24.02.2015, 3220 Zeichen
Nachdem in der Eurozone die Senkung der Leitzinsen auf quasi Null Prozent nicht ausgereicht hat um die Inflationserwartungen auf dem langfristigen Ziel von knapp unter 2 Prozent zu halten, hat sich im Jänner der Rat der Europäischen Zentralbank dazu entschlossen, die Zentralbankgeldmenge so lange auszuweiten bis die Erreichung des Inflationszieles absehbar ist.
Die möglichen Auswirkungen auf den Finanzmarkt und die Volkswirtschaften sind vielfältig. 1) Die zu niedrigen Inflationserwartungen steigen an. Dadurch fallen die realen Zinsen, also die (nominellen) Zinsen minus Inflation. 2) Die Währung (also der Euro) schwächt sich gegenüber den anderen Währungen ab. 3) Es entsteht ein sogenannter Vermögenseffekt. Mit der geschaffenen Zentralbankgeldmenge kauft die Zentralbank niedrig rentierende Anleihen. Das hält die Renditen der Anleihen auf einem sehr niedrigen, teilweise sogar negativen, Niveau. Dadurch und weil das für den privaten Sektor investierbare Volumen von Staatsanleihen schrumpft, werden Investoren in Wertpapierklassen mit einer höheren versprochenen Rendite gedrängt (Anleihen mit einer langen Laufzeit, Anleihen mit einem erhöhten Kreditrisiko, Anleihen mit höheren Zinsen in einer fremden Währung). Dieses „Crowding Out“ beflügelt die Wertpapierpreise. Das Vermögen der Halter dieser Wertpapierklassen steigt an. 4) Die Kreditvergabebereitschaft der Banken wird durch die sehr niedrigen Anleiherenditen unterstützt.
Ob die Ausweitung der Geldmenge tatsächlich dazu beiträgt, dass das Inflationsziel erreicht wird, ist bei weitem nicht klar. Immerhin: Die Inflationserwartungen sind tatsächlich leicht angestiegen, die realen Renditen sind damit gefallen, der Euro hat sich abgeschwächt, der Renditeaufschlag für das Kreditrisiko hat sich verringert und die Aktienkurse in der Eurozone sind signifikant angestiegen. Der Effekt wird dadurch verstärkt, dass sich auch wichtige Konjunkturindikatoren in den vergangenen Wochen verbessert haben.
Zudem: Wie das Beispiel der Schweizerischen Zentralbank mit der Aufgabe der Wechselkursgrenze des Schweizer Franken zum Euro zeigt, kann ein „Versprechen“ auch gebrochen werden. Im Kern muss die Frage beantwortet werden, wie glaubwürdig es ist, dass die Zentralbank so lange die Geldmenge ausweitet, bis das Inflationsziel erreichbar scheint.
Darüber hinaus: Durch den Abschwächungsdruck des Euro werden andere Zentralbanken vor die Wahl gestellt, entweder eine Festigung der eigenen Währung zu akzeptieren (USA, Schweiz), oder ebenso Lockerungsmaßnahmen zu setzen (Dänemark, Schweden). Das Bild eines Abwertungswettlaufs der Währungen behält Gültigkeit.
Schlussfolgerung: Die Anleihekäufe seitens der Zentralbank haben auf kurze Sicht positive Auswirkungen auf die Volkswirtschaften und den Finanzmarkt. Je länger das Programm andauert, ohne dass es zu einem Anstieg der zu niedrigen Inflation in Richtung Zentralbankziel kommt, desto mehr nehmen allerdings die Risiken zu.
Autor: Gerhard Winzer
Der Beitrag Die Auswirkungen der EZB-Politik erschien zuerst auf Erste Asset Management Blog.
SportWoche Podcast #140: Flag Football und Österreichs Top-Position dabei, erklärt von Ines-Jeanne Paupie
Bildnachweis
1.
EZB, ECB, Euro, Nacht, finster ilolab / Shutterstock.com
>> Öffnen auf photaq.com
Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, UBM, Palfinger, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, SBO, Porr, Rosenbauer, EuroTeleSites AG, Frequentis, Kostad, Linz Textil Holding, Marinomed Biotech, Wiener Privatbank, Warimpex, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG, E.ON , BASF, Zalando, Mercedes-Benz Group, Allianz, Hannover Rück.
Random Partner
AMAG Austria Metall AG
Die AMAG Austria Metall AG produziert Primäraluminium und Premium-Guss- und Walzprodukte.
Im integrierten Werk in Ranshofen, Österreich werden die Kernkompetenzen im Recycling, Gießen, Walzen, Wärmebehandeln und Oberflächenveredeln kombiniert.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Flag Football, Flash-Chance.com
» SportWoche Podcast #140: Flag Football und Österreichs Top-Position dabe...
» Österreich-Depots: Weekend-Bilanz (Depot Kommentar)
» Börsegeschichte 20.12.: Rath, Andritz, Raiffeisen (Börse Geschichte) (Bö...
» PIR-News: News von Pierer Mobility/KTM, CA Immo, Marinomed, Research zu ...
» Nachlese: Christoph Urbanek spricht über seinen 10-Prozent-Bond (Christi...
» Wiener Börse Party #807: Verfallstag, Wiener Börse könnte 2025 schnell d...
» Wiener Börse zu Mittag schwächer: Pierer Mobility, AT&S und Immofinanz g...
» Börsepeople im Podcast S16/13: Christoph Urbanek
» Wiener Börse Party #806: ATX schwächer, morgen Verfallstag, im Jänner un...
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
AT0000A2U4X2 | |
AT0000A2REB0 | |
AT0000A3C5R2 |
- 21st Austria weekly - CA Immo (20/12/2024)
- 21st Austria weekly - Marinomed, Valneva (19/12/2...
- 21st Austria weekly - Pierer Mobility, Kontron, A...
- 21st Austria weekly - Marinomed, Frequentis (17/1...
- 21st Austria weekly - Kapsch TrafficCom, Verbund,...
- 21st Austria weekly - ATX in week 51 down (21/12/...
Featured Partner Video
Viele Wintersport Highlights
Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 7. Dezember 2024 E-Mail: sporttagebuch.michael@gmail.com Instagram: @das_sporttagebuch Twitter: @Sporttagebuch_
Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 7...
Books josefchladek.com
Shōji Ueda
Brilliant Scenes: Shoji Ueda Photo Album
1981
Nippon Camera
Emil Schulthess & Hans Ulrich Meier
27000 Kilometer im Auto durch die USA
1953
Conzett & Huber
Walker Evans
Many are Called
1966
Houghton Mifflin