18.04.2016, 7617 Zeichen
Meselech Melkamu bricht Streckenrekord, Tesfaye Abera gewinnt. Deutsche Anja Scherl läuft 2:27, Lemawork Ketema verpasst ÖOC-Olympialimit
Das hochkarätigste Resultat beim Hamburg Marathon am 17. April wurde bei den Frauen erzielt. Die Äthiopierin Meselech Melkamu gewann mit einer Streckenrekordzeit von 2:21:54. Damit verbesserte sie trotz windiger Bedingungen die bisherige Kursbestzeit, die ihre Landsfrau Netsanet Abeyo mit 2:24:12 vor vier Jahren aufgestellt hatte, um über zwei Minuten und erzielte die fünftbeste Zeit weltweit in diesem Jahr. Zweite wurde Titelverteidigerin Meseret Hailu (Äthiopien) in 2:26:26.
An dritter Stelle hat sich die Deutsche Anja Scherl in sehr überraschenden 2:27:50 Stunden für den olympischen Marathon in Rio qualifiziert. Mit dieser deutschen Jahresbestzeit steigerte sich die 30-jährige Läuferin vom Verein LG Telis Finanz Regensburg gleich um 8:41 Minuten. Damit blieb sie deutlich unter der deutschen Olympianorm von 2:30:30.
Der Äthiopier Tesfaye Abera gewann das Rennen mit 2:06:58 Stunden vor den Kenianern Philemon Rono (2:07:20) und Josphat Kiprono (2:10:44). Der Österreicher Lemawork Ketema - er stammt aus Äthiopien und erhielt im Dezember 2015 die österreichische Staatsbürgerschaft - erreichte in 2:16:19 Stunden den 18. Platz. Das angestrebte ÖOC-Olympialimit von 2:14:00 hat er jedoch nicht erreichen können. Für die Marathonläufe bei den Spielen in Rio ist damit aus Österreich derzeit einzig Andrea Mayr qualifiziert, die im Oktober 2015 in Frankfurt mit 2:33:28 Stunden das Frauen-Limit von 2:34:00 unterboten hat.
DAS RENNEN DER FRAUEN: HOHES TEMPO VON BEGINN AN
Meselech Melkamu bestimmte zusammen mit Titelverteidigerin Meseret Hailu von Beginn an das Tempo, wobei sich auch die Kenianerin Sarah Chepchirchir an ihre Fersen heftete. Doch schon kurz vor der 20-km-Marke löste sich Melkamu, die eine Bestzeit von 2:21:01 aufweist. Am Halbmarathonpunkt hatte sie mit 71:04 Minuten bereits 15 Sekunden Vorsprung auf Hailu und Chepchirchir. Während Melkamu das Tempo auf der zweiten Hälfte trotz des teilweise starken Gegenwindes halten konnte, gelang dies den anderen beiden nicht annähernd. Für Hailu reichte es am Ende zwar noch zum zweiten Platz in 2:26:26, doch Chepchirchir wurde schließlich Siebente in 2:30:08.
„Ich denke, ohne den Wind wäre ich heute unter 2:20 Stunden gelaufen, denn die Strecke ist schnell. Das war eine der besten Leistungen meiner Karriere. Ich hoffe, das reicht für die Olympia-Nominierung“, sagte die 30-jährige Meselech Melkamu, die den afrikanischen Rekord über 10.000 m hält.
Unglaubliches Rennen von Anja Scherl
Lange Zeit auf Rang sieben lief Anja Scherl. Die Olympia-Qualifikationszeit hatte sie von Anfang an im Blick. Und ihre Zwischenzeiten deuteten stets auf ein Ergebnis von unter 2:30 Stunden hin. Die Norm steht bei 2:30:30. Doch um sicher zu sein bezüglich des Rio-Tickets musste Anja Scherl schneller laufen als Anna Hahner, die in Berlin im vergangenen Jahr 2:30:19 erreicht hatte.
Als Siebente erreichte Anja Scherl die Halbmarathonmarke nach 73:57 Minuten. „Diese Zeit hat mich selbst überrascht und ich war ein bisschen erschrocken. Aber ich hatte bis 32 Kilometer gar keine Probleme, es war ein fantastisches Rennen für mich“, erzählte Anja Scherl, die vor ihrer Hochzeit unter dem Namen Anja Schneider bekannt war. Auch bei dem teilweise unangenehmen Gegenwind in der zweiten Hälfte des Rennens wurde Anja Scherl nicht langsamer. Nach 35 km war sie bereits Fünfte, dann machte sie auf den letzten fünf Kilometern noch zwei Plätze gut.
Anna Hahner oder Fate Tola nach Rio?
