12.07.2015, 3225 Zeichen
Wie gefährlich ist der Crash am chinesischen Aktienmarkt eigentlich für die globalen Finanzmärkte? Das ist die Frage, die Anleger derzeit beschäftigen sollte. Und – soviel sei verraten – wir können vorerst Entwarnung geben!
Das Ganze erinnert mich doch stark an den Neuen Markt. Privatanleger kaufen Aktien auf Kredit, die Aktienkurse explodieren, viele Börsenneulinge steigen ein und dann, ja dann platzt die Blase. Das sehen wir gerade in China. Und diese Entwicklung ist für hiesige Anleger vielleicht viel beängstigender als die Dauerdebatte um das kleine Griechenland. China ist halt weiter weg und die wenigsten von uns haben ihr Geld dort investiert. Das ist auch gut so.
Ich bin kein großer Fan von Finanzmärkten von denen ich die Spielregeln nicht alle kenne beziehungsweise bei denen sich die Regeln jederzeit ändern können – bis hin zur Enteignung und Verstaatlichung von Unternehmen zum Leidwesen der Aktionäre. Also Vorsicht bei China, Brasilien, Indien und Russland oder noch exotischeren Märkten.
Allein im April und Mai haben die Chinesen 14 Millionen neue Wertpapierdepots eröffnet. Klingt heftig. Chinas Aktienmarkt ist nach dem US-Markt mit einem Volumen von rund 8,5 Billionen US-Dollar mittlerweile der zweitgrößte der Welt. Seit Jahresbeginn 2014 ist der Shenzen Composite Index um fast 200 Prozent gestiegen, der Shanghai Composite Index um 146 Prozent. Der MSCI China hingegen legte nur um 35 Prozent zu. Das zeigt, der Handel mit den A-Aktien in Shenzen und Shanghai, die chinesischen Bürgern vorbehalten sind, hängt nur bedingt mit dem internationalen Handel zusammen, den der MSCI-Index abbildet. Doch China könnte uns trotzdem einholen. Das ist auch der Grund, warum Sie in boersianer.info etwas zu dem Thema lesen. Dass die chinesische Regierung den Bürgern erst empfahl Aktien zu kaufen, dann die Zinsen senkte und nun Stützungskäufe initiierte, ist typisch für die kommunistische Volksrepublik – und ein Grund, warum ich als Anleger lieber andere Investmentchancen wahrnehme. Aber die entscheidende Frage ist nun vielmehr, welche Auswirkungen hat der Börsencrash in China für westliche Anleger und die internationalen Finanzmärkte?
Schaut man sich die jüngsten Kursentwicklungen an, wird klar, deutsche Autobauer sind nicht die beste Wahl. Ihnen könnte ein großer Absatzmarkt abhanden kommen, wenn sich die Konsumfreude der Chinesen eintrübt. Auch Rohstofftitel wurden abgestraft. Die Werkbank China bleibt den Unternehmen aber erhalten und auch die Wirtschaft wächst unvermindert weiter. Die wenigsten chinesischen Unternehmen finanzieren sich zudem über die Börse. Ja und die privaten Haushalte in China – ihre Aktienquote liegt bei geschätzten sechs bis sieben Prozent. Panik ist also fehl am Platz. Die Chinesen zahlen gerade Lehrgeld, wie wir es vielleicht zu Neue-Markt-Zeiten oder bei der T-Aktie mussten. Dem Herdentrieb an der Börse zu folgen, war noch nie eine gute Idee – das muss man aber am eigenen Leib und Portemonnaie erfahren haben, damit es sich verinnerlicht. Nach der Baisse ist vor der Hausse.
Ihr Ulrich W. Hanke, Chefredakteur boersianer.info
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