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Cafe BE: Es begann mit Jim Rogers und Mike Lielacher ... 25 Jahre SIC Kremstal-Pyhrn (Christian Drastil)


Autor:
Christian Drastil

Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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03.11.2011, 19496 Zeichen
Im Vorfeld der OÖ-Roadshow mit Amag, BWT, HTI und Polytec war ein Cafe BE-Spezial angesetzt. Thema: 25 Jahre Börsegeschichte, 25 Jahre SIC Kremstal-Phyrn.

Die Diskussionsteilnehmer: 

- Günter Mayr-Riedler, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kremstal-Pyhrn, Obmann des Sparkassen Investment-Clubs (SIC)
- Günther Fürtbauer, Private-Banking, Wertpapier-Experte, SIC-Gründer und -Vorstand
- Hans-Jürgen Achleitner, Wertpapier-Anlageberater, Filialdirektion Pettenbach,
SIC-Vorstand, Betreuung von SIC-Gruppen
- Johannes Lachinger, Wertpapier-Anlageberater, Filialdirektion Kirchdorf, SIC-Vorstand, Betreuung von SIC-Gruppen


Cafe BE: Wir feiern 25 Jahre Sparkassen Investment-Club Kremstal-Pyhrn (SIC). Herr Fürtbauer, Sie wurden mir als Gründer vorgestellt. Erzählen Sie unseren Lesern doch bitte, wie alles begonnen hat.

Günther Fürtbauer: Die Gründung erfolgte 1986 unter der Patronanz der Sparkasse Kremstal-Pyhrn. Begonnen hatte es 1985 durch Jim Rogers, der die Wiener Börse wachgeküsst hat, wir hatten 120 Prozent Plus und waren die weltweit beste Börse. Das hat Interesse geweckt; nicht nur für das schöne Land Österreich, sondern auch für die vielen unterbewerteten Aktien. Vor allem die Bauwerte – Wienerberger, Bau Porr und die Universale – waren gefragt. Daraufhin habe ich mir gedacht: Es kann doch nicht sein, dass bei diesem Anstieg gar keine Österreicher dabei sind, in der Sparkasse dachte man ähnlich, denn die Kunden hatten kaum Aktien, ein wenig CA BV und Länderbank, das wars.

Cafe BE: Die Partizipationsscheine der Ersten sind ja erst 1987 gekommen ...

Fürtbauer: Richtig, die gab es noch nicht. Die Sparkasse Linz hatte dafür bereits damals einen Investmentclub, diese Idee habe ich aufgegriffen. Wir haben uns entschieden, ebenfalls zu beginnen und zwar mit drei Testgruppen mit eigenen Angestellten. Das hat gut geklappt. Wenige Monate später hatten wir dann bereits die Gründungveranstaltung mit Mike Lielacher, der Saal war gerammelt voll. Gleich vor Ort sind sechs Gruppen entstanden, zum Jahresende waren es dann bereits elf Gruppen. Ausgehend von Kirchdorf decken wir den gesamten Bezirk mit Geschäftsstellen ab, 30 km südlich und 30 km nördlich. Orte wie Kirchdorf, Windischgarsten, Kremsmünster, Bad Hall. Zum Jahresende hatten wir elf Gruppen mit 150 Mitgliedern und einem Kapital von 700.000 Schilling.

Cafe BE: In welcher Funktion waren Sie damals? Ich nehme an: Engagierter junger Mitarbeiter ...

Fürtbauer: Ja, so kann man es sagen. Ich war Geschäftsstellenleiter in Micheldorf, hatte ein schweren Autounfall. Ich wechselte dann in die Wertpapierabteilung, damals ging es fast nur um Anleihen.

Cafe BE: ... bei den zweistelligen Zinsen war das kein Wunder. Frage zu den elf Gruppen: Erfolgte die Einteilung aus regionalen oder aus inhaltlichen Gründen?

Fürtbauer: Aus regionalen Gründen. Je Ort gab es mehrere Gruppen, das war der Start. Zunächst lief alles sehr gut, aber 1987 kam ja dann gleich der Oktober-Crash.

Cafe BE: Damals gab es ja nur Einheitskurse, oft mit Repartierungen und es wurde nur zu Mittag gehandelt.

Günter Mayr-Riedler: Klassischer Parketthandel, Flüsterbörsen. Ich kann mich erinnern, die Kurse waren ja nur in den Tageszeitungen. Im Urlaub war die Frage nur, wo man sich den nächsten Kurier oder die nächste Presse besorgen kann. Und dann oft die erhoffte Information: Ja, auch dieser Urlaubstag ist bereits wieder hereinverdient.

Fürtbauer: Wir hatten einen Investmentclub-Ausflug nach Salzburg, da wollten dann alle immer gleich in die Filialen, um dort die Kursblätter zu bekommen.

Cafe BE: Ich durfte früher in einer Bankfiliale in Wien täglich den Kursaushang in eine Art Schaufenster bringen. Da standen manchmal die Leute Schlange.

Mayr-Riedler: Bei uns war das sogar ein Ehrenjob des Filialleiters.

Cafe BE: Ich bleibe beim Vorstand. Herr Mayr-Riedler, wie haben Sie den Start des SIC erlebt? In welcher Funktion waren Sie damals tätig?

Mayr-Riedler: Ich war zu dieser Zeit Filialleiter in einer kleinen Geschäftsstelle in Schlierbach, habe mich aber schon damals sehr für den Kapitalmarkt interessiert. Es hat sich auch in der Geschäftsstelle ein sehr gutes Wertpapiergeschäft entwickelt. Wir waren die einzige Sparkasse, die mehr Wertpapiervolumen hatte als Spareinlagen. Als ich hörte, dass es einen Investmentclub geben soll, war ich natürlich sofort dabei und habe auch eine Gruppe aufgestellt, das war damals die Gruppe Risiko.

Fürtbauer: Die bis heute die beste ist.

