08.07.2024,
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3100 St. Pölten (OTS) - Im März 2024 wurde das Bauwirtschaftsradar
der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ) präsentiert. Mit diesem Tool,
entwickelt vom Economica Institut im Auftrag der WKNÖ, ist es
möglich, die Entwicklung der Bauwirtschaft österreichweit und in
Niederösterreich zeitnah, gebündelt und übersichtlich zu beobachten.
Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker: „Jetzt liegen uns
die Ergebnisse des zweiten Quartals 2024 vor. Leider befindet sich
die Bauwirtschaft noch immer in einer Abwärtsspirale. Die Tendenz im
Hochbau ist im 2. Quartal ebenfalls negativ. Das zeigt, das von der
Bundesregierung angekündigte Wohn- und Baupaket greift noch nicht.
Das muss sich rasch ändern. Hier begrüßen wir, dass das Land NÖ die
Mittel des Bundes — insgesamt 5,4 Millionen Euro — nun als
Zinszuschüsse für Bauwillige weitergibt und darüber hinaus weiter
sieben Millionen Euro in das Förderpaket einbringt.“
Die Baubranche ist für Niederösterreichs Wirtschaft ein wichtiger
Konjunkturmotor und dieser ist ins Stottern geraten. „Das zeigt sich
auch bei den Baubewilligungen. 2023 wurden österreichweit 35.091 für
Wohnungen erteilt, ein Wert der deutlich unter dem langjährigen
Durchschnitt von 55.700 liegt. In Niederösterreich ist die Situation,
dem traditionellen Land der Häuslbauer, noch ausgeprägter und wir
liegen bei nur 38 Prozent des Durchschnitts“, analysiert Ecker und
fordert: „Es reicht nicht nur zu wissen, wo die Herausforderungen
liegen. Es müssen mit allen Beteiligten wie Bund und Land NÖ weitere
geeignete Maßnahmen gefunden werden, um entgegenwirken zu können.“
Auch die Entwicklung am Arbeitsmarkt spiegelt die aktuelle
Situation in der Baubranche: Österreichweit waren im April 2024
28.809 Menschen arbeitslos gemeldet — ein Plus von 21,7 Prozent
gegenüber dem Vorjahr.
Materialkosten haben sich eingependelt
Das aktuelle NÖ Bauwirtschaftsradar zeigt zwar auch einen
positiven Trend. „Der rasante Preisauftrieb bei den Materialkosten,
die von 2020 bis zum Frühjahr 2022 um 45 Prozent stiegen, hat sich
nun zwischen 30 und 35 Prozent eingependelt“, so der
Wirtschaftskammer NÖ-Präsident. Auch die Lohnkosten bleiben derzeit
stabil und haben sich mit einer 17,5-prozentigen Steigerung auf einem
sehr hohen Niveau stabilisiert. Im internationalen Vergleich stiegen
die Lohnstückkosten in Österreich seit 2015 allerdings grundsätzlich
um 30,5% und wir liegen damit um über 9%-Punkte über den EU-27.
Treiber des Anstiegs sind Arbeitnehmerentgelte und eine verhaltene
Produktivitätsentwicklung.
Das Online-Dashboard ist unter
https://dashboard.economica.eu/bauwirtschaftsradar/
(
https://dashboard.economica.eu/bauwirtschaftsradar/) abrufbar.
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