16.11.2015, 4488 Zeichen
Sehr geehrte Privatanleger,
in diesem Jahr habe ich schon mehrfach an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass Sicherheit derzeit das höchste Gebot für das eigene Depot sein sollte. Leider ist Sicherheit der Kapitalanlage in einer unsicheren Zeit nicht einfach. Sicher sind Sie eben nicht, wenn Sie sich „sicher fühlen“, sondern wenn Ihre Anlagen angesichts der zu erwartenden Turbulenzen und Stürme bestmöglichst aufgestellt sind.
Sicherheit kann in einer solchen Situation nur relative Sicherheit bedeuten, nämlich dass Ihr Vermögen bestmöglich gestreut und aufgestellt ist, um die größtmögliche Anzahl von Schocks aus verschiedenen Richtungen bestmöglich zu überstehen.
Gerne werde ich nach dem „Drehbuch für das Endspiel“ gefragt. Leider gibt es kein voraussehbares Endspiel. Sicher ist, dass die Schulden auf der Welt reorganisiert werden müssen. Sicher ist, dass hierzu immer mehr die Macht anstelle der Marktwirtschaft zum Tragen kommt. Sie müssen sich also fragen, wer die stärksten politischen und wirtschaftlichen Akteure sind, wie die Interessenlage dieser Akteure ist – und wie diese Akteure investieren. Und da heißt die Devise nach wie vor: Sachwert schlägt Geldwert.
Damit sind Aktien nach wie vor die zu bevorzugende Vermögensklasse. Aktien sind eine wichtige Grundlage für den Vermögenserhalt und die Vermögensvermehrung. Das gilt auch in den unsicheren Zeiten des Endspiels. Bei Aktien haben Sie die geballte Lobbymacht der großen Fondsgesellschaften und der Superreichen hinter sich, die diese Form des Besitzes sicher nicht angetastet haben wollen. Da ist es viel leichter, die Grundsteuern auf Immobilien zu erhöhen, denn das trifft vor allem die Mittelschicht. Auch die Finanzrepression trifft die Mittelschicht – und hilft den Aktienmärkten. Viele Unternehmen haben billige Kredite aufgenommen, um mit diesem Geld eigene Aktien zurückzukaufen und so die Gewinne je Aktie nach oben zu treiben.
In fast allen wichtigen Märkten liegen die Dividendenrenditen weiter deutlich über den Renditen der Staatsanleihen. Dies ist historisch gesehen eine anormale Situation – normalerweise sollten Anleihen höhere Zinsen abwerfen als Aktien Dividenden. Nur in den USA ist die Dividendenrendite des S&P-500, der den breiten U.S.-Markt wesentlich besser widergibt als der industrielastige Dow Jones, auf das Niveau der amerikanischen Anleihen gesunken. Das heißt im Umkehrschluss, dass der S&P 500 ein hohes Preisniveau erreicht hat.
Die hervorragenden Statistiken auf der Internetseite www.advisorperspectives.com zeigen auf, wie weit der U.S.-Markt derzeit überbewertet ist.
Ein Durchschnitt aus vier Indikatoren zeigt, dass die Bewertung um 70 Prozent über dem Mittelwert liegt. Dennoch finden wir auch hier noch Unternehmen mít einer relativ moderaten Bewertung. Oft sind das „langweilige Großunternehmen“ wie Johnson & Johnson (WKN: 853260) oder Microsoft (WKN: 870747).
Unter dem Aspekt der Sicherheit sollten Sie einen größeren Anteil an „Buffett-Titeln“ halten. Das sind Aktien von Unternehmen, bei denen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen können, dass es sowohl das Unternehmen selbst als auch das Geschäftsmodell auch in zwanzig Jahren noch geben wird. Buffett hat es einmal wie folgt auf den Punkt gebracht: „Sie sollten Aktien haben, mit denen Sie sich auch dann wohlfühlen, wenn morgen die Börse für zehn Jahre schließen würde.“
Auf gute Investments,
Ihr
Prof. Dr. Max Otte
Hinweis/Disclaimer:
Prof. Dr. Max Otte berät beziehungsweise Unternehmen, an denen Prof. Dr. Max Otte beteiligt ist, beraten den PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) und den Max Otte Vermögensbildungsfonds (WKN: A1J3AM). Diese beiden Fonds könnten Positionen in Titeln halten, die in dieser Kolumne genannt sind.
Für den Fall, dass Leser dieser Kolumne Positionen in einen genannten Titel in einem Umfang erwerben, der dazu geeignet ist, den Preis des Titels zu beeinflussen, könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide die Fonds im Falle der Veräusserung des Titels aus deren Portfolio nach einem solchen Kursanstieg vom Erwerb des Titels durch die Leser der Kolumne profitieren. Auch im Falle eines Verkaufs in einem entsprechenden Umfang durch Leser der Kolumne könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide Fonds von fallenden Kursen durch günstigere Einstiegskurse im Falle eines späteren Kursanstiegs profitieren.
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