24.02.2014, 3151 Zeichen
Sehr geehrte Privatanleger!
Die meisten Privatanleger können Risiken von Wertpapieren nicht einschätzen. Dabei ist der Umgang mit dem Risiko der Kern des Investierens und des Investmentgeschäfts.
In diesen Tagen durfte ich hierzu für das Handelsblatt einige Kommentare abgeben. Da die Zeitung hiervon nur einige Auszüge bringen wird, will ich Ihnen den kompletten und erweiterten Text nicht vorenthalten.
Noch einmal: Die meisten Privatanleger können kein Risikomanagement. (Die meisten so genannten Profis auch nicht.) Sie orientieren sich wie Zuschauer an einem Autorennen ausschließlich an der Kursentwicklung von Wertpapieren. Steigt ein Wertpapier, ist das gut, fällt es, ist es schlecht. Mit Risikoanalyse hat das nichts zu tun.
Die Wahrnehmungen (nicht nur von Privatanlegern) sind durch eine Vielzahl von Vorurteilen geprägt. Dazu gehören Home Bias (Bevorzugung) inländischer Wertpapiere und Availability Bias (stärkere Nutzung von vorhandenen Informationen, unabhängig davon, ob diese relevant sind oder nicht). So werden bekannte Wertpapier meistens als wesentlich weniger riskant eingeschätzt als gleichartige unbekannte Wertpapiere. Ein deutscher Anleger würde zum Beispiel die Allianz (WKN: 840400, http://boerse-social.com/launch/aktie/allianz_se ) der AXA (WKN: 855705) vorziehen.
Bestenfalls wissen Privatanleger noch, dass Anleihen weniger riskant als Aktien sind. Aber es halten sich dann auch wirklich falsche Einstellungen hartnäckig: zum Beispiel, dass Immobilien mit wenig Risiko behaftet sind. Das dies nicht stimmt und ein Immobilieninvestment von Qualität, Finanzierungsstruktur und Preis abhängt, interessiert die meisten nicht.
Eine Risikoanalyse ist für den Value Investor komplexer: sie zeigt verschiedene Ertragsszenarien eines Unternehmens oder eine Anleihe für die Zukunft. Dazu muss man Bilanzen kennen, die Dynamik einer Branche und gesamtwirtschaftliche Faktoren.
Was heißt das nun für Sie?
In Summe: Privatanleger können das Risiko von Kapitalanlagen nicht abschätzen. (Viele Profis auch nicht!)
Abhilfe könnte nur intensives 1:1 Coaching durch einen erfahrenen Fondsmanager über einen längeren Zeitraum schaffen - und das ist unmöglich.
Auf gute Investments,
Ihr
Prof. Dr. Max Otte
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Max Otte
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