4,9 Mrd. bzw. 48,7% von behafteten Senior-Titeln und rund 110 Mio. bzw. 12,3% der Nachrangtitel halten, unterzeichnet.

Gemäß den geplanten Angeboten beabsichtigt der Kärntner Ausgleichszahlungsfonds (K-AF), den Gläubigern der Heta vorzuschlagen, die gehaltenen Schuldtitel, entweder durch einen Kauf gegen Barzahlung (75% für Senior- und 30% für Nachrang-Gläubiger) oder einen Umtausch gegen bestimmte durch den K-AF zu begebenden und durch die Republik Österreich (Aa1/AA+/AA+) zu garantierende Null-Kupon Anleihen zu erwerben (vgl. auch Erste Covered Bonds & Financials Weekly vom 25.5.2016 sowie das Term Sheet), wodurch sich letztlich eine Recovery von über 90% für Vorrang- bzw. 45% für Nachranggläubiger realisieren lassen sollte.

Das Land Kärnten hat im Rahmen der Landtagssitzung am 4.8. die notwendigen Beschlüsse zur Umsetzung des Heta-Deals gefasst. Dazu zählt die Aufnahme neuer Finanzierungen über gesamt EUR 1,2 Mrd.. Gemäß Medienberichten soll es sich dabei um drei Darlehen über jeweils EUR 400 Mio. mit Laufzeiten von 10 und 30 Jahren handeln. Mittel aus dem viel diskutierten „Zukunftsfonds“ dürften zur Tilgung eines Teils des Finanzierungspakets herangezogen werden.

Die Landtagsbeschlüsse sehen auch die Ermächtigung der Einräumung von Pfandrechten zugunsten des Bundes in Höhe von EUR 1,2 Mrd., aber auch zugunsten der anderen Pari passu-Gläubiger des Landes in Höhe von bis zu EUR 348 Mio. vor. Als Sicherheiten hierzu sollen die Forderungen aus gewährten Wohnbauförderungsdarlehen des Landes dienen.

Die seit der Einigung mit wichtigen Gläubigergruppen im Rahmen eines Memorandum of Understandings am 18. Mai eingekehrte Ruhe an der Medienfront werten wir grundsätzlich positiv. Finanzminister Schelling bekräftigte diese Woche seine Erwartung, die erforderliche Zustimmung einer Gläubigermehrheit von mindestens über zwei Dritteln des Gesamtnominales bzw. mindestens eines Viertels je Kategorie1 zu erreichen.

Bis Ende August sollen gemäß früherer Medienberichte die verbindlichen Zusagen zum „Support Undertaking“ durch die Gläubiger erfolgen. Dabei ist geplant, dass die zustimmenden Gläubiger im Gegenzug die laufenden Gerichtverfahren ruhend stellen. Das durch den Kärntner Ausgleichszahlungs-Fonds geplante Rückkaufangebot der vom Land Kärnten behafteten Heta-Schuldtitel soll bis 31.10. vollständig abgewickelt sein.