11.09.2015, 6124 Zeichen
An den Finanzmärkten waren die Konjunkturschwächen in einigen Schwellenländern zuletzt ein wichtiges Gesprächsthema. Der Nivea-Hersteller Beiersdorf (WKN 520000) zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt und setzte seinen Erfolgskurs fort.
Wie viele andere Konsumgüterkonzerne, hat es sich auch Beiersdorf vorgenommen, die Schwellenländermärkte zu erobern. Schließlich werden dort angesichts des Wirtschaftswachstums immer breitere Konsumentenschichten vermutet. Der Schwellenländeranteil am Umsatz soll im wichtigen Consumer-Segment, das für rund 80 Prozent der konzernweiten Erlöse verantwortlich ist, in den kommenden fünf Jahren von rund 52 auf 60 Prozent ansteigen. Allerdings machten sich zuletzt einige Konjunktursorgen rund um wichtige Schwellenländermärkte bemerkbar. Trotzdem zeigte sich Beiersdorf weiter optimistisch, auch weil zahlreiche der jüngsten Produkteinführungen derzeit zweistellige Wachstumsraten aufweisen. Zudem wird im zweiten Halbjahr 2015 mit einer Beschleunigung des Wachstums gerechnet, während man die guten Ergebnisse des Vorjahres zur Jahresmitte selbst in einem herausfordernden Marktumfeld übertreffen konnte.
Das Consumer-Segment verzeichnete im zweiten Quartal ein organisches Umsatzwachstum von 2,5 Prozent. Damit verfehlte Beiersdorf zwar die Markterwartungen, übertraf jedoch den Wettbewerber L’Oréal, dessen Consumer-Bereich im selben Zeitraum nur 2,0 Prozent wuchs. Besonders positiv werten unsere DZ BANK Analysten zudem, dass Beiersdorfs Consumer-Geschäft in Brasilien und Russland trotz eines schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds eine sehr solide Entwicklung zeigte. Richtig gut lief es zuletzt auf der Ergebnisseite. Dank höherer Verkaufspreise in Westeuropa, niedrigerer Rohstoffpreise, positiver Währungseffekte und rückläufiger Vertriebskosten kletterte die EBIT-Marge in der Consumer-Sparte um 1,2 Prozentpunkte auf 14,5 Prozent. Gleichzeitig wurde auf Konzernebene unter dem Strich ein Rekordgewinn verbucht.
Angesichts des organischen Umsatzwachstums im ersten Halbjahr von 1,4 Prozent im Consumer-Geschäft bleibt die Prognose des Managements für den Umsatzzuwachs auf Jahressicht von 3 bis 5 Prozent sportlich. Allerdings kann man es als Erfolg werten, dass die Jahresziele bestätigt wurden. Zu einer Wachstumsbeschleunigung im zweiten Halbjahr soll nach Einschätzung des Vorstands eine Normalisierung der Wachstumsraten in Westeuropa, aber auch eine solide Entwicklung in Schwellenländern wie Russland, Brasilien oder China beitragen.
Unsere DZ BANK Analysten haben ihre Erwartung für das organische Konzernumsatzwachstum zwar von 3,3 Prozent auf 3,0 Prozent reduziert. Allerdings wurde die Schätzung für die Konzern-EBIT-Marge von 14,1 auf 14,3 Prozent erhöht. Darüber hinaus begrüßt man in der DZ BANK Researchabteilung, dass die Steigerung des Markanteils weiterhin Top Priorität für Beiersdorf besitzt, das Management aber gleichzeitig der Verbesserung der Profitabilität eine höhere Bedeutung beimisst. In der Analystenkonferenz zu den jüngsten Quartalsergebnissen hieß es, dass das Verhältnis zwischen Umsatzwachstum und Profitabilität besser ausbalanciert werden soll. Vor diesem Hintergrund wurde das „Kaufen“-Rating von Analystenseite für die Beiersdorf-Aktie bestätigt, während der faire Wert sogar leicht von 86,00 auf 87,00 Euro gesteigert wurde.
Mit Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung und die fundamentale Analyse des Unternehmens Beiersdorf, könnte sich zum Beispiel ein Discount-Call-Optionsschein der DZ BANK (WKN: DG2FUM) auf die Aktie des DAX-Konzerns anbieten. Der Strike (Ausübungskurs) dieses Discount-Optionsscheins, der am 14.06.2016 fällig wird (Fälligkeitstag), liegt bei 65,00 Euro, während das Papier mit einem Cap von 70,00 Euro und einem Bezugsverhältnis von 0,10 (1:10) ausgestattet ist. Notiert die Beiersdorf-Aktie am 17.06.2016 (Bewertungstag) auf oder über dem Cap, kommt es zu der maximalen Auszahlung des Discount-Call-Optionsscheins von 0,50 Euro. In diesem Fall hat der Discount-Optionsschein bei einem aktuellen Kaufkurs von 0,38 Euro seine maximale Rendite von 39 Prozent erreicht.
Solange die Beiersdorf-Aktie am Laufzeitende über 70,00 Euro notiert (aktuell 74,25 Euro), würde der Käufer des Discount-Optionsscheins bei einem derzeitigen Verkaufskurs von 0,37 Euro eine positive Rendite erzielen. Notiert die Aktie jedoch unterhalb des Strikes von 65,00 Euro, kommt es zu einem Totalausfall des eingesetzten Kapitals. Andernfalls beträgt die Rückzahlung, sofern der Aktienkurs zwischen Cap (70,00 Euro) und Strike (65,00 Euro) liegt: (Kurs Basiswert in Euro – Strike in Euro)*0,10.
Ein Beispiel: Bei einem Kurs der Beiersdorf-Aktie am Bewertungstag von 69,00 Euro beträgt die Rückzahlung je Discount-Optionsschein 0,40 Euro.
Stand 09.09.2015/ Ein Gastkommentar von Stefano Angioni, eniteo
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