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Eliud Kipchoge krönt Karriere mit Marathon-Olympiasieg (Vienna City Marathon)

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22.08.2016, 5853 Zeichen

Dem Tempo des Kenianers war in Rio keiner gewachsen. US-Läufer Galen Rupp holt überraschend Bronze 

Eliud Kipchoge ist der neue Marathon-Olympiasieger. Damit krönte der 31-jährige Kenianer seine Karriere, in der er vor Rio bereits fünf große Marathonrennen in Folge gewonnen hatte. Eliud Kipchoge triumphierte im olympischen Rennen über die klassischen 42,195 km bei regnerischem, warmem Wetter in 2:08:44 Stunden (Rennhälften 65:55 + 62:49 min) souverän vor Feyisa Lilesa (Äthiopien), der nach 2:09:54 im Ziel war. Einen sensationellen Lauf zeigte in seinem zweiten Marathon Galen Rupp (USA), der in 2:10:05 Stunden die Bronzemedaille gewann. Erst vor acht Tagen hatte Rupp im 10.000-m-Finale in 27:08,92 Minuten Platz fünf belegt. Damit feierten die insgesamt überraschend starken US-amerikanischen Läufer einen weiteren großen Erfolg bei den Olympischen Spielen. Vierter wurde der Marathon-Weltmeister Ghirmay Ghebreslassie (Eritrea) in 2:11:04. 

Eliud Kipchoge ist erst der zweite Kenianer, der den Männer-Marathon bei Olympischen Spielen gewinnen konnte. 2008 in Peking hatte der später bei einem tragischen Sturz vom Balkon seines Hauses verstorbene Sammy Wanjiru erstmals für Kenia Marathon-Olympia-Gold gewonnen. 

Mit dem Schweizer Tadesse Abraham (7.) und dem Briten Callum Hawkins (9.) schafften es zwei Europäerin die Top-10. Bester Läufer des Gastgeberlandes Brasilien war Paulo Roberto Paula in 2:13:56 auf Rang 15 - er hatte heuer beim Vienna City Marathon in fast exakt der gleichen Zeit den neunten Platz geholt. Die deutschen Läufer Philipp Pflieger (55. in 2:18:56) und Julian Flügel (71. in 2:20:47) erreichten Plätze im Mittelfeld. Österreichs beste Marathonläufer Valentin Pfeil, Edwin Kemboi und Lemawork Ketema, die man bei guter Vorbereitung wohl in einem ähnlichen Leistungsbereich einordnen darf, waren nicht nominiert. Von 155 gestarteten Läufern schafften es in einem der teilnehmerstärksten Olympiabewerbe 140 ins Ziel. 

Rennverlauf: Dem Tempo von Eliud Kipchoge war keiner gewachsen 

Bei den verglichen zum Frauenrennen deutlich besseren Wetterbedingungen erreichte eine 42-köpfige Spitzengruppe die Halbmarathonmarke nach 65:55 Minuten. Es war erwartungsgemäß in der ersten Hälfte kein schnelles Rennen, wobei die großen Favoriten das Tempo in der Spitzengruppe kontrollierten. 

Schneller wurde es dann im Bereich der 25-km-Marke. In dieser Phase des Rennens fielen auch die ersten Medaillenaspiranten zurück: Titelverteidiger Stephen Kiprotich (Uganda) und der amtierende Weltmeister Ghirmay Ghebreslassie (Eritrea) konnten das Tempo nicht mehr halten. Der Äthiopier Tesfaye Abera, der in diesem Jahr die Rennen in Dubai und Hamburg gewonnen hatte, gab auf - offensichtlich mit Magenproblemen. Mehrere andere Athleten hatten überraschend Probleme mit aufgehenden Schnürsenkeln. Für Europameister Daniele Meucci (Italien) war der Olympia-Marathon frühzeitig bei Kilometer 15 beendet. 

Ausscheidungsrennen nach vorsichtigem Beginn 

Zwischen Kilometer 25 und 30 reduzierte sich die Spitzengruppe von rund 35 auf nur noch neun Läufer. Nach der 30-km-Zwischenzeit von 1:33:15 Stunden waren es zwei Kilometer später nur noch vier: Der favorisierte Eliud Kipchoge, Lemi Berhanu und Feyisa Lilesa (beide Äthiopien) sowie Galen Rupp rannten an der Spitze. Zurückgefallen war nun mit dem New-York-Marathon-Sieger Stanley Biwott (Kenia) ein heißer Medaillenkandidat. Auch Wesley Korir (Kenia), Tadesse Abraham (Schweiz) und Kaan Kigen Özbilen (Türkei) hatten den Kontakt verloren. 