Mayr-Riedler: Freilich mit allen Hochs und Tiefs. Es war herausfordernd, mit dem Wertpapierclub einerseits zu informieren, wie Börse funktioniert und andererseits Informationen über einzelne Werte zu geben. Es gab ja kaum Medien, noch kein Internet. Die fundiertesten Informationen kamen aus der Schweiz von der Finanz und Wirtschaft. Wir waren damals zum Teil auch an der Terminbörse in Chicago tätig, hatten bei einer sehr erfolgreichen Transaktion sogar eine Routineanfrage von der dortigen Aufsicht ins Kremstal bekommen. Das Hauptanliegen war natürlich, Wissen zu vermitteln. Das war der Gründungsgedanke.

Cafe BE: Wie ist der damalige Vorstand dieser Initiative begegnet?

Fürtbauer: Der Vorstand war immer für Neuerungen und Innovationen aufgeschlossen. Der Vorstand war unser erster Obmann, ich nahm mir die Funktion des Vortragsmeisters. Der SIC ist ein eingetragener Verein im Vereinsregister, heute haben wir 212 Mitglieder in 20 Veranlagungsgruppen. Die Statuten legen die Regeln fest, zB wenn jemand aussteigt. Heutzutage kann alles tagesaktuell über das Internet von den Mitgliedern erfolgt werden. Wir sind auch Mitglied im Verband der österreichischen Investmentclubs, da feiert man 40-jähriges Jubiläum dieser Tage, dort hat man derzeit 25 Clubs.

Cafe BE: Das waren aber schon einmal deutlich mehr, wie ich mich dunkel erinnern kann ...

Fürtbauer: Richtig. Die Höchstzahl war 55. Früher waren elf KAGs dabei, jetzt nur noch drei.

Cafe BE: Und was war das Hoch bei Ihrer Mitgliederanzahl und wann?

Fürtbauer: Das war 1996 mit rund 350 Mitgliedern, alle hatten auch Kapital in die Hand gekommen.

Cafe BE: Interessant, das war vor dem Start des Neuen Markts. Warum ist es dann nicht weitergewachsen?

Fürtbauer: Viele Gründe. Wir hatten früher auch Damengruppen, die waren aber nicht begeistert über die zunehmende Volatitlität. Zeitweilig hatten wir auch eine starke Bundesheer-Gruppe, als es in Kirchdorf noch einen Bundesheer-Standort gab.

Hans-Jürgen Achleitner: Der SIC ist vor 25 Jahren gegründet worden auch als Informationsplattform, das war eine wichtige Rolle. Es gab sonst nur Tageszeitungen. Es sind dann Teletext-Informationen und Informationen über das Internet gekommen. Viele haben den SIC als Einstieg in das Wertpapiergeschäft gesehen - mit dem gemeinsamen Investieren und einer Vielzahl von Informationen, die sonst für den Privaten nicht zugänglich gewesen wären. Wenn man einmal besseres Wissen hat und auch mehr Geld investieren will, steigt man auf Face-to-Face um und veranlagt nicht mit dem Club, sondern beim Berater auf eigene Rechnung. Mein Kollege Johannes Lachinger und ich haben uns in den vergangenen Jahren bemüht, den Club teilweise zu erneuern. Die Informationsbeschaffung ist heutzutage sehr einfach geworden, es gibt vielmehr die Situation, dass eine Privatperson oft die ganzen Informationen nicht mehr verifizieren kann. Wir haben jetzt mehr Filter- und Plausibilisierungs-Aufgaben.

Cafe BE: Das ist meine Interpretation eines Mediums ...

Achleitner: Genau, wir tauschen uns zB auch via Email aus und es gibt Facebook-Gruppen, dafür gibt es weniger regelmässige Treffen.

Cafe BE: Sie haben mir im Vorgespräch erzählt, dass Sie 1996 eingestiegen sind, Herr Achleitner. Ich bitte auch Sie kurz um die Geschichte der ersten Steps an der Börse ...

Achleitner: Im Jahr 1996 war ich als Koch tätig, habe von einem Freund erfahren, dass er Yahoo gekauft hat. Er hat mir diese empfohlen. Das war zu meiner Bundesheerzeit, ich habe einen Teil meines Lehrgeldes in Yahoo investiert. Es ist jahrelang nach oben gegangen, ich habe nachgekauft und mir den Kurs damit auch nach oben gemischt. Im Freundeskreis waren sieben bis acht Leute, die Yahoo im Depot hatten. Ich hatte 1999, immer noch Koch, das Glück, ein sehr gutes Angebot aus der Schweiz zu bekommen. Ich habe meine Werte - neben Yahoo auch noch Coca-Cola - verkauft, weil ich nicht wusste, wie ich mich in der Schweiz und im neuen Job informieren hätte sollen.

Cafe BE: Und wie sind Sie dann wieder in den Kapitalmarkt zurückgekehrt, Herr Achleiter?

Achleitner: Ich habe fast drei Jahre nichts an der Börse gemacht , bin dann langsam wieder eingestiegen. 2005 habe ich ein Angebot von der Sparkasse angenommen.

Mayr-Riedler: Wir haben ihn als Kunden schon gekannt, und wussten, dass er motiviert und informiert ist. Seit 2009 ist Herr Achleitner gemeinsam mit Herrn Lachinger in den SIC-Vorstand aufgerückt.

Cafe BE: Das ist ein gutes Stichwort. Herr Lachinger, bitte auch um ein paar Worte zu Ihnen ...

Johannes Lachinger: Begonnen hat es bei mir mit dem Wertpapierinteresse bereits in der HAK, damals aber noch nicht mit echtem Geld. 2005 habe ich bei der Sparkasse angefangen. Ich konnte das Wertpapiergeschäft bei einem sehr versierten Berater lernen, die Sparkasse hat viel an Ausbildung möglich gemacht. Meine ersten Aktien habe ich vor der 2008er-Krise gekauft, das war nicht ideal. 2009 wurde ich SIC-Vorstand.

Cafe BE: Mit Mike Lielacher hat der SIC begonnen, ich denke, es hat viele weitere Veranstaltungen gegeben.

