15.07.2014, 2070 Zeichen
Deutschland ist Fußball-Weltmeister. Nach den Titelgewinnen 1954, 1974 und 1990 ziert nun der vierte Stern die Trikots der Nationalmannschaft. Und auch der deutsche Aktienindex DAX kann sich diesem Jubel wohl nicht entziehen und scheint ein großer Fußballfan zu sein. Denn nach dem Titelgewinn hat der Leitindex zunächst einen Erholungsanlauf gestartet.
Sicherlich haben auch die Privatanleger in Deutschland den vierten Stern erhofft, waren vor dem großen WM-Finale in Sieglaune und haben vielleicht sogar positive Auswirkungen auf die Börsenkurse erwartet. Denn die deutliche Mehrheit der Teilnehmer hält die Aktien des deutschen Aktienindex DAX trotz der jüngsten Rekordstände noch immer für zu günstig bewertet. 54 Prozent erwarten bis zum Jahresende steigende oder stark steigende Kurse. So weist es das Ergebnis der aktuellen Online-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands aus.
An der Umfrage, die gemeinsam mit sechs großen Finanzportalen durchgeführt wurde, beteiligten sich 5.301 Personen. Dabei handelt es sich in der Regel um gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne Berater investieren. 19 Prozent schätzen, dass es keine größeren Veränderungen geben wird. 14 Prozent gehen von fallenden Kursen des DAX aus. Nur 12 Prozent stellen sich auf stark fallende Kurse ein.
Ob sich der Dax nun – zumindest kurzfristig – für die phänomenale Leistung der deutschen Fußballnationalmannschaft bedankte oder die Gegenbewegung auf eher rationalen Fakten beruhte: Deutsche Privatanleger haben auch von den langfristig positiven Kursbewegungen der Märkte bedauerlicherweise noch immer viel zu wenig profitiert. Zu groß sind offenbar die Ängste aufgrund zweier Crashs in den zurückliegenden 15 Jahren.
Auch wenn es immer wieder zu Rückschlägen kommt, sollten Privatanleger nicht einfach auf Finanzprodukte wie Aktien, Fonds oder Zertifikate verzichten. Wer gerade pessimistisch ist, der kann beispielsweise mit klassischen Optionsscheinen auf fallende Kurse des Dax günstig und intelligent sein Depot absichern.
(Autor: Lars Brandau, Deutscher Derivate Verband)
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