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21.02.2019, 5555 Zeichen

EAG-HV für 2017/18 (1). So ein Pech. Da ersucht man höflich um eine Gastkarte: Nicht möglich. Medienleute müssen damit leben, dass viele Leute annehmen, sie könnten nicht schweigen und würden was ausplaudern. Ich und ausplaudern? Unter diesem Vorurteil leide ich. Günter Luntsch vor verschlossenen Türen einer streng geheimen Hauptversammlung? Unvorstellbar. Zum Glück hat man Anlegerkollegen, die einen nicht im Stich lassen. VIPs, die einen selbst in diese geschlossene Gesellschaft reinbringen. Christian B. hat diesen Bericht gerettet, danke!

Am 20.2.19 um 10 Uhr begann die HV mit rund 30 Personen und 1 Hund im Saal, davon etwa 22 Aktionäre, die anderen waren Vorstand, Aufsichtsrat, Notar, Notariatsangestellte und "Auskunftspersonen". Giften könnte man sich: Die Blochberger-Brüder haben Gastkarten bekommen. Nur weil sie irgendwelche Beziehungen zu den 51%-Töchtern der EAG Beteiligungs AG haben. Sie sind Geschäftsführer bzw. Gesellschafter von SEH GmbH und Smart energy Betriebs GmbH. Aber lassen wir das gelten: Für EAG sind sie unverzichtbar, denn wenn sich niemand um Planung, Bau und Betrieb der Windräder kümmern würde, säßen wir mit den redlich erworbenen Verlustvorträgen der ehemaligen Eybl International AG da und könnten jegliche Hoffnung auf Dividenden fahren lassen.

In den nächsten 10 Jahren wird es jedenfalls keine Dividende geben, das stellte AR-Vorsitzender Rudolf Fries auf Aktionärsanfrage klar. So wird auch der Gewinn dieses Jahres auf neue Rechnung vorgetragen. Es waren nur Fragen der Aktionäre, wann mit einer Dividende zu rechnen sein wird, keine Forderungen nach einer Dividende, alle anwesenden Aktionäre hatten Verständnis, dass die EAG (gut) investieren muss, um Gewinne zu erwirtschaften, sonst sind die Verlustvorträge der EAG absolut nichts wert. Es wird sowieso immer schwieriger, Verlustvorträge zu verwerten, und ich habe das bereits voriges Jahr geschrieben, dass "hier alles Hand und Fuß hat": https://www.christian-drastil.com/2018/02/21/eag_stellt_auf_namensaktien_um_gabb_gunter_luntsch Meine Meinung ist unverändert: Fries macht das sehr gut. Ohne hier über die schlimme Vorgeschichte (wo die hohen Verlustvorträge angehäuft worden sind) reden zu wollen: Das, was Fries mit den Windkraftanlagen macht, ist so ziemlich das beste, was der EAG in dieser Situation noch passieren hat können. Und die Anleger, die Eybl-International-Aktien hatten, besitzen immer noch werthaltige Aktien, wenn sie nicht ausgestiegen sind. 3,50 Euro ist das aktuelle Angebot, billiger muss wohl niemand abgeben, Fries würde zurückkaufen. Verkaufen wird er nicht mehr, auch das hat er auf der HV klargestellt, aber hinausdrängen wolle er auch niemanden. Das glaube ich ihm sogar. Obwohl eine HV mit nur einem Aktionär natürlich mit weniger Fragen und daher noch ruhiger vonstatten gehen würde als mit 22 Aktionären. Aber fader wäre es ohne die anderen 21, da bin ich mir sicher. 0,5% der Aktien seien laut Fries noch im Streubesitz. Ja, von insgesamt 15,840.000 Aktien waren 15,774.217 auf der HV vertreten. Die Besitzer von rund 30.000 Aktien sollen sich noch nicht gemeldet haben. Mein Appell an sie: Meldet Euch, lasst Euch ins Aktienbuch eintragen! Und wenn Ihr nur 1 Aktie habt! Die Eintragung kostet Euch nichts, es gibt keine Depotgebühren bei Namensaktien, und erst mit der Eintragung ins Aktienbuch erwerbt Ihr die mit dem Aktienbesitz verbundenen Rechte wie Recht auf Dividende und Recht auf Teilnahme an der Hauptversammlung!

Die GuV der EAG ist wirklich wunderschön. Wo sonst sieht man unter "Steuern vom Einkommen" eine positive Zahl? D.h. die Steuern von 920.000 Euro vermehren in diesem Fall den Gewinn, das EGT von 3,168.000 Euro (alles auf 1.000 Euro gerundet) wird zu einem Jahresüberschuss von 4,088.000 Euro (Vorjahr: 3,258.000 Euro). Erklären lässt sich das so: Durch die Gruppenbesteuerung müssen die Töchter das, was sie aufgrund ihrer Gewinne an das Finanzamt abführen müssten, an den Gruppenträger abführen. Wohlgemerkt: Die Verlustvorträge müssen in der Mutter sein! Dass die EAG also z.B. eine Atec mit riesigen Verlustvorträgen kaufen würde, würde also wenig Sinn machen, insbesondere würden "Mantelkäufe immer schwieriger, heikles Thema", erklärte Fries in Beantwortung einer Aktionärsfrage. Ja, das ist leider so, auch die Verwertung redlich erworbene Verluste wird vom Finanzamt immer seltener akzeptiert, selbst wenn die Gesellschaft (als "Mantel") weitergeführt wird. Die A-tec-Aktionäre hatten halt mehr Pech, sie müssen nicht nur ihre Aktien abschreiben, sondern auch ihre Verluste.

Die OMV-Hybridanleihe wurde im März 2018 zum Nominale getilgt, statt 28,236.000 Euro per 30.9.17 stehen in der Aktiva per 30.9.18 null Euro. 39.000 Euro hätten somit unter "Aufwendungen aus Finanzanlagen" abgeschrieben werden müssen, da der buchhalterische Kurs am Ende des vorherigen Geschäftsjahres über dem Nominale gelegen sei. Tut nicht weh, war ja eine hochverzinste Anleihe, sie hat sich schon rentiert, leider ist sie viel zu kurz gelaufen, rückblickend betrachtet, heute kriegt man sowas ja nicht mehr. Auffällig gestiegen sind die "sonstigen betrieblichen Aufwendungen", und zwar von 30.000 auf 134.000 Euro, was mit dem "angepassten Vorstandsgehalt" und den wegen der Umstellung auf Namensaktien und Anschaffung der neuen Beteiligung erhöhten Beratungsaufwendungen erklärt wurde. Es seien in diesem Betrag nur 60.000 Euro an Rechtsberatungskosten enthalten, wurde auf Aktionärsnachfrage erklärt. Wird fortgesetzt.

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 21.02.)



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