05.12.2014, 3776 Zeichen
Am 25. November war es so weit. Apple knackte erstmals beim Börsenwert die Marke von 700 Mrd. US-Dollar. Schon allein wegen der fast schon unglaublichen Dimension dürften einige Marktteilnehmer der Ansicht sein, dass eine Steigerung schwierig wird. Gleichzeitig zeigt jedoch ein Blick auf die für ein US-Technologieunternehmen sehr großzügige Dividendenpolitik, die im Branchenvergleich einmalige Profitabilität oder kommende Produkte wie die „Apple Watch“, dass Luft nach oben vorhanden sein könnte.
Möglicherweise muss man sich an den Aktienmärkten in den kommenden Jahren mit dem Gedanken anfreunden, dass ein Unternehmen tatsächlich die Billionengrenze in Sachen Börsenwert übersteigen kann. Der Starinvestor und Apple-Großaktionär Carl Icahn hat sich längst mit diesem Gedanken angefreundet. Schließlich hat er bereits in einem Brief vom 9. Oktober zu verstehen gegeben, dass er einen Kurs der Apple-Aktie von über 200 US-Dollar und damit eine Bewertung des gesamten Konzerns von knapp 1,2 Bio. US-Dollar als fair erachten würde. In seinen Augen wäre das Beste, was das Apple-Management um Tim Cook gegen diese wahrgenommene Unterbewertung tun könnte, das schon üppige Aktienrückkaufprogram des Unternehmens noch weiter aufzustocken.
Ein starkes Weihnachtsgeschäft könnte ebenfalls dazu beitragen, für eine Fortsetzung der positiven Entwicklung der Apple-Aktie der vergangenen Monate zu sorgen. Allerdings hat das Unternehmen, das laut einer Prognose vom 20. Oktober für das Dezember-Quartal mit Umsätzen zwischen 63,5 und 66,5 Mrd. US-Dollar neue Rekord-Erlöse erwartet, in dieser Hinsicht zuletzt einen Dämpfer hinnehmen müssen. Immerhin hat der US-Einzelhandelsverband laut Angaben vom 1. Dezember dem US-Einzelhandel einen eher enttäuschenden Start in das Weihnachtsgeschäft bescheinigt. Demnach hätten die Konsumenten in den vier Tagen bis zum 30. November rund um das so genannte "Black Friday"-Wochenende 11 Prozent weniger ausgegeben als noch im Vorjahr.
Erst im kommenden Jahr und damit nach Weihnachten wird die erste Smartwatch aus dem Haus Apple als neuer Hoffnungsträger erscheinen. Zwar bringt die Uhr angesichts eines wachsenden Marktes für so genannte „Wearables“ reichlich Potential mit, gleichzeitig könnten die Erwartungen zu hoch ausgefallen sein. Da diese hohen Erwartungen nach der Präsentation der „Apple Watch“ im September bereits zum Teil in den Kursen der Apple-Aktie enthalten sein dürften, könnte sich eine mögliche Enttäuschung der in Kursrückgängen bemerkbar machen. Allein schon das Aufladen der Uhr jeden Abend dürfte für Ärger bei vielen Apple-Fans sorgen, während es schon einige Konkurrenzprodukte am Markt gibt, so dass Enttäuschungspotenzial gegeben sein dürfte.
Daher ist es nicht selbstverständlich, dass sich Investoren in den kommenden Jahren auf einen Börsenwert eines Unternehmen von mehr als 1 Bio. US-Dollar einstellen müssen. Zwar hat Apple angesichts seiner attraktiven Ausschüttungspolitik, der kommenden Produkte oder des Vorstoßes in ganz neue Bereiche, wie zum Beispiel den Bezahlsystemen, Chancen diese Marke zu knacken. Gleichzeitig winkt ein relativ tiefer Fall, wenn sich doch noch Enttäuschungen angesichts ausbleibender Hardware-Revolutionen, für die Apple früher bekannt war, bemerkbar machen sollten.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Apple-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DT427T) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,37, die Knock-Out-Schwelle bei 86,65 US-Dollar. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DT428J, aktueller Hebel 3,66; Knock-Out-Schwelle bei 139,75 US-Dollar) auf fallende Kurse der Apple-Aktie setzen.
Stand: 04.12.2014
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