Fürtbauer: Wir haben stets die aktuellen Themen aufgegriffen, im Jahr 1987 haben wir das erste Mal über Gold berichtet, dann über die Steuerreform, über den Golfkrieg, wir hatten Dr. Wailand vom Gewinn zu Gast, über die Ostbörsen informiert, über die Zukunft der Anonymität und vieles mehr. Franz Gschiegl war 2000 mit einem Technologiethema zu Gast.

Cafe BE: Er ist ja bekannter Extremsportler und eventuell gleich hergelaufen zu Ihnen ...
(alle lachen) Fürtbauer: Komplettiert wurde das durch Zins-, Fonds- und Zertifikatethemen. Eins hab ich noch vergessen: Zum 10-jährigen-Jubiläum war Lacina zu Gast ...

Cafe BE: ... der da gerade Finanzminister des Jahres in Europa wurde.

Mayr-Riedler: Genau. Ergänzend möchte ich sagen, dass neben den Vorträgen auch immer wieder Exkursionen und Ausflüge stattgefunden haben. Zunächst zu börsenotierten Unternehmen, beginnend mit Schlumberger in Wien.

Cafe BE: So ein Zufall, gutes Produkt ...

Mayr-Riedler (lacht): Wir sind auch alle ausgestattet worden, das war ein legendärer Termin, von dem die Mitglieder heute noch sprechen. Wir waren später bei vielen börsenotierten Unternehmen. Mit dem Relaunch 2009 haben wir etwas Neues probiert: Wir besuchen Firmen aus der Region, die nicht börsenotiert sind. Dort gibt es Vorträge und Betriebsführungen.

Cafe BE: Sehr interessant.

Mayr-Riedler: Das funktioniert auch wirklich gut, man lernt sich besser kennen, lernt auch die Produkte besser kennen und es ist ein guter Rahmen. Eine Win-Win-Situation. Gehen wir zu einem Autohaus, gibt es einen Vortrag über die Automobilbranche und im Autohaus die neuesten Autos. Oder einen Modetermin mit Typberatung. Das hat dem Investmentclub gut getan. Die Region ist als Plastic Valley bekannt, wir sind stark im kunststoff- und metallverarbeitenden Bereich, da sind viele namhafte Unternehmen in der Gegend tätig.

Cafe BE: ... zum Beispiel gleich nebenan die HTI, die ja am Abend auch bei der Roadshow präsentieren wird, mit ihrem Technoplast-Werk. Welchen Stellenwert haben oberösterreichische Unternehmen in den Veranlagungsgruppen?

Lachinger: Natürlich ist der Weg zu oberösterreichischen Unternehmen der einfachste. Gerade in jungen Gruppen ist das ein logischer Zugang, es ist ja jeder Oberösterreicher schon einmal bei der voestalpine vorbeigefahren.

Achleitner: Das ist nicht nur geographisch, sondern auch gedanklich näher, oft arbeiten ja Freunde bei hier ansässigen Unternehmen. Man hört über die Stimmung sehr viel. Da kommt auch Input von der Kundenseite in die SIC-Gruppen herein.

Mayr-Riedler: In meiner Gruppe hatten wir Ärzte, die schon sehr früh Pfizer ins Spiel gebracht hatten, das war vor Viagra. Merck war auch so eine Empfehlung.

Lachinger: Insgesamt müssen wir als Kundenberater natürlich schauen, dass nicht nur Österreich-Aktien gekauft werden. Da muss auch eine Diskussion in Richtung Diversifizierung geführt werden.

Fürtbauer: Der ATX hatte ja bis 2003 eigentlich keine Performance geschafft, da waren andere Börsen weit besser. Als der ATX von 1000 auf 5000 gegangen ist, war Wien natürlich wieder in. Wir hatten viele Unternehmen in Österreich besucht, da gab es dann auch in der Veranlagung den Schwerpunkt. Unsere Gruppe Risiko hat die Andritz seit 2001 im Depot mit mehr als 1000 Prozent Plus.

Mayr-Riedler: Die Royal Dutch haben wir schon mehr als 20 Jahre.

Achleitner: Gerade in den neuen Gruppen schaut man sich viele fundamentalen Faktoren an, auch die Charttechnik fliesst ein. Wir probieren, das News-Hopping zu vermeiden, auch weil das verlockend ist.

Cafe BE: Welche Zeitspanne in diesen 25 Jahren Kapitalmarkt haben Sie am positivsten, welche am negativsten in Erinnerung?

Fürtbauer: Das waren für mich im positiven Sinne eindeutig die ersten zehn Jahre. Wie zuvor erwähnt: Wir erklärten das Wertpapiergeschäft, die Zusammenhänge mit Dollar und Rohstoffen, das hat Freude gemacht.

Cafe BE: Und die schlimmste Krise?

Mayr-Riedler: Das ist immer die letzte. Rückblickend verklärt sich ja alles: Ölpreiskrise, DotCom, etc. Wenn man damals alles mitgemacht hat, hat man wirklich gelitten. Als Mitarbeiter mit der Verantwortung den Kunden gegenüber und als jemand, der selbst investiert hat. Unser Ziel ist, dass wir auch in herausfordernden Zeiten wie diesen über die Depots sprechen. Eine aktive Neuausrichtung bei Minuspositionen ist immer schwierig.

Cafe BE: Seit wann sind Sie Vorstandsvorsitzender?

Mayr-Riedler: Der Vorsitzende bin ich seit 2002.

Cafe BE: Noch viel Zeit für den SIC?

Mayr-Riedler: Mir ist der SIC ein Anliegen, eine wichtige Plattform für uns, seit dem Relaunch 2009 bin ich Obmann und wieder stärker engagiert.

Cafe BE: Zum Relaunch. Herr Lachinger, wie ist das gelaufen? Wer ist aller ist jetzt im Vorstand?

Mayr-Riedler: Wir vier wie wir hier sitzen bilden den Vorstand. Die Herausforderung beim Relaunch war, dass das Informationsasset, das wir hatten, im Prinzip durch das Internet verflogen ist. Wir waren auf der Suche nach neuem Mehrwert: Durch hochkarätige Redner bzw. auch die Besuchsreihe bei den lokalen Unternehmen, auch wenn diese nicht börsenotiert sind.