Weltrekordpace bringt Entscheidung 

Eliud Kipchoge, der vor Rio bereits fünf große Marathonrennen in Serie gewonnen hatte (Rotterdam, Chicago, London, Berlin und nochmals London), machte weiter Tempo und Lemi Berhanu war der nächste Läufer, der nicht mehr mithalten konnte. Den 5-km-Abschnitt zu Kilometer 35 (1:47:40) absolvierte das verbleibende Trio in superschnellen 14:25 Minuten - das ist ein Tempo, das gut ist, um den Weltrekord von 2:02:57 Stunden deutlich zu unterbieten! Kipchoges Tempojagd im Schlussviertel des Rennens war erwartungsgemäß kein Konkurrent gewachsen. Rupp verlor den Anschluss kurz nach 35 km. Dann forderte Kipchoge seinen letzten Konkurrenten, Feyisa Lilesa, auf, sich an der Führungsarbeit zu beteiligen. Als der Äthiopier nicht reagierten konnte, zog Eliud Kipchoge bei 36 km davon und war nicht mehr einzuholen. Nur noch die vielen engen, im Regen rutschigen Kurven hätten ihn jetzt noch stoppen können, doch vorsichtig manövrierte sich Eliud Kipchoge durch das Schlussstück. 

„Ich kam, um Gold zu gewinnen“ 

Wie stark der Kenianer ist, zeigen auch die beiden Marathonhälften, die er in Rio lief: Die Halbmarathonmarke hatte er in der großen Spitzengruppe nach 65:55 Minuten erreicht, den zweiten Abschnitt lief er gut drei Minuten schneller in 62:49. „Es ist ein Meisterschaftsrennen gewesen, und es war langsam, so dass ich mich entschied, die Initiative zu ergreifen. Jeder will hier natürlich eine Medaille gewinnen - ich kam nach Rio, um Gold zu gewinnen“, sagte Eliud Kipchoge. „Wir haben Geschichte geschrieben, denn erstmals kommen in den olympischen Marathonrennen sowohl die Frauen- als auch der Männersieger aus einem Land. Dies ist der beste Moment in meinem Leben.“ 

Eliud Kipchoges nächstes großes Ziel wird nun sicherlich der Marathon-Weltrekord sein. Falls er ihn im kommenden Frühjahr in London nicht laufen kann, dürfte er im September 2017 wohl nach Berlin zurückkommen. 

Ergebnisse: 
1. Eliud Kipchoge KEN 2:08:44 
2. Feyisa Lilesa ETH 2:09:54 
3. Galen Rupp USA 2:10:05 
4. Ghirmay Ghebreslassie ERI 2:11:04 
5. Alphonce Felix Simbu TAN 2:11:15 
6. Jared Ward USA 2:11:30 
7. Tadesse Abraham SUI 2:11:42 
8. Munyo Mutai UGA 2:11:49 
9. Callum Hawkins GBR 2:11:59 
10. Eric Gillis CAN 2:12:29 

Vollständige Ergebnisse 


VCM News. Text: JW, AM | race-news-service.com

Im Original hier erschienen: Eliud Kipchoge krönt Karriere mit Marathon-Olympiasieg



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1. 40km-Marke in Marathon, Griechenland, 40, vierzig, Meilenstein, http://www.shutterstock.com/de/pic-252200713/stock-photo-milestone-with-km-mark-in-marathon-greece.html , (© (www.shutterstock.com))   >> Öffnen auf photaq.com

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    Eliud Kipchoge ist erst der zweite Kenianer, der den Männer-Marathon bei Olympischen Spielen gewinnen konnte. 2008 in Peking hatte der später bei einem tragischen Sturz vom Balkon seines Hauses verstorbene Sammy Wanjiru erstmals für Kenia Marathon-Olympia-Gold gewonnen. 

    Mit dem Schweizer Tadesse Abraham (7.) und dem Briten Callum Hawkins (9.) schafften es zwei Europäerin die Top-10. Bester Läufer des Gastgeberlandes Brasilien war Paulo Roberto Paula in 2:13:56 auf Rang 15 - er hatte heuer beim Vienna City Marathon in fast exakt der gleichen Zeit den neunten Platz geholt. Die deutschen Läufer Philipp Pflieger (55. in 2:18:56) und Julian Flügel (71. in 2:20:47) erreichten Plätze im Mittelfeld. Österreichs beste Marathonläufer Valentin Pfeil, Edwin Kemboi und Lemawork Ketema, die man bei guter Vorbereitung wohl in einem ähnlichen Leistungsbereich einordnen darf, waren nicht nominiert. Von 155 gestarteten Läufern schafften es in einem der teilnehmerstärksten Olympiabewerbe 140 ins Ziel. 

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