Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Buddy-Blog: Wolfgang Matejka ... über den letzten Ouzo, bevor man sich als stolzer und freier Grieche ins Mittelalter zurückinflationiert

Magazine aktuell


#gabb aktuell



15.02.2012, 2936 Zeichen

(Von: Wolfgang Matejka) Die Griechen können einem fast schon leid tun. Ein Volk, das es sich in den letzten Jahrzehnten angewöhnt hat, durch institutionalisierte Schlamperei über seine Verhältnisse zu leben (quasi ökonomischer Gewohnheitsarbeitsloser), wird brutal in die Wirklichkeit gerissen und darf dafür noch die permanente Demütigung, es niemals jedem dabei recht machen zu können, über sich ergehen lassen. Nach etlichen Parlamentsumbildungen, Abstimmungen, Drohungen, Konsequenzen, Troika-Forderungen und öffentlichen Bitten um Geld entzieht die EU den Griechen jedes Mal die „Karotte“ aufs Neue. Diesmal ist es erneut die Verschiebung der 130 Mrd-Hilfe.

Darüber zu philosophieren, wer was wann wo Schuld hatte, dass es so gekommen ist, erledigen weit klügere Köpfe als ich bereits jeden Tag. Das, was mir aber auffällt, ist, dass das Pulverfass „zerstörte Selbstachtung“ in Griechenland zu glimmen beginnt.

Wir alle kennen das Gefühl, eine „Österreicherin“ oder ein „Österreicher“ zu sein. „I am from Austria“ ist für jede und jeden etwas anderes, aber doch für alle irgendwie gleich. Zumeist etwas Persönliches, etwas zu dem man Zeit seines Lebens einen Bezug entwickelt hat, auf das man meist stolz war und ist, gerade weil man sich nach Aussen oft über diese Zugehörigkeit oberflächlich definiert bzw. definiert wird. Für die Griechen wird dieses Gefühl gerade zur inneren Marter. Und dessen ist man sich in Brüssel vielleicht wirklich nicht bewusst. Der Wunsch Brüssels via „Sündenbock Griechenland“ die anderen Nationen auf ein geeintes Europa einzuschwören, geriert dadurch zu einem ungewollten Drahtseilakt. Mehr Druck in die Umsetzung einer angestrebten Fiskalunion wäre da vielleicht mehr angebracht, oder?

Wie weit kann der Selbsterhaltungstrieb des öffentlichen Selbstwertgefühls gehen? So weit, dass man die sachlogischen Konsequenzen, aus einem Abwärtskreislauf nur durch Sparen, kombiniert mit externer Hilfe herauszukommen, über den Haufen werfen würde? Quasi, auf den rauchenden Ruinen der Akropolis den letzten Ouzo trinken, bevor man sich ins Mittelalter zurück inflationiert, aber dafür als stolzer und freier Grieche?

Kapitalmärkte sind normalerweise etwas Klares. Definiert und aufgebaut auf Regeln und Grundsätzen, die die Berechenbarkeit und somit die Vergleichbarkeit ermöglichen. Die Bewertung von Stolz und Selbstwertgefühl gehört da normalerweise nicht dazu. Und dabei ist gerade die Berücksichtigung dieser Eigenschaften manchmal so wichtig. Die Demütigung einer Nation, das Brandmarken für die kommenden Jahre, bringt vielleicht ein paar Politikern die Chance von ihren eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken, Europa aber definitiv nichts. Die Märkte würden es büssen, bevor es Europas Wirtschaften tun müssten. Und ist Demütigung einer Nation wirklich die einzig mögliche Konsequenz?

Griechenland steht bereits mit herunter gelassener Hose auf einem Bein. Ob es wie ein Huhn gackern wird, bezweifle ich.



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #700: XL zum Jubiläum feat. Aktienforum-Präsidentin, IVA-Input, Immofinanz-Idee und Tojner-Gesamtsicht




 

Aktien auf dem Radar:Warimpex, CA Immo, RHI Magnesita, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Polytec Group, Immofinanz, EVN, Kapsch TrafficCom, Lenzing, Verbund, VIG, Pierer Mobility, Marinomed Biotech, Frequentis, SBO, DO&CO, Stadlauer Malzfabrik AG, Wolford, Wiener Privatbank, Oberbank AG Stamm, Agrana, Semperit, Amag, Erste Group, Flughafen Wien, Österreichische Post, Rosenbauer, S Immo, Telekom Austria, Uniqa.


Random Partner

Wienerberger
Wienerberger ist der größte Ziegelproduzent weltweit. Das Unternehmen vereinigt die Geschäftsbereiche Clay Building Materials und Pipes & Pavers. Der Wertschöpfungsprozess ist die Fertigung und die Vermarktung von Baustoffen und Systemlösungen für Gebäude und Infrastruktur.

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A2VKV7
AT0000A3C5D2
AT0000A3D5K6
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 20-21: Österreichische Post(1)
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 19-20: SBO(1)
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 18-19: voestalpine(2)
    Star der Stunde: Kapsch TrafficCom 2.48%, Rutsch der Stunde: voestalpine -1.29%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: FACC(1)
    Star der Stunde: Bawag 0.26%, Rutsch der Stunde: Mayr-Melnhof -1.28%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: FACC(5)
    Star der Stunde: Immofinanz 0.65%, Rutsch der Stunde: DO&CO -0.82%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 15-16: RBI(1)

    Featured Partner Video

    Tour durch den Sonntag

    Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 14. Juli 2024 E-Mail: sporttagebuch.michael@gmail.com Instagram: @das_sporttagebuch Twitter: @Sporttagebuch_
    Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 14. ...

    Books josefchladek.com

    Adolf Čejchan
    Ústí nad Labem
    1965
    Severočeské krajské nakladatelství

    Eron Rauch
    The Eternal Garden
    2023
    Self published

    Walker Evans
    Many are Called
    1966
    Houghton Mifflin

    Sergio Castañeira
    Limbo
    2023
    ediciones anómalas

    Federico Renzaglia
    Bonifica
    2024
    Self published

    Buddy-Blog: Wolfgang Matejka ... über den letzten Ouzo, bevor man sich als stolzer und freier Grieche ins Mittelalter zurückinflationiert


    15.02.2012, 2936 Zeichen

    (Von: Wolfgang Matejka) Die Griechen können einem fast schon leid tun. Ein Volk, das es sich in den letzten Jahrzehnten angewöhnt hat, durch institutionalisierte Schlamperei über seine Verhältnisse zu leben (quasi ökonomischer Gewohnheitsarbeitsloser), wird brutal in die Wirklichkeit gerissen und darf dafür noch die permanente Demütigung, es niemals jedem dabei recht machen zu können, über sich ergehen lassen. Nach etlichen Parlamentsumbildungen, Abstimmungen, Drohungen, Konsequenzen, Troika-Forderungen und öffentlichen Bitten um Geld entzieht die EU den Griechen jedes Mal die „Karotte“ aufs Neue. Diesmal ist es erneut die Verschiebung der 130 Mrd-Hilfe.

    Darüber zu philosophieren, wer was wann wo Schuld hatte, dass es so gekommen ist, erledigen weit klügere Köpfe als ich bereits jeden Tag. Das, was mir aber auffällt, ist, dass das Pulverfass „zerstörte Selbstachtung“ in Griechenland zu glimmen beginnt.

    Wir alle kennen das Gefühl, eine „Österreicherin“ oder ein „Österreicher“ zu sein. „I am from Austria“ ist für jede und jeden etwas anderes, aber doch für alle irgendwie gleich. Zumeist etwas Persönliches, etwas zu dem man Zeit seines Lebens einen Bezug entwickelt hat, auf das man meist stolz war und ist, gerade weil man sich nach Aussen oft über diese Zugehörigkeit oberflächlich definiert bzw. definiert wird. Für die Griechen wird dieses Gefühl gerade zur inneren Marter. Und dessen ist man sich in Brüssel vielleicht wirklich nicht bewusst. Der Wunsch Brüssels via „Sündenbock Griechenland“ die anderen Nationen auf ein geeintes Europa einzuschwören, geriert dadurch zu einem ungewollten Drahtseilakt. Mehr Druck in die Umsetzung einer angestrebten Fiskalunion wäre da vielleicht mehr angebracht, oder?

    Wie weit kann der Selbsterhaltungstrieb des öffentlichen Selbstwertgefühls gehen? So weit, dass man die sachlogischen Konsequenzen, aus einem Abwärtskreislauf nur durch Sparen, kombiniert mit externer Hilfe herauszukommen, über den Haufen werfen würde? Quasi, auf den rauchenden Ruinen der Akropolis den letzten Ouzo trinken, bevor man sich ins Mittelalter zurück inflationiert, aber dafür als stolzer und freier Grieche?

    Kapitalmärkte sind normalerweise etwas Klares. Definiert und aufgebaut auf Regeln und Grundsätzen, die die Berechenbarkeit und somit die Vergleichbarkeit ermöglichen. Die Bewertung von Stolz und Selbstwertgefühl gehört da normalerweise nicht dazu. Und dabei ist gerade die Berücksichtigung dieser Eigenschaften manchmal so wichtig. Die Demütigung einer Nation, das Brandmarken für die kommenden Jahre, bringt vielleicht ein paar Politikern die Chance von ihren eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken, Europa aber definitiv nichts. Die Märkte würden es büssen, bevor es Europas Wirtschaften tun müssten. Und ist Demütigung einer Nation wirklich die einzig mögliche Konsequenz?

    Griechenland steht bereits mit herunter gelassener Hose auf einem Bein. Ob es wie ein Huhn gackern wird, bezweifle ich.



    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Wiener Börse Party #700: XL zum Jubiläum feat. Aktienforum-Präsidentin, IVA-Input, Immofinanz-Idee und Tojner-Gesamtsicht




     

    Aktien auf dem Radar:Warimpex, CA Immo, RHI Magnesita, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Polytec Group, Immofinanz, EVN, Kapsch TrafficCom, Lenzing, Verbund, VIG, Pierer Mobility, Marinomed Biotech, Frequentis, SBO, DO&CO, Stadlauer Malzfabrik AG, Wolford, Wiener Privatbank, Oberbank AG Stamm, Agrana, Semperit, Amag, Erste Group, Flughafen Wien, Österreichische Post, Rosenbauer, S Immo, Telekom Austria, Uniqa.


    Random Partner

    Wienerberger
    Wienerberger ist der größte Ziegelproduzent weltweit. Das Unternehmen vereinigt die Geschäftsbereiche Clay Building Materials und Pipes & Pavers. Der Wertschöpfungsprozess ist die Fertigung und die Vermarktung von Baustoffen und Systemlösungen für Gebäude und Infrastruktur.

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A2VKV7
    AT0000A3C5D2
    AT0000A3D5K6
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 20-21: Österreichische Post(1)
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 19-20: SBO(1)
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 18-19: voestalpine(2)
      Star der Stunde: Kapsch TrafficCom 2.48%, Rutsch der Stunde: voestalpine -1.29%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: FACC(1)
      Star der Stunde: Bawag 0.26%, Rutsch der Stunde: Mayr-Melnhof -1.28%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: FACC(5)
      Star der Stunde: Immofinanz 0.65%, Rutsch der Stunde: DO&CO -0.82%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 15-16: RBI(1)

      Featured Partner Video

      Tour durch den Sonntag

      Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 14. Juli 2024 E-Mail: sporttagebuch.michael@gmail.com Instagram: @das_sporttagebuch Twitter: @Sporttagebuch_
      Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 14. ...

      Books josefchladek.com

      Shōji Ueda
      Brilliant Scenes: Shoji Ueda Photo Album
      1981
      Nippon Camera

      Jerker Andersson
      Found Diary
      2024
      Self published

      Shinkichi Tajiri
      De Muur
      2002
      Fotokabinetten Gemeentemuseum Den Haag

      Kazumi Kurigami
      操上 和美
      2002
      Switch Publishing Co Ltd

      Regina Anzenberger
      Imperfections
      2024
      AnzenbergerEdition