Achleitner: Der Antrieb ist auch sehr stark von Kundenseite gekommen. Man will zwar Einzelaktien, aber halt nicht 4000 Euro in eine Aktie investieren, sondern diversifizieren. Da passt der SIC perfekt. Der gesellschaftliche Gedanke passt nach wie vor, auch wenn man jetzt Facebook oder Mails einsetzt. Dazu kommen zB Zertifikate-Experten wie Markus Kaller von der Erste Group zu uns zu Besuch und erklären die Produkte auch von der Auswirkung auf der Emittentenseite her. Das kommt gut an.

Mayr-Riedler: Wir hatten zu diesem Thema Mitarbeiterinformation, Kundenveranstaltung und Workshop.

Achleitner: Da gab es gute Diskussionen im Workshop mit 25 Teilnehmern. Das ist eines der Standbeine, auf denen der SIC heute steht.

Mayr-Riedler: 25 Jahre, das ist ja eine Generation. Die Mitglieder der ersten Stunde hatten einen ganz anderen Zugang. Es war selbstverständlich, dass man jede Ansprache des Vorgangsmeisters besucht hat, danach die Dispositionen besprochen hat und auch noch abschliessend ein Gläschen getrunken hat. Das ist heute ganz anders und viel aktiver, wie die beiden jungen SIC-Vorstände dargestellt haben. Der Sinn des Clubs ist aber nach wie vor der Gleiche.

Cafe BE: Und wie wird man bei Ihnen Mitglied?

Achleitner: Das läuft über den Wertpapierberater, wenn vom Kunden der Wunsch kommt. Dann schaut man, in welche Gruppe sich der Kunde noch einkaufen kann. Meist funktioniert das mit einer Einstiegszahlung und dann monatlichen Beiträgen. Ab diesem Zeitpunkt ist das neue Mitglied auf den Verteilern für die News und die Events.

Lachinger: Der zweite Zugang ist, dass Kunden, die noch nicht Mitglied sind, eine Veranstaltung besuchen und dort Kontakte geknüpft werden.

Mayr-Riedler: Dazu kommt, dass auch unsere Berater aktiv bei den Kunden nachfragen. Man merkt ja, wer sich besonders für Veranlagungen im Wertpapierbereich interessiert.

Cafe BE: Wir werden heute rund 200 Gäste im Publikum haben. Welche Leute werden das sein?

Lachinger: Das ist auf Basis eines Marketingverteilers und natürlich auch auf persönliche Einladung angegangen worden. Das Motto „Top of OÖ“ hat hier unterstützt.

Cafe BE: voestalpine war diesmal leider verhindert.

Mayr-Riedler: Da hätten wir noch einmal deutlich mehr Gäste gehabt, weil viele Unternehmen hier Stahl von der voestalpine beziehen.

Cafe BE: Stichwort Wertpapier-KESt, auch darüber haben wir im Vorgespräch kurz disktutiert ...

Lachinger: Man hat die negativen Auswirkungen am ATX gesehen, an der Entwicklung und vor allem an den Umsätzen. Was mir in der Beratung am meisten auffällt, ist, dass das negative Image, das Aktionären umgehängt worden ist; leider beim Anleger angekommen ist. Dabei geht es um Eigenkapital, das zur Verfügung gestellt wird. Es ist wichtig, dass man in der Beratung dafür sorgt, die positiven Aspekte herauszukehren. Das ist ganz schwer, vor allem, weil viel Unsicherheit drinnen ist. Dass Buy and Hold jetzt als Spekulation gilt, die „unerwünscht“ ist, wie es von einem oberösterreichischen Politiker formuliert wurde, tut weh.

Mayr-Riedler: Für uns Banken sind extrem grosse Investitionen notwendig, der Steuereffekt wird jedoch nur in einen Promillebereich gehen. Der Trader ist der Gewinner, der langfristige Anleger, der vielleicht Altersvorsorge betreibt, wird zur Kasse gebeten.

Achleitner: Wir schwächen damit nicht nur die Wiener Börse, sondern auch die Unternehmen, die mit Kapitalmassnahmen aktiv werden wollen. In Österreich ist das derzeit fast nicht möglich.

Cafe BE: Herr Mayr-Riedler, was sind Ihre Erwartungen für heute Abend?
Mayr-Riedler: Wir hoffen auf einen vollen Saal. In einem schwierigen Börseumfeld mit viel Verunsicherung wollen wir präsent sein und auch den börsenotierten Unternehmen aus der Region eine Plattform geben. Für uns sind Spareinlagen natürlich wichtig, Wertpapiere gehören dazu. Wir bieten seit einem Jahr auch Private Banking an, das machen nicht viele Regionalbanken.

Cafe BE: Abschlussfrage: Gibt es über die Jahre hindurch irgendeine Aktie, die Sie als persönliche Lieblingsaktie definieren würden?

Fürtbauer: Man muss selektieren, aber natürlich gibt es Lieblinge, da gehört nach wie vor die Erste Group dazu, hier hatten wir zuletzt auch ein gutes Timing. Die österreichischen Aktien werden derzeit unter Wert geschlagen.

Lachinger: Ich bin ebenfalls patriotisch angehaucht. Mit einer voestalpine bin ich im Wertpapiergeschäft gross geworden, die gefällt mir gut. Das gilt auch für die BWT.

Achleitner: Wenn ich eine auswählen muss, dann C.A.T. oil. Die Aktie habe ich bei der Zeichnung nicht bekommen, wir sind dann tiefer in die Aktie gekommen. Das Unternehmen ist Querdenker und Querbohrer, das gefällt mir.

Mayr-Riedler: Bei mir gibt es zwei Werte, die ich aus meiner ersten Stunde habe: Royal Dutch und Amro Bank. In Österreich macht die Andritz besonders viel Freude. Die Erste Group ist fixer Bestandteil, in allen Höhen und Tiefen. Die Geschichte, die die Bank seit 1997 geschrieben hat, kann man schon herzeigen, finde ich.

Interview: Christian Drastil
Fotos: Martina Draper
http://www.boerse-express.com/cat/diasho...

(03.11.2011)

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    03.11.2011, 19496 Zeichen
    Im Vorfeld der OÖ-Roadshow mit Amag, BWT, HTI und Polytec war ein Cafe BE-Spezial angesetzt. Thema: 25 Jahre Börsegeschichte, 25 Jahre SIC Kremstal-Phyrn.

    Die Diskussionsteilnehmer: 

    - Günter Mayr-Riedler, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kremstal-Pyhrn, Obmann des Sparkassen Investment-Clubs (SIC)
    - Günther Fürtbauer, Private-Banking, Wertpapier-Experte, SIC-Gründer und -Vorstand
    - Hans-Jürgen Achleitner, Wertpapier-Anlageberater, Filialdirektion Pettenbach,
    SIC-Vorstand, Betreuung von SIC-Gruppen
    - Johannes Lachinger, Wertpapier-Anlageberater, Filialdirektion Kirchdorf, SIC-Vorstand, Betreuung von SIC-Gruppen


    Cafe BE: Wir feiern 25 Jahre Sparkassen Investment-Club Kremstal-Pyhrn (SIC). Herr Fürtbauer, Sie wurden mir als Gründer vorgestellt. Erzählen Sie unseren Lesern doch bitte, wie alles begonnen hat.

    Günther Fürtbauer: Die Gründung erfolgte 1986 unter der Patronanz der Sparkasse Kremstal-Pyhrn. Begonnen hatte es 1985 durch Jim Rogers, der die Wiener Börse wachgeküsst hat, wir hatten 120 Prozent Plus und waren die weltweit beste Börse. Das hat Interesse geweckt; nicht nur für das schöne Land Österreich, sondern auch für die vielen unterbewerteten Aktien. Vor allem die Bauwerte – Wienerberger, Bau Porr und die Universale – waren gefragt. Daraufhin habe ich mir gedacht: Es kann doch nicht sein, dass bei diesem Anstieg gar keine Österreicher dabei sind, in der Sparkasse dachte man ähnlich, denn die Kunden hatten kaum Aktien, ein wenig CA BV und Länderbank, das wars.

    Cafe BE: Die Partizipationsscheine der Ersten sind ja erst 1987 gekommen ...

    Fürtbauer: Richtig, die gab es noch nicht. Die Sparkasse Linz hatte dafür bereits damals einen Investmentclub, diese Idee habe ich aufgegriffen. Wir haben uns entschieden, ebenfalls zu beginnen und zwar mit drei Testgruppen mit eigenen Angestellten. Das hat gut geklappt. Wenige Monate später hatten wir dann bereits die Gründungveranstaltung mit Mike Lielacher, der Saal war gerammelt voll. Gleich vor Ort sind sechs Gruppen entstanden, zum Jahresende waren es dann bereits elf Gruppen. Ausgehend von Kirchdorf decken wir den gesamten Bezirk mit Geschäftsstellen ab, 30 km südlich und 30 km nördlich. Orte wie Kirchdorf, Windischgarsten, Kremsmünster, Bad Hall. Zum Jahresende hatten wir elf Gruppen mit 150 Mitgliedern und einem Kapital von 700.000 Schilling.

    Cafe BE: In welcher Funktion waren Sie damals? Ich nehme an: Engagierter junger Mitarbeiter ...

    Fürtbauer: Ja, so kann man es sagen. Ich war Geschäftsstellenleiter in Micheldorf, hatte ein schweren Autounfall. Ich wechselte dann in die Wertpapierabteilung, damals ging es fast nur um Anleihen.

    Cafe BE: ... bei den zweistelligen Zinsen war das kein Wunder. Frage zu den elf Gruppen: Erfolgte die Einteilung aus regionalen oder aus inhaltlichen Gründen?

    Fürtbauer: Aus regionalen Gründen. Je Ort gab es mehrere Gruppen, das war der Start. Zunächst lief alles sehr gut, aber 1987 kam ja dann gleich der Oktober-Crash.

    Cafe BE: Damals gab es ja nur Einheitskurse, oft mit Repartierungen und es wurde nur zu Mittag gehandelt.

    Günter Mayr-Riedler: Klassischer Parketthandel, Flüsterbörsen. Ich kann mich erinnern, die Kurse waren ja nur in den Tageszeitungen. Im Urlaub war die Frage nur, wo man sich den nächsten Kurier oder die nächste Presse besorgen kann. Und dann oft die erhoffte Information: Ja, auch dieser Urlaubstag ist bereits wieder hereinverdient.

    Fürtbauer: Wir hatten einen Investmentclub-Ausflug nach Salzburg, da wollten dann alle immer gleich in die Filialen, um dort die Kursblätter zu bekommen.

    Cafe BE: Ich durfte früher in einer Bankfiliale in Wien täglich den Kursaushang in eine Art Schaufenster bringen. Da standen manchmal die Leute Schlange.

    Mayr-Riedler: Bei uns war das sogar ein Ehrenjob des Filialleiters.

    Cafe BE: Ich bleibe beim Vorstand. Herr Mayr-Riedler, wie haben Sie den Start des SIC erlebt? In welcher Funktion waren Sie damals tätig?

    Mayr-Riedler: Ich war zu dieser Zeit Filialleiter in einer kleinen Geschäftsstelle in Schlierbach, habe mich aber schon damals sehr für den Kapitalmarkt interessiert. Es hat sich auch in der Geschäftsstelle ein sehr gutes Wertpapiergeschäft entwickelt. Wir waren die einzige Sparkasse, die mehr Wertpapiervolumen hatte als Spareinlagen. Als ich hörte, dass es einen Investmentclub geben soll, war ich natürlich sofort dabei und habe auch eine Gruppe aufgestellt, das war damals die Gruppe Risiko.

    Fürtbauer: Die bis heute die beste ist.

    Mayr-Riedler: Freilich mit allen Hochs und Tiefs. Es war herausfordernd, mit dem Wertpapierclub einerseits zu informieren, wie Börse funktioniert und andererseits Informationen über einzelne Werte zu geben. Es gab ja kaum Medien, noch kein Internet. Die fundiertesten Informationen kamen aus der Schweiz von der Finanz und Wirtschaft. Wir waren damals zum Teil auch an der Terminbörse in Chicago tätig, hatten bei einer sehr erfolgreichen Transaktion sogar eine Routineanfrage von der dortigen Aufsicht ins Kremstal bekommen. Das Hauptanliegen war natürlich, Wissen zu vermitteln. Das war der Gründungsgedanke.

    Cafe BE: Wie ist der damalige Vorstand dieser Initiative begegnet?

    Fürtbauer: Der Vorstand war immer für Neuerungen und Innovationen aufgeschlossen. Der Vorstand war unser erster Obmann, ich nahm mir die Funktion des Vortragsmeisters. Der SIC ist ein eingetragener Verein im Vereinsregister, heute haben wir 212 Mitglieder in 20 Veranlagungsgruppen. Die Statuten legen die Regeln fest, zB wenn jemand aussteigt. Heutzutage kann alles tagesaktuell über das Internet von den Mitgliedern erfolgt werden. Wir sind auch Mitglied im Verband der österreichischen Investmentclubs, da feiert man 40-jähriges Jubiläum dieser Tage, dort hat man derzeit 25 Clubs.

    Cafe BE: Das waren aber schon einmal deutlich mehr, wie ich mich dunkel erinnern kann ...

    Fürtbauer: Richtig. Die Höchstzahl war 55. Früher waren elf KAGs dabei, jetzt nur noch drei.

    Cafe BE: Und was war das Hoch bei Ihrer Mitgliederanzahl und wann?

    Fürtbauer: Das war 1996 mit rund 350 Mitgliedern, alle hatten auch Kapital in die Hand gekommen.

    Cafe BE: Interessant, das war vor dem Start des Neuen Markts. Warum ist es dann nicht weitergewachsen?

    Fürtbauer: Viele Gründe. Wir hatten früher auch Damengruppen, die waren aber nicht begeistert über die zunehmende Volatitlität. Zeitweilig hatten wir auch eine starke Bundesheer-Gruppe, als es in Kirchdorf noch einen Bundesheer-Standort gab.

    Hans-Jürgen Achleitner: Der SIC ist vor 25 Jahren gegründet worden auch als Informationsplattform, das war eine wichtige Rolle. Es gab sonst nur Tageszeitungen. Es sind dann Teletext-Informationen und Informationen über das Internet gekommen. Viele haben den SIC als Einstieg in das Wertpapiergeschäft gesehen - mit dem gemeinsamen Investieren und einer Vielzahl von Informationen, die sonst für den Privaten nicht zugänglich gewesen wären. Wenn man einmal besseres Wissen hat und auch mehr Geld investieren will, steigt man auf Face-to-Face um und veranlagt nicht mit dem Club, sondern beim Berater auf eigene Rechnung. Mein Kollege Johannes Lachinger und ich haben uns in den vergangenen Jahren bemüht, den Club teilweise zu erneuern. Die Informationsbeschaffung ist heutzutage sehr einfach geworden, es gibt vielmehr die Situation, dass eine Privatperson oft die ganzen Informationen nicht mehr verifizieren kann. Wir haben jetzt mehr Filter- und Plausibilisierungs-Aufgaben.

    Cafe BE: Das ist meine Interpretation eines Mediums ...

    Achleitner: Genau, wir tauschen uns zB auch via Email aus und es gibt Facebook-Gruppen, dafür gibt es weniger regelmässige Treffen.

    Cafe BE: Sie haben mir im Vorgespräch erzählt, dass Sie 1996 eingestiegen sind, Herr Achleitner. Ich bitte auch Sie kurz um die Geschichte der ersten Steps an der Börse ...

    Achleitner: Im Jahr 1996 war ich als Koch tätig, habe von einem Freund erfahren, dass er Yahoo gekauft hat. Er hat mir diese empfohlen. Das war zu meiner Bundesheerzeit, ich habe einen Teil meines Lehrgeldes in Yahoo investiert. Es ist jahrelang nach oben gegangen, ich habe nachgekauft und mir den Kurs damit auch nach oben gemischt. Im Freundeskreis waren sieben bis acht Leute, die Yahoo im Depot hatten. Ich hatte 1999, immer noch Koch, das Glück, ein sehr gutes Angebot aus der Schweiz zu bekommen. Ich habe meine Werte - neben Yahoo auch noch Coca-Cola - verkauft, weil ich nicht wusste, wie ich mich in der Schweiz und im neuen Job informieren hätte sollen.

    Cafe BE: Und wie sind Sie dann wieder in den Kapitalmarkt zurückgekehrt, Herr Achleiter?

    Achleitner: Ich habe fast drei Jahre nichts an der Börse gemacht , bin dann langsam wieder eingestiegen. 2005 habe ich ein Angebot von der Sparkasse angenommen.

    Mayr-Riedler: Wir haben ihn als Kunden schon gekannt, und wussten, dass er motiviert und informiert ist. Seit 2009 ist Herr Achleitner gemeinsam mit Herrn Lachinger in den SIC-Vorstand aufgerückt.

    Cafe BE: Das ist ein gutes Stichwort. Herr Lachinger, bitte auch um ein paar Worte zu Ihnen ...

    Johannes Lachinger: Begonnen hat es bei mir mit dem Wertpapierinteresse bereits in der HAK, damals aber noch nicht mit echtem Geld. 2005 habe ich bei der Sparkasse angefangen. Ich konnte das Wertpapiergeschäft bei einem sehr versierten Berater lernen, die Sparkasse hat viel an Ausbildung möglich gemacht. Meine ersten Aktien habe ich vor der 2008er-Krise gekauft, das war nicht ideal. 2009 wurde ich SIC-Vorstand.

    Cafe BE: Mit Mike Lielacher hat der SIC begonnen, ich denke, es hat viele weitere Veranstaltungen gegeben.

    Fürtbauer: Wir haben stets die aktuellen Themen aufgegriffen, im Jahr 1987 haben wir das erste Mal über Gold berichtet, dann über die Steuerreform, über den Golfkrieg, wir hatten Dr. Wailand vom Gewinn zu Gast, über die Ostbörsen informiert, über die Zukunft der Anonymität und vieles mehr. Franz Gschiegl war 2000 mit einem Technologiethema zu Gast.

