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Geldfalle Nr. 3: Der Konsumkredit (Robert Wanner)

Autor:
Robert Wanner

Über Geld spricht man nicht! - der Blog zum Thema "Persönliche Finanzen" - die do´s and don´ts im Umgang mit Geld.

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13.04.2016, 7003 Zeichen

Bei Geldfalle Nr. 3 geht es um die wahrscheinlich am weitest verbreitete Geldfalle überhaupt – den Konsumkredit.

Mir kommt es vor, dass es heute schon fast zum guten Ton gehört sich einen Kredit aufzunehmen. Einen Kredit für ein Auto, einen Kredit für den Urlaub - welchen man sich ja so verdient hat - und dann noch einen tollen Ultra-HD 60-Zoll Fernseher auf Ratenzahlung. Warum auch auf etwas sparen, wenn man es doch auch sofort haben kann?

Sogar in der Werbung hört man Sätze wie: "Erfüllen Sie sich Ihre Träume jetzt gleich, mit einem günstigen Ratenkredit!".

Wir alle wissen, dass man für einen Kredit Zinsen bezahlen muss und man dadurch für das Produkt noch mehr bezahlt. Doch aufgeteilt auf mehrere Monate scheint die Belastung verschwindend gering zu sein und schon ist der Kredit oder die Ratenzahlung gewählt.

Doch einen Traum bzw. Wunsch auf Kredit zu finanzieren, ist so ziemlich die schlechteste Idee, die man haben kann.

Beginnt man einmal mit dieser Kredit- bzw. Ratenzahlungsmentalität, ist es schwer wieder damit aufzuhören. Oft beginnt damit ein nicht endender Kreislauf an Krediten und Folgekrediten. Wie soll man auch jemals etwas für zukünftige Anschaffungen sparen, wenn man sein frei verfügbares Einkommen ständig zur Kredittilgung heranziehen muss?

Und warum das Ganze? Nur, dass wir uns eine Weile gut fühlen mit diesem Produkt. Blöd nur, dass die Kredittilgung oft länger dauert, als die Freude am Produkt.

Eine Grundregel im Umgang mit Geld ist daher: "Kauf dir nichts auf Kredit oder Ratenzahlung!"

Ich habe schon einen Kredit bzw. eine Ratenzahlung, was tun?

Wenn du bereits einen Kredit oder eine Ratenzahlung für einen Konsumartikel hast, musst du im ersten Schritt deine Einstellung zu Krediten überdenken.

  • War der Kredit bzw. das gekaufte Produkt wirklich notwendig?
  • Hätte es vielleicht auch gereicht, ein günstigeres Modell des Produkts zu wählen?

Und die vielleicht wichtigste Frage:

  • Ist es das Produkt wert, dass ich mich dafür zum Sklaven der Bank mache?

Sklave klingt vielleicht etwas hart. Aber genau so sehe ich das. Konsumschulden machen dich zum Sklaven. Du bist gezwungen, der Bank dein hart erarbeitetes Geld in den Rachen zu werfen – und durch die Zinsen sogar mehr als das Produkt wert ist.

Es ist daher wichtig, Konsumschulden in jeder Form als den Feind Nummer 1 zu betrachten. Bei den Worten "Kredit" und "Ratenzahlung" muss es dir kalt den Rücken herunterlaufen.

Das Gleiche gilt übrigens auch für Ratenzahlungen mit 0 % Zinsen, welche oft von großen Elektromärkten und Möbelhäusern angeboten werden. Auch ohne Zinsen sollte man kein Geld ausgeben, welches man nicht besitzt. Hier ist Disziplin angesagt.

Hast du einen Kredit, ist das Ziel Nr. 1: Der Kredit muss weg!

Mit einem Kredit ist es viel schwerer Vermögen aufzubauen. Schafft man es Vermögen aufzubauen, wird das Leben leichter. Finanziert man sein Leben hingegen ständig mit Krediten, begibt man sich in eine Abhängigkeit. Denn kann man die Raten für den Kredit plötzlich nicht mehr bezahlen, beginnt oft eine Abwärtsspirale, die einem das Leben schwer machen kann. Unerwartete Ereignisse können jeden treffen und spätestens dann bereut man die Entscheidung für den Kredit.

Das Ziel sollte immer sein, dass man finanziell möglichst flexibel ist - im Optimalfall sogar finanziell unabhängig. Flexibilität und Unabhängigkeit erreicht man nicht durch Schulden machen.

Den Kredit abzubezahlen, ist unter Umständen ein etwas längerer Prozess. Dies sollte aber eine hohe Priorität haben.

