Abseits der Börse: Trauer um Hans Dichand und Berthold Thoma (Christian Drastil)

17.06.2010, 2216 Zeichen
Ich erlaube mir ein paar persönliche Worte zu Hans Dichand und Berthold Thoma, obwohl ich beide "persönlich" nicht kannte.

Hans Dichand ...
... begleitete mich quasi mein ganzes Leben, die Krone gehörte immer dazu, im Urlaub wollte man sie haben. Als Erster in der Familie. Erst nach und nach habe ich mich für das "System Krone" interessiert, vielleicht auch erst mit meinem Wechsel in die Medienwelt. Lesen tu ich die Krone noch immer gerne, jedoch weitaus kritischer als früher. Ich freue mich über den guten Sportteil, ärgere mich (ich Neidhammel) über die Regierungsinseratengeschenkflut, schmunzle über die Leserbriefe und den Kleinkrieg mit "Österreich", schau mir den Busen auf Seite Seite 5 an, finde die "Prostitutionsinserate" prostituierend und fürchterlich. Wundere mich über viele Einstellungen und die Blattlinie. Aber ich lese die Krone. Dichands Werk. Sein Gesundheitszustand hat schon lange für Gerüchte gesorgt, schon vor Jahren, bei unserer gemeinsamen "Business Athlete Award" (das waren noch Zeiten, siehe http://www.boerse-express.com/baa/baa200... )-Gala, kam einmal Michael Kuhn (damals noch ein Krone-Chef) nach einem Telefonanruf zu mir und erwähnte, dass man sich grosse Sorgen um Dichand mache ... Hans Dichand ist nicht mehr. Ich kanns noch nicht glauben. Er (seine Präsenz) wird mir fehlen. Danke für jahrelange gute Unterhaltung.

PS: Wenn wir in unserer journalistischen Nische so agieren würden wie es die Krone im politischen Bereich tut, hätten wir permanent die FMA am Hals. Aber in der Politik gibt es keine FMA, nur Beauty Contests um Inserate.

Berthold Thoma ...
... der "3"-Chef hatte Anfang Juni den Kampf gegen den Krebs verloren. Viel zu jung. Und er ist einer, der unter http://www.boerse-express.com/wm2010tipp... immer noch dabei ist. Wir haben ihn bewusst nicht rausgenommen, denn er hatte sich als Riesen-Sportfan geoutet: "Ich gratuliere Euch aufrichtig zu dieser tollen Idee. Der kreative Fragebogen hat viel Spass gemacht", schrieb er. Das musste er nicht tun, es hat mich sehr gefreut. Kein Wunder, dass ich jetzt lese, dass er bei allen Mitarbeitern sehr beliebt war. Und, Hand aufs Herz: Über wen liest man das schon? Schade, dass ich ihn nicht kennenlernen konnte.

Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

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