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27.03.2013, 3718 Zeichen

(Von: Wolfgang Matejka, Bilder von Wolfgang HIER)

Ausnahmen bestätigen die Regel …

So, oder ähnlich können wir uns nach dem Zypern-Abenteuer kurzfristig Europas Politik erklären. Glücklich macht das keinen.

Nach monatelangem Ringen ein Paket, das am Ende die Sparer eines EU Landes querbeet beschneidet, zu präsentieren, es danach zurücknehmen zu müssen, mit Auswegen Richtung Russland und deren Implikationen zu spielen, dann wieder ein neues Paket ohne die „Kleinsparer“ (die gibt es übrigens laut Deutsch- und Rechtsprechung gar nicht. Genauso wenig wie es „Kleinaktionäre“ gibt. Das sind Sparer und Aktionäre. Punkt.) dafür aber mit höheren Abschlägen für größere Sparkonten zu veröffentlichen, dann die Aussage nachzuschießen, dass dies alles ein Musterbeispiel für das künftige Behandeln von Bankenproblemen darstellt nur um es danach ein paar Stunden später wieder als einmalige Ausnahme zu klassifizieren. MANN !!! Welcher Mediator treibt da überhaupt sein Spiel?? Sind wir von einer Horde geltungssüchtiger Politiker geleitet die es gerade noch schaffen ihre eigenen Interessen zu definieren und monatelang für Gemeinsamkeiten brauchen (Angeblich hat man neun (!!) Monate mit Zypern verhandelt nur um einen Tag nach Veröffentlichung wieder rückgängig zu machen), die es dann mit schnoddrigen Nebensätzen schaffen ganze Gebäude der mühsam errichteten Glaubwürdigkeit ganzer Strukturlösungen wie ESM, EFSF und OTM einstürzen zu lassen? Wer kontrolliert bitte deren Aussagen? Die so hochgelobte Bankenunion stirbt im Nebensatz eines Herrn Dijsselbloems nur um einen Tag später aus dessen Satztrümmern wieder zurecht geklebt zu werden? Was mutet man uns da alles zu? Was stimmt jetzt? Hat er vielleicht als Einziger nur mal die Wahrheit gesagt? Wenn man wollte, dass die letzten Zweifel an einer funktionierenden Steuerung dieses Eurolandes beseitigt werden, das hat man geschafft.

Daneben wird sich Zypern über Nacht ein neues Geschäftsmodell suchen müssen. Mit Luxemburg und seinem Bankenapparat hat man bereits das nächste Thema vor den Vorhang gehoben. Und Deutschland wirkt international immer mehr abgegrenzt. Nicht gut.

Wir stehen wieder einen Meter nach dem Start. Die Euro-Zone hofft wieder mal auf Mario Draghi und dass sich im Windschatten von dessen Geldschwemme die Ängste beruhigen und man dadurch wieder Zeit gewinnt, die richtigen Worte zu finden um verlorenes Vertrauen wieder zu erlangen.

Was bleibt ist die politisch ungewollte Attraktivität von Sachwerten, die sich durch ihre Charakteristik wohl den meisten Angriffen auf die Vermögen der Einzelnen am ehesten entziehen können und die Erkenntnis, dass Spareinlagen auch nur Gelder sind die man Banken zur Finanzierung deren Geschäftsmodells anvertraut hat. Spürsinn ob der steuerlichen Kreativität der jeweiligen Finanzminister wird für Viele mittlerweile zum täglich geübten Gedankenspiel. Kommt die Immo-Steuer? Wird Gold wieder mal besteuert? Kommt die Reichen-Steuer (und wenn, ab wann ist man „reich“?)? Hält die Einlagensicherung?

Am Ende werden ziemlich sicher Aktien, trotzdem sie Mitten im Sturm der Kapitalmärkte stehen, zu einer Attraktivität gelangen, die durch deren innewohnende Flexibilität in der jeweiligen Geschäftsgebarung und deren mittlerweile durch Reduktion der Bankenabhängigkeit wiedergewonnenen Kraft in der Finanzierung ihrer Geschäftsmodelle entstehen wird. Ob dies mit Beteiligung der Institutionellen Investoren geschehen wird oder nicht, spielt da keine Rolle mehr. Angesichts der nach wie vor beeindruckend hohen Reserven an Spareinlagen steht eine neue Investorenschicht hier ante portas.

Nicht nur in Zypern tut sich was. Ob gewollt oder nicht, es verschieben sich auch die Gewichte bei den Investoren-Klassen.





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    Zypern ... oder Politiker machen ungewollt die verhassten Aktien attraktiv (Wolfgang Matejka)


    27.03.2013, 3718 Zeichen

    (Von: Wolfgang Matejka, Bilder von Wolfgang HIER)

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