    Cafe BE: Er ist ja bekannter Extremsportler und eventuell gleich hergelaufen zu Ihnen ...
    (alle lachen) Fürtbauer: Komplettiert wurde das durch Zins-, Fonds- und Zertifikatethemen. Eins hab ich noch vergessen: Zum 10-jährigen-Jubiläum war Lacina zu Gast ...

    Cafe BE: ... der da gerade Finanzminister des Jahres in Europa wurde.

    Mayr-Riedler: Genau. Ergänzend möchte ich sagen, dass neben den Vorträgen auch immer wieder Exkursionen und Ausflüge stattgefunden haben. Zunächst zu börsenotierten Unternehmen, beginnend mit Schlumberger in Wien.

    Cafe BE: So ein Zufall, gutes Produkt ...

    Mayr-Riedler (lacht): Wir sind auch alle ausgestattet worden, das war ein legendärer Termin, von dem die Mitglieder heute noch sprechen. Wir waren später bei vielen börsenotierten Unternehmen. Mit dem Relaunch 2009 haben wir etwas Neues probiert: Wir besuchen Firmen aus der Region, die nicht börsenotiert sind. Dort gibt es Vorträge und Betriebsführungen.

    Cafe BE: Sehr interessant.

    Mayr-Riedler: Das funktioniert auch wirklich gut, man lernt sich besser kennen, lernt auch die Produkte besser kennen und es ist ein guter Rahmen. Eine Win-Win-Situation. Gehen wir zu einem Autohaus, gibt es einen Vortrag über die Automobilbranche und im Autohaus die neuesten Autos. Oder einen Modetermin mit Typberatung. Das hat dem Investmentclub gut getan. Die Region ist als Plastic Valley bekannt, wir sind stark im kunststoff- und metallverarbeitenden Bereich, da sind viele namhafte Unternehmen in der Gegend tätig.

    Cafe BE: ... zum Beispiel gleich nebenan die HTI, die ja am Abend auch bei der Roadshow präsentieren wird, mit ihrem Technoplast-Werk. Welchen Stellenwert haben oberösterreichische Unternehmen in den Veranlagungsgruppen?

    Lachinger: Natürlich ist der Weg zu oberösterreichischen Unternehmen der einfachste. Gerade in jungen Gruppen ist das ein logischer Zugang, es ist ja jeder Oberösterreicher schon einmal bei der voestalpine vorbeigefahren.

    Achleitner: Das ist nicht nur geographisch, sondern auch gedanklich näher, oft arbeiten ja Freunde bei hier ansässigen Unternehmen. Man hört über die Stimmung sehr viel. Da kommt auch Input von der Kundenseite in die SIC-Gruppen herein.

    Mayr-Riedler: In meiner Gruppe hatten wir Ärzte, die schon sehr früh Pfizer ins Spiel gebracht hatten, das war vor Viagra. Merck war auch so eine Empfehlung.

    Lachinger: Insgesamt müssen wir als Kundenberater natürlich schauen, dass nicht nur Österreich-Aktien gekauft werden. Da muss auch eine Diskussion in Richtung Diversifizierung geführt werden.

    Fürtbauer: Der ATX hatte ja bis 2003 eigentlich keine Performance geschafft, da waren andere Börsen weit besser. Als der ATX von 1000 auf 5000 gegangen ist, war Wien natürlich wieder in. Wir hatten viele Unternehmen in Österreich besucht, da gab es dann auch in der Veranlagung den Schwerpunkt. Unsere Gruppe Risiko hat die Andritz seit 2001 im Depot mit mehr als 1000 Prozent Plus.

    Mayr-Riedler: Die Royal Dutch haben wir schon mehr als 20 Jahre.

    Achleitner: Gerade in den neuen Gruppen schaut man sich viele fundamentalen Faktoren an, auch die Charttechnik fliesst ein. Wir probieren, das News-Hopping zu vermeiden, auch weil das verlockend ist.

    Cafe BE: Welche Zeitspanne in diesen 25 Jahren Kapitalmarkt haben Sie am positivsten, welche am negativsten in Erinnerung?

    Fürtbauer: Das waren für mich im positiven Sinne eindeutig die ersten zehn Jahre. Wie zuvor erwähnt: Wir erklärten das Wertpapiergeschäft, die Zusammenhänge mit Dollar und Rohstoffen, das hat Freude gemacht.

    Cafe BE: Und die schlimmste Krise?

    Mayr-Riedler: Das ist immer die letzte. Rückblickend verklärt sich ja alles: Ölpreiskrise, DotCom, etc. Wenn man damals alles mitgemacht hat, hat man wirklich gelitten. Als Mitarbeiter mit der Verantwortung den Kunden gegenüber und als jemand, der selbst investiert hat. Unser Ziel ist, dass wir auch in herausfordernden Zeiten wie diesen über die Depots sprechen. Eine aktive Neuausrichtung bei Minuspositionen ist immer schwierig.

    Cafe BE: Seit wann sind Sie Vorstandsvorsitzender?

    Mayr-Riedler: Der Vorsitzende bin ich seit 2002.

    Cafe BE: Noch viel Zeit für den SIC?

    Mayr-Riedler: Mir ist der SIC ein Anliegen, eine wichtige Plattform für uns, seit dem Relaunch 2009 bin ich Obmann und wieder stärker engagiert.

    Cafe BE: Zum Relaunch. Herr Lachinger, wie ist das gelaufen? Wer ist aller ist jetzt im Vorstand?

    Mayr-Riedler: Wir vier wie wir hier sitzen bilden den Vorstand. Die Herausforderung beim Relaunch war, dass das Informationsasset, das wir hatten, im Prinzip durch das Internet verflogen ist. Wir waren auf der Suche nach neuem Mehrwert: Durch hochkarätige Redner bzw. auch die Besuchsreihe bei den lokalen Unternehmen, auch wenn diese nicht börsenotiert sind.