„Ich kann es noch nicht glauben, dass ich für Rio qualifiziert bin“, sagte Anja Scherl, der der Startplatz nicht mehr zu nehmen ist. Zurzeit ist sie die Schnellste im Qualifikationszeitraum vor Lisa Hahner, die das Ticket nach Rio ebenfalls sicher hat. Zittern muss nun jedoch Anna Hahner. Besteht die Noch-Äthiopierin Fate Tola, die am Montag den Boston-Marathon läuft, einen Einbürgerungstest in diesem Monat, dürfte sie rechtzeitig vor der Nominierung die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Dann würde Fate Tola als dritte deutsche Läuferin in Rio starten können.
Mona Stockhecke mit Bestzeit
Eine persönliche Bestzeit gab es in Hamburg noch für eine zweite deutsche Topläuferin: Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg) lief auf Rang zehn mit 2:33:43 und verbesserte sich damit um genau sieben Sekunden. „Man muss immer kämpfen beim Marathon, es ist nie einfach. Aber ich freue mich, dass ich mein Ziel erreicht habe und eine Bestzeit gelaufen bin“, sagte Mona Stockhecke.
DAS RENNEN DER MÄNNER: ZEIT IM WIND VERLOREN
Vom Wind geprägt waren die Zwischenzeiten und damit die Entwicklung des Männerrennens. Der Rückenwind im Bereich zwischen den Kilometern 7 und 15 sorgte dafür, dass die Führungsgruppe mit einer 15-km-Zwischenzeit von 44:17 Minuten plötzlich auf Kurs war für eine Endzeit um 2:04:30. Der Streckenrekord des Kenianers Eliud Kipchoge, der vor drei Jahren mit 2:05:30 Stunden gewonnen hatte, schien in Gefahr.
Doch dieses Tempo ließ sich im weiteren Verlauf mit teilweise sehr viel Gegenwind nicht halten. Den Halbmarathonpunkt erreichte eine zehnköpfige Spitzengruppe mit drei Tempomachern nach 62:49 Minuten. Vor der 30-km-Marke kam Bewegung in die Gruppe, die sich halbierte. Vier Läufer und der kenianische Tempomacher Albert Kangogo lagen nach 30 km (1:29:29) in Führung, wobei der „Hase“ kurz danach aus dem Rennen ging. Neben Tesfaye Abera und Philemon Rono waren zu diesem Zeitpunkt noch Abayneh Ayele (Äthiopien) und Yekeber Bayabel (Eritrea) im Rennen um den Sieg. In der Folge entwickelte sich ein Zweikampf zwischen dem 1,92 m großen Abera und dem deutlich kleineren Rono. Der Äthiopier schien sich nach 35 km abzusetzen, doch der Kenianer war auf dem 37. Kilometer wieder dran. Als Abera jedoch kurz vor 40 km erneut antrat, war Rono schließlich geschlagen.
„Es war ein gutes Rennen für mich. Wir liefen in einer großen Gruppe und haben gut zusammengearbeitet, so dass wir anfangs sehr schnelle Zwischenzeiten hatten. Als ich später an der Spitze lief, war der Wind sehr stark“, sagte der 24-jährige Tesfaye Abera. Bezüglich der Olympia-Nominierung sagte der Äthiopier, der mit seiner Dubai-Siegzeit von 2:04:23 Stunden die Jahresweltbestenliste anführt: „Wichtig ist, dass ich zum Zeitpunkt der Nominierung noch der schnellste Äthiopier bin.“
Julian Flügel war zum dritten Mal in Folge bester Deutscher beim Haspa Marathon Hamburg. Nach einer Muskelverletzung war er erwartungsgemäß noch nicht in Topform. „Die Zeit war nicht ganz so gut, aber es war mir vorher klar, dass es nicht zu einer Bestzeit reichen würde. Nach einem Muskelfaserriss hatte ich nur rund sechs Wochen Vorbereitungszeit“, sagte Julian Flügel, für den es am nächsten Wochenende beim Düsseldorf-Marathon spannend wird. Unterbietet kein deutscher Athlet die Olympianorm von 2:14:00 Stunden wird Julian Flügel in Rio im Marathon starten.
Ergebnisse Hamburg Marathon, 17. April 2016
Männer:
1. Tesfaye Abera ETH 2:06:58
2. Philemon Rono KEN 2:07:20
3. Josphat Kiprono KEN 2:10:44
4. Abayneh Ayele ETH 2:11:49
5. Merhawi Kesete ERI 2:12:21
6. Ezekiel Chebii KEN 2:12:45
7. Ivan Fernandez ESP 2:12:55
8. Abdelhadi El Hachimi BEL 2:13:10
18. Lemawork Ketema AUT 2:16:19
Frauen:
1. Meselech Melkamu ETH 2:21:54
2. Meseret Hailu ETH 2:26:26
3. Anja Scherl GER 2:27:50
4. Monika Stefanowicz POL 2:28:26
5. Madai Perez MEX 2:29:27
6. Kelly Arias COL 2:29:36
7. Sarah Chepchirchir KEN 2:30:08
8. Adriana da Silva BRA 2:31:23
VCM News. Text: JW, AM / race-news-service.com
Im Original hier erschienen: Hamburg Marathon: Streckenrekord bei den Frauen und eine deutsche Überraschung
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