Die Tilgung lässt sich durch zwei Maßnahmen beschleunigen:

  1. die Rückzahlungsrate erhöhen
  2. die zu bezahlenden Zinsen senken

Punkt 1 ist bei Krediten mit kurzer Laufzeit (5 Jahre oder weniger) meist der größere Faktor. Die größte Einsparung lässt sich durch eine möglichst rasche Rückzahlung erreichen. Gerade bei langlaufenden Krediten spielt aber auch Punkt 2 eine sehr große Rolle. Man sollte daher, selbst wenn man die Kreditrate nicht erhöhen kann, prüfen, ob sich ein günstigerer Kredit bei gleicher Laufzeit finden lässt.

Besonders hohe Zinsen bezahlt man bei der Überziehung des Girokontos und der Teilzahlungsmöglichkeit einer Kreditkarte. Hier werden oft 9 – 15 % Zinsen pro Jahr verrechnet. Das ist in meinen Augen absoluter Wucher. Diese Möglichkeiten werden aber trotzdem von vielen Menschen genutzt, da der Zugang dazu so leicht gemacht wird. Die Banken und Kreditkartengesellschaften freut es.

Hat man etwas Geld auf der Seite, sollte man in Erwägung ziehen, es für die Rückzahlung heranzuziehen. Das Geld kann kaum so gut angelegt sein, dass sich dies nicht lohnen würde. Beachten sollte man allerdings, dass man zumindest Reserven in Höhe von 1 - 2 Monatsgehältern behalten sollte. Andernfalls hat man bei der nächsten bösen Überraschung die nächste Ratenzahlung am Hals.

Lässt sich kein Geld auftreiben, ist auch oft eine Umschuldung möglich, um die Zinsen zu senken. Bei einer Umschuldung nimmt man sich einen Kredit mit geringeren Zinsen auf, mit dem man dann die bestehenden Schulden deckt. Da man mit dem neuen Ratenkredit weniger Zinsen bezahlt, wird die Rückzahlung beschleunigt.

Wenn man diese Möglichkeit nutzen möchte, sollte man dafür nicht bloß zu seiner Hausbank laufen und den erstbesten Kredit nehmen. Es gibt Vergleichsseiten wie z.B. durchblicker.at oder Check24.de, welche es leicht machen, ein gutes Angebot zu finden.

Entscheidet man sich für diesen Weg, ist es aber danach extrem wichtig, nicht erneut Schulden zu machen. Man sollte es als Neuanfang mit seinen persönlichen Finanzen sehen und es von nun an besser machen. Die Worte "Überziehungsrahmen", "Kredit“ und "Ratenzahlung“ müssen aus dem Wortschatz gestrichen werden. Diese Dinge sind ab sofort keine Option mehr.

Hat man es dann geschafft den Kredit abzubezahlen, sollte man sofort damit beginnen, den selben Betrag monatlich zu sparen. Das ist dann der erste Schritt zum Vermögensaufbau.

Fazit

Wir alle kennen die "WILL HABEN!" Stimme in uns. Einmal ist es ein neues Mobiltelefon um einige hundert Euro, ein anderes Mal ein Fernseher um einen vierstelligen Betrag. Wir werden tagtäglich mit Werbung überschüttet, die genau dieses Verlangen hervorrufen soll.

Natürlich soll man sich im Leben etwas gönnen. Wir alle möchten möglichst komfortabel leben. Aber kein Produkt dieser Welt ist es wert, dafür Schulden zu machen.

Das höchste Gut auf dieser Welt ist Freiheit. Alle anderen käuflich erwerblichen Produkte sind dagegen nichts wert. Unter Freiheit verstehe ich nicht nur, dass wir uns frei durch die Welt bewegen können, sondern auch eine finanzielle Freiheit, welche ein flexibles und unabhängiges Leben ermöglicht.

Schulden machen das Leben unnötig schwer. Daher sollte man immer darauf achten, sich nur Dinge zu leisten, welche man auch direkt bezahlen kann. Oft gibt es zum begehrten Produkt auch eine günstigere Alternative, welche rational betrachtet genau das selbe leistet.

Daher lasse dich beim Ausgeben von Geld möglichst nicht von Emotionen leiten. Emotionen sind Geld-Killer!

Im Original hier erschienen: Geldfalle Nr. 3: Der Konsumkredit


(13.04.2016)

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    Mit einem Kredit ist es viel schwerer Vermögen aufzubauen. Schafft man es Vermögen aufzubauen, wird das Leben leichter. Finanziert man sein Leben hingegen ständig mit Krediten, begibt man sich in eine Abhängigkeit. Denn kann man die Raten für den Kredit plötzlich nicht mehr bezahlen, beginnt oft eine Abwärtsspirale, die einem das Leben schwer machen kann. Unerwartete Ereignisse können jeden treffen und spätestens dann bereut man die Entscheidung für den Kredit.

    Das Ziel sollte immer sein, dass man finanziell möglichst flexibel ist - im Optimalfall sogar finanziell unabhängig. Flexibilität und Unabhängigkeit erreicht man nicht durch Schulden machen.

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