    Achleitner: Der Antrieb ist auch sehr stark von Kundenseite gekommen. Man will zwar Einzelaktien, aber halt nicht 4000 Euro in eine Aktie investieren, sondern diversifizieren. Da passt der SIC perfekt. Der gesellschaftliche Gedanke passt nach wie vor, auch wenn man jetzt Facebook oder Mails einsetzt. Dazu kommen zB Zertifikate-Experten wie Markus Kaller von der Erste Group zu uns zu Besuch und erklären die Produkte auch von der Auswirkung auf der Emittentenseite her. Das kommt gut an.

    Mayr-Riedler: Wir hatten zu diesem Thema Mitarbeiterinformation, Kundenveranstaltung und Workshop.

    Achleitner: Da gab es gute Diskussionen im Workshop mit 25 Teilnehmern. Das ist eines der Standbeine, auf denen der SIC heute steht.

    Mayr-Riedler: 25 Jahre, das ist ja eine Generation. Die Mitglieder der ersten Stunde hatten einen ganz anderen Zugang. Es war selbstverständlich, dass man jede Ansprache des Vorgangsmeisters besucht hat, danach die Dispositionen besprochen hat und auch noch abschliessend ein Gläschen getrunken hat. Das ist heute ganz anders und viel aktiver, wie die beiden jungen SIC-Vorstände dargestellt haben. Der Sinn des Clubs ist aber nach wie vor der Gleiche.

    Cafe BE: Und wie wird man bei Ihnen Mitglied?

    Achleitner: Das läuft über den Wertpapierberater, wenn vom Kunden der Wunsch kommt. Dann schaut man, in welche Gruppe sich der Kunde noch einkaufen kann. Meist funktioniert das mit einer Einstiegszahlung und dann monatlichen Beiträgen. Ab diesem Zeitpunkt ist das neue Mitglied auf den Verteilern für die News und die Events.

    Lachinger: Der zweite Zugang ist, dass Kunden, die noch nicht Mitglied sind, eine Veranstaltung besuchen und dort Kontakte geknüpft werden.

    Mayr-Riedler: Dazu kommt, dass auch unsere Berater aktiv bei den Kunden nachfragen. Man merkt ja, wer sich besonders für Veranlagungen im Wertpapierbereich interessiert.

    Cafe BE: Wir werden heute rund 200 Gäste im Publikum haben. Welche Leute werden das sein?

    Lachinger: Das ist auf Basis eines Marketingverteilers und natürlich auch auf persönliche Einladung angegangen worden. Das Motto „Top of OÖ“ hat hier unterstützt.

    Cafe BE: voestalpine war diesmal leider verhindert.

    Mayr-Riedler: Da hätten wir noch einmal deutlich mehr Gäste gehabt, weil viele Unternehmen hier Stahl von der voestalpine beziehen.

    Cafe BE: Stichwort Wertpapier-KESt, auch darüber haben wir im Vorgespräch kurz disktutiert ...

    Lachinger: Man hat die negativen Auswirkungen am ATX gesehen, an der Entwicklung und vor allem an den Umsätzen. Was mir in der Beratung am meisten auffällt, ist, dass das negative Image, das Aktionären umgehängt worden ist; leider beim Anleger angekommen ist. Dabei geht es um Eigenkapital, das zur Verfügung gestellt wird. Es ist wichtig, dass man in der Beratung dafür sorgt, die positiven Aspekte herauszukehren. Das ist ganz schwer, vor allem, weil viel Unsicherheit drinnen ist. Dass Buy and Hold jetzt als Spekulation gilt, die „unerwünscht“ ist, wie es von einem oberösterreichischen Politiker formuliert wurde, tut weh.

    Mayr-Riedler: Für uns Banken sind extrem grosse Investitionen notwendig, der Steuereffekt wird jedoch nur in einen Promillebereich gehen. Der Trader ist der Gewinner, der langfristige Anleger, der vielleicht Altersvorsorge betreibt, wird zur Kasse gebeten.

    Achleitner: Wir schwächen damit nicht nur die Wiener Börse, sondern auch die Unternehmen, die mit Kapitalmassnahmen aktiv werden wollen. In Österreich ist das derzeit fast nicht möglich.

    Cafe BE: Herr Mayr-Riedler, was sind Ihre Erwartungen für heute Abend?
    Mayr-Riedler: Wir hoffen auf einen vollen Saal. In einem schwierigen Börseumfeld mit viel Verunsicherung wollen wir präsent sein und auch den börsenotierten Unternehmen aus der Region eine Plattform geben. Für uns sind Spareinlagen natürlich wichtig, Wertpapiere gehören dazu. Wir bieten seit einem Jahr auch Private Banking an, das machen nicht viele Regionalbanken.

    Cafe BE: Abschlussfrage: Gibt es über die Jahre hindurch irgendeine Aktie, die Sie als persönliche Lieblingsaktie definieren würden?

    Fürtbauer: Man muss selektieren, aber natürlich gibt es Lieblinge, da gehört nach wie vor die Erste Group dazu, hier hatten wir zuletzt auch ein gutes Timing. Die österreichischen Aktien werden derzeit unter Wert geschlagen.

    Lachinger: Ich bin ebenfalls patriotisch angehaucht. Mit einer voestalpine bin ich im Wertpapiergeschäft gross geworden, die gefällt mir gut. Das gilt auch für die BWT.

    Achleitner: Wenn ich eine auswählen muss, dann C.A.T. oil. Die Aktie habe ich bei der Zeichnung nicht bekommen, wir sind dann tiefer in die Aktie gekommen. Das Unternehmen ist Querdenker und Querbohrer, das gefällt mir.

    Mayr-Riedler: Bei mir gibt es zwei Werte, die ich aus meiner ersten Stunde habe: Royal Dutch und Amro Bank. In Österreich macht die Andritz besonders viel Freude. Die Erste Group ist fixer Bestandteil, in allen Höhen und Tiefen. Die Geschichte, die die Bank seit 1997 geschrieben hat, kann man schon herzeigen, finde ich.

    Interview: Christian Drastil
    Fotos: Martina Draper
    http://www.boerse-express.com/cat/diasho...

    (03.11.2011)

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