01.10.2024, 2178 Zeichen
Wien (OTS) - Die schwierige konjunkturelle Situation hinterlässt
weiter deutliche
Spuren am Arbeitsmarkt, dies gerade auch in der Industrie, die mit
massivem Kostendruck und überbordenden Regulierungslasten zu kämpfen
hat. Hier gilt es gegenzusteuern, und zwar spürbar und rasch. „Wir
haben monatelang über eine deutliche Senkung der Lohnnebenkosten
diskutiert, jetzt müssen wir sie auch umsetzen, damit die Entlastung
am Arbeitsmarkt ankommt und die Wettbewerbsnachteile gegenüber
Deutschland abgebaut werden! Es liegen zahlreiche Vorschläge zur
Stärkung der Arbeitsanreize am Tisch, von einem Vollzeitbonus über
ein degressives Arbeitslosengeld bis zur Vermeidung von
Inaktivitätsfallen bei Geringfügigkeit und Leistungsbezug, auch hier
müssen wir ins Tun kommen. Eine neue Bundesregierung muss den
Standort Österreich und die Wettbewerbsfähigkeit stärken“, hält
Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV)
, anlässlich der heute veröffentlichten Arbeitsmarktdaten fest.
Österreich liegt bei der Belastung des Faktors Arbeit an
vierthöchster Stelle im OECD-Vergleich, der
Arbeitslosenversicherungsbeitrag ist mehr als doppelt so hoch wie in
Deutschland. Die Versicherungsleistungen der österreichischen
Arbeitslosenversicherung sind hoch komplex, die zeitlich teils
unbegrenzte Gewährung samt Überlagerung mit der Sozialhilfe sind
international unüblich. Gleichzeitig liegt die tatsächlich geleistete
Arbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten in Österreich deutlich unter
dem EU-Schnitt und Nachbarländern wie Deutschland oder der Schweiz.
Das faktische Pensionsantrittsalter ist in Österreich im
internationalen Vergleich gering und verharrt weit abgeschlagen. „Es
braucht Reformen, die Arbeitsanreize und Arbeitsvolumen stärken und
die Abgabenlast deutlich senken, Leistung muss sich wieder lohnen“,
merkt Neumayer an. Eine bloße Erhöhung des Arbeitslosengeldes würde
hingegen Inaktivität fördern. Arbeitszeitverkürzungsfantasien und
immer neue Belastungsideen schaden dem Standort. „Vielmehr gilt es
alles daran zu setzen, den Arbeits- und Industriestandort wieder zu
stärken“, so Neumayer abschließend, „sonst drohen weiter steigende
Arbeitslosigkeit und Wohlstandsverlust.“
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