24.04.2024,
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St. Pölten (OTS) - Die Frage der Energietransformation inklusive
einer leistbaren und sicheren Energieversorgung zählt zu den
absoluten Schlüsselfragen für Niederösterreichs Industrie. Die Sparte
Industrie will dafür verstärkt Wasserstoff ins Visier nehmen.
„Wasserstoff gewinnt als saubere Energiequelle in der Industrie
zunehmend an Bedeutung“, betont WKNÖ-Industriespartenobmann Helmut
Schwarzl. „Als vielseitiger Industrieträger birgt er das Potenzial,
wesentlich zur Dekarbonisierung industrieller Prozesse beizutragen.“
Zur Unterstützung für die Nutzung von Wasserstoff steht
Niederösterreichs Industriebetrieben nun ein eigenes Online-Tool zur
Verfügung.
Schritt für Schritt zum Wasserstoffeinsatz in der Produktion
Schritt für Schritt können Industrieunternehmen damit online
Einsatzmöglichkeiten für Wasserstoff im eigenen Betrieb ausloten. Der
Online-Wegweiser „Wasserstoffeinsatz in der Produktion“:
hilft Unternehmen, Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff in ihren individuellen Prozessen zu evaluieren\nberücksichtigt systematisch die Komplexität der Fragestellungen von technischen Voraussetzungen bis zu wirtschaftlichen Aspekten\nermöglicht eine fundierte Entscheidungsfindung für Investitionen in Wasserstofftechnologien, angepasst an die einzelnen Unternehmen\nsteht NÖ und OÖ Industriebetrieben kostenlos zur Verfügung\n Entwickelt wurde er von den Industrie-Sparten der Industrieländer
Ober- und Niederösterreich in Kooperation mit dem Energieinstitut der
Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz.
Breites Feld an Einsatzmöglichkeiten
Zusätzlich wurde ein eigenes „Dossier Wasserstoff“ erstellt, das
alle Aspekte – Chancen und Herausforderungen – rund um Wasserstoff
umfasst. Einsatzmöglichkeiten bieten sich demnach zum Beispiel in der
Ammoniak- und Methanolproduktion (Chemische Industrie), mit
Emissionsreduktionen in industriellen Prozessen der Eisen- und
Stahlindustrie oder beim Antrieb von Gasturbinen, wo je nach
Technologie Beimischungen von bis zu 75 Prozent möglich sind. Eine
Umfrage zeigt, dass 32 Prozent der Industrieunternehmen auf
klimaneutralen Wasserstoff angewiesen sind, um Klimaneutralität zu
erreichen.
Sieben Forderungen
Zugleich listet das Dossier aber auch sieben Forderungen auf, die
für eine effiziente Transformation wesentlich sind und folgende
Bereiche umfassen:
Technologieoffenheit\nInfrastruktur für Wasserstoff und Biomethan\nRegulatorik\nFörderungen und Finanzierung\nPolitisches Verständnis\nInternationale Kooperationen\nNationale Resilienz und strategische Reserven\n Ruf nach Vorrang bei Verfahren
Um ewige Verfahrensverzögerungen zu vermeiden, drängt Schwarzl
nach dem Vorbild anderer Staaten überdies auf einen „Vorrang für
überragendes öffentliches Interesse“ für Projekte der Transformation.
„Das Tempo liegt nicht allein bei den Unternehmen, sondern in erster
Linie bei Verfahren und Genehmigungen“, so Schwarzl. „Wenn die eine
Hand fordert, dass die Unternehmen schneller transformieren sollen,
während die andere Hand schützend auf allen Formen von
Verfahrensverzögerungen liegt, werden wir keinen Schritt
weiterkommen.
Dass in Sachen Energie und Rahmenbedingungen für die
Transformation noch etwas zu tun ist, belegt eine aktuelle Umfrage
unter NÖ Industrieunternehmen:
Demnach trifft die Aussage „Aktuelle politische/rechtliche Rahmenbedingungen schaffen einen stabilen Rahmen für Investitionsentscheidungen“ für 100 Prozent (!) der NÖ Industriebetriebe (eher) nicht zu.\nFür 85 Prozent trifft es (eher) nicht zu, dass sich der österreichische Standort für die Industrie insgesamt im Vergleich zu den wesentlichen Konkurrenzstandorten positiv entwickelt.\nDass die aktuellen Maßnahmen der Energie- und Klimapolitik unnötige Bürokratie vermeiden, trifft für 84 Prozent (eher) nicht zu.\n „Transformation funktioniert nicht auf Knopfdruck“
„Niederösterreichs Industrie steht zur Transformation, ist bereit,
dafür etwas zu tun und tut auch schon Vieles“ unterstreicht Schwarzl.
„Transformation kann aber nicht einfach von irgendwo verordnet
werden, sie funktioniert nicht auf Knopfdruck. Sie braucht leistbare
und verlässliche Rahmenbedingungen.“ Und grundsätzlich: „Es geht um
eine Umweltverträglichkeit, die wirtschaftsverträglich ist. Es geht
um eine Wirtschaftsverträglichkeit, die umweltverträglich ist. Nur
Hand in Hand kann die Transformation gelingen.“
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