19.07.2015, 3216 Zeichen
Dividendenstrategien sind so beliebt wie lange nicht. Das hat die Kurse der dividendenstarken Aktien zusätzlich getrieben, wird aber nicht ewig so weiter gehen. Wie Anleger jetzt umdenken sollten.
Jede Modewelle geht einmal zu Ende. Die Dividende, als neuer Zins verschrien, wird nicht mehr ewig das Nonplusultra als Anlagekriterium sein. Zwar kommt die Argumentation kontra Minizinsen und pro Dividendenstrategie erst jetzt bei den Retailkunden am Bank- und Sparkassenschalter an, doch mit steigenden Zinsen (in den Köpfen) war es das dann auch schon wieder. Wenn also die US-Notenbank Fed im September die Zinsen erhöht, wie von eigentlichen allen Marktteilnehmern erwartet (Achtung!) und wenn auch nur leicht, dann beginnen sich die Rahmenbedingungen zu ändern. Die Rahmenbedingungen für den Verkauf einer Dividendenstrategie an die breite Masse wohlgemerkt
Die Dividendenstrategie, bei der der Anleger auf Aktien von großen Unternehmen setzt, die besonders viel Gewinn ausschütten, wird dann aus der Mode sein. Vom Markt verschwinden wird der Klassiker unter den Anlagestrategien sicher nicht. Denn richtig angewandt, ist die Dividendenstrategie eine sichere Bank. So einfach wie Erfinder Michael B. O'Higgins (Dogs of the Dow) darf man es sich aber nicht machen. O'Higgins suchte sich einfach die zehn dividendenstärksten Unternehmen aus dem Dow-Jones-Index heraus und wählte in einer verfeinerten Version davon die fünf Aktien mit dem optisch niedrigsten Kurs. Diese schnitten tatsächlich besser ab, als der gesamte Index. Doch Vorsicht! In Deutschland hat die Deutsche Börse der Dividendenstrategie eigens den DivDax gewidmet. Der Index enthält die 15 der 30 Dax-Titel mit der höchsten Dividendenrendite (Dividende / Aktienkurs x 100). Im Moment – und noch bis zur Überprüfung der Zusammensetzung im September – ist darunter beispielsweise die Aktie der Deutschen Lufthansa. Die Fluglinie zahlt allerdings mittlerweile gar keine Dividende mehr! Das zeigt nur eines der Probleme, die eine statische Dividendenstrategie ausmacht.
Es kommt nicht darauf an, die Aktie mit der allerhöchsten Dividendenrendite zu wählen, sondern auf nachhaltige, wiederkehrende und steigende Gewinnausschüttungen der Unternehmen. So suchen wir auch die Titel für unser erfolgreiches Dividenden-Musterdepot aus.
Gehen wir ein paar Jahre zurück, funktionierte die Dividendenstrategie so gar nicht. Damals, in Zeiten vor und zur Finanzkrise gehörten viele Bankaktien zu den Dividendenstars. Deren Aktienkurse sanken aber nicht nur heftig, teils zahlten die Kreditinstitute auch keine Dividende mehr. Heute gehören die Bankaktien eher zu den Gewinnern, denn die – immer noch recht unbeliebten Papiere – dürften zu den größten Gewinnern zählen, wenn die Zinsen steigen. Verlierer sind neben den Dividendenjägern vermutlich auch jene Unternehmen mit einer hohen Verschuldung. Diese können sich im Moment günstig refinanzieren und am Leben erhalten, was vielleicht in einem anderen Zinsumfeld nicht möglich wäre. Anleger sollten ihr Augenmerk deshalb in Zukunft von der Dividende auf die Verschuldung lenken.
Ihr Ulrich W. Hanke, Chefredakteur boersianer.info http://www.boersianer.info
Zur Person: 12 Fragen an … Ulrich W. Hanke, boersianer.info
kapitalmarkt-stimme.at daily voice 106/365: Nach Europa ist nun auch die USA Opfer der eigenen Regierenden geworden
Bildnachweis
1.
Victoria Hudson, Speerwerfen (Bild: ÖLV/Coen Schilderman)
>> Öffnen auf photaq.com
Aktien auf dem Radar:Frequentis, Porr, VIG, Addiko Bank, Pierer Mobility, RHI Magnesita, ATX Prime, ATX TR, Verbund, CA Immo, EVN, CPI Europe AG, Strabag, ATX, Bawag, Rosgix, Agrana, OMV, Telekom Austria, Uniqa, Kostad, Österreichische Post, DO&CO, Erste Group, FACC, Kapsch TrafficCom, Palfinger, Polytec Group, RBI, Rosenbauer, SBO.
Random Partner
AMAG Austria Metall AG
Die AMAG Austria Metall AG produziert Primäraluminium und Premium-Guss- und Walzprodukte.
Im integrierten Werk in Ranshofen, Österreich werden die Kernkompetenzen im Recycling, Gießen, Walzen, Wärmebehandeln und Oberflächenveredeln kombiniert.
>> Besuchen Sie 60 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» Österreich-Depots: Jahresplus ausgebaut (Depot Kommentar)
» Börsegeschichte 16.4.: Extremes zu CPI Europe, Verbund (Börse Geschichte...
» Nachlese: Marco Reiter, Wolfgang Matejka (audio cd.at)
» PIR-News: News zu Flughafen Wien, FACC (Christine Petzwinkler)
» Spoiler: UBM am Österreichischen Aktientag (Christian Drastil)
» Wiener Börse Party #885: ATX etwas schwächer, Wienerberger goes Erste Ca...
» Wiener Börse zu Mittag leichter: VIG, EVN und Frequentis gesucht
» ATX-Trends: Strabag, Porr, AMAG ...
» LinkedIn-NL: Klar brauchte ich auch eine #actionfigur und wer hat schon ...
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Wolfgang Matejka, Marco Reiter, Donald ...
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
- Wiener Börse: ATX am Mittwoch leicht im Plus
- Wiener Börse Nebenwerte-Blick: Frequentis legt 7,...
- Cleen Energy wird geschlossen - Delisting von Wie...
- Wie Kostad, Frequentis, Pierer Mobility, Porr, RH...
- Wie Österreichische Post, Telekom Austria, VIG, C...
- Österreich-Depots: Jahresplus ausgebaut (Depot Ko...
Featured Partner Video
Wiener Börse Party #869: ATX etwas schwächer, Steyr Motors und der Vergleich mit Pierer Mobility, dazu die 20 Tage der Erste Group
Die Wiener Börse Party ist ein Podcastprojekt für Audio-CD.at von Christian Drastil Comm.. Unter dem Motto „Market & Me“ berichtet Christian Drastil über das Tagesgeschehen an der Wiener Börse. Inh...
Books josefchladek.com
Various artists
Maledetto Cane #1
2024
Self published
Paul Guilmoth
At Night Gardens Grow
2021
Stanley / Barker
Maja Daniels
Gertrud
2024
Void
Bernard Larsson
Die ganze Stadt Berlin. Politische Fotos
1964
Nannen-Verlag