20.10.2015, 4685 Zeichen
Die vergangenen Monate hatten es in sich. Bis in den Mai hinein dauerte die Rallye an den Aktienmärkten, die den ATX bis auf fast 2.700 Punkte nach oben schob. Dabei kam es laut einer Studie des Finanzdienstleisters Ipreo zu größeren Verschiebungen innerhalb der Investorengruppen. Inländische Investoren sowie Institutionelle aus den USA und Norwegen erhöhten ihre Anteile. Dagegen haben Anleger aus fast allen anderen Herkunftsländern – auch aus den im ATX prime traditionell stark vertretenen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Schweiz, Großbritannien und den Niederlanden – ihre Anteile reduziert. Die anschließende Korrektur, die in zwei großen Wellen erfolgte, ließ den Wiener Leitindex bis auf 2.142 Zähler nach unten rauschen. Damit hatte der ATX den ganzen Jahresgewinn von in der Spitze 24,8 Prozent eingebüßt.
Während die mögliche Zinswende der US-Notenbank Fed beziehungsweise deren Zeitpunkt die Investoren schon seit langem beschäftige, habe die Frage nach der kurzfristigen Entwicklung der chinesischen Wirtschaft den Kursverlauf der wichtigsten Indizes in den vergangenen Wochen bzw. Monaten geprägt, meint Erste Group-Analyst Christoph Schultes. „Und in einer kleinen Erholungsphase der Aktienmärkte trifft dann der Abgasskandal von VW die Börsen. Die Aktie von VW bricht ein und reißt die Kurse anderer Automobilindustriewerte bzw. Unternehmen, die mit der Automobilindustrie in Verbindung gebracht werden, mit nach unten.“
Der Marktausblick sei alles andere als einfach, so Schultes. „Die Verunsicherung der Investoren wird immer größer, und das in einem Gesamtumfeld, das eigentlich keineswegs gegen Aktien spricht.“ An den niedrigen Zinsen werde sich voraussichtlich nicht so schnell etwas ändern, ebenso wenig an den niedrigen Rohstoffpreisen. Veranlagungsalternativen seien somit absolute Mangelware. „Das Umschichten in Cash kommt vielleicht kurzfristig in Frage, mittel- bis langfristig wohl aber kaum. Attraktive Dividenden können sich Investoren auf Dauer nicht entgehen lassen. Hohe Dividendenrenditen bleiben daher das stärkste Argument für Aktien“, so der Experte.
Gerade österreichische Aktien seien im internationalen Vergleich nach wie vor moderat bewertet, rechnet der Analyst vor: „Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des ATX liegt momentan bei 12x, das ist zwar der langjährige Durchschnitt, allerdings wird dabei das aktuelle Niedrigzinsumfeld nicht miteingepreist.“ Prognosen steigender Gewinne für österreichische Unternehmen in den kommenden Jahren, die ein weiteres Sinken des KGV implizieren, würden ebenfalls ignoriert. Wer sich diese Potenziale ins Depot holen will, kann das zum Beispiel mit einem ATX Capped Bonus-Zertifikat (ISIN AT0000A1DRQ2) von der Erste Group Bank tun. Das Papier generiert im März 2016 einen Ertrag von 5,0 Prozent (11,0 Prozent p.a.), wenn der Index bis zum Laufzeitende stets über 2.000 Punkten bleibt. Wegen des recht hohen Aufgelds sollten Anleger jedoch eine Portion Risikobereitschaft mitbringen.
Schultes gibt zu bedenken: „Aktuell günstige Aktien in Wien sind keinesfalls eine Garantie für steigende Kurse im letzten Quartal dieses Jahres. Dazu ist die Verunsicherung der Investoren zu groß und der österreichische Markt zu klein.“ Auch die technische Analyse spreche derzeit nicht gerade für Aktien. Der Blick auf Aktien könnte sich dennoch lohnen. „Wer jetzt einsteigt, trifft vielleicht nicht die Tiefststände, sichert sich aber eine attraktive Dividendenrendite und mittel- bis langfristiges Kurspotenzial“, so Schultes. Wer sich ebenfalls über den richtigen Einstiegszeitpunkt unsicher ist, sollte sich das Best In Express Plus Zertifikat auf den Euro Stoxx 50 (ISIN DE000HVB10A3) von UniCredit onemarkets ansehen. Denn bei dem Papier wird der niedrigste Tagesschlusskurs des Leitindex der Eurozone während einer zweimonatigen Periode als Startwert festgelegt.
Fazit: Beim Best In Express Plus Zertifikat auf den Euro Stoxx 50 wird der niedrigste Tagesschlusskurs des Index während der Periode vom 23. Oktober bis 23. Dezember als Startwert festgelegt. Notiert der Euro Stoxx 50 an einem der jährlichen Bewertungstage, erstmals am 16. Dezember 2016, oberhalb des Rückzahlungslevels, dann wird das Zertifikat mit dem Nennwert von 100 Euro und einer Bonuszahlung von fünf Euro pro Jahr zurückgezahlt. Vor Verlusten schützt die endfällige Barriere bei 70 Prozent.
Ein Beitrag von Christian Scheid. Er ist Chefredakteur von Zertifikate // Austria und freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Er schreibt für mehrere österreichische und deutsche Fachmagazine und -zeitungen. Sein Gratis-Newsletter ZERTIFIKATE // AUSTRIA ist mehr als lesenswert. Hier geht es zur Anmeldung.
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