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Berlin, 31. März 2025 (OTS) - Das gemeinnützige Deutsche Institut für
Zell- und Gewebeersatz (DIZG)
veröffentlicht seinen aktuellen Jahresbericht. Trotz eines leichten
Rückgangs bei den eingegangenen Gewebespenden konnte im vergangenen
Jahr die Zahl der bereitgestellten humanen Gewebetransplantate
signifikant gesteigert werden – ein wichtiger Fortschritt für die
nationale und internationale Patientenversorgung.
Photo - https://mma.prnewswire.com/media/2652079/DIZG_1.jpg
Gewebespenden im leichten Rückgang Im Berichtsjahr spendeten
3.278 Menschen Gewebe – 15 weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der
postmortalen Spenden sank geringfügig von 353 auf 349, woraus
insgesamt 9.192 Einzelgewebe gewonnen werden konnten. Ein leichter
Anstieg ist hingegen bei den Hüftkopfspenden aus endoprothetischen
Operationen zu verzeichnen: Gespendet wurden 2.946 Hüftköpfe – und
damit 14 mehr als 2023.
„Jede Gewebespende ist von unschätzbarem Wert. Sie ermöglicht
uns, sichere und effektive Transplantate herzustellen, die Patienten
mit schweren Gewebedefekten dringend benötigen", betont
Geschäftsführer Jürgen Ehlers. Der Bedarf an Gewebespenden bleibt
weiterhin hoch.
Steigende Abgabe humaner Transplantate
Trotz des leichten Spendenrückgangs konnten im Jahr 2024
insgesamt 69.912 allogene Transplantate abgegeben werden – das sind
2.084 mehr als im Vorjahr. Hintergrund der positiven Entwicklung sind
weiter optimierte Herstellungsverfahren mit erhöhter Effizienz.
„Das heißt, wir können aus weniger gespendeten Geweben mehr
einzelne Transplantate für die Patientenversorgung gewinnen",
erläutert Ehlers. Die Transplantate fanden ihren Weg in klinische
Einrichtungen in Deutschland sowie in 24 weiteren Ländern. Besonders
hervorzuheben ist die Steigerung der Abgabe humaner Menisken im
Rahmen des weiterhin andauernden und sehr komplexen
Einführungsprojektes: Während im Jahr 2023 noch 28 abgegeben wurden,
stieg die Zahl im Berichtsjahr auf 82 – davon 11 ins Ausland. Das
sind 82 zusätzliche Menschen, die durch einen Spendermeniskus die
Chance erhalten haben, eine fortschreitende Schädigung des
Kniegelenks und schließlich ein künstliches Kniegelenk zu vermeiden.
Der Oktober erwies sich mit 7.476 abgegebenen Transplantaten als
besonders erfolgreicher Monat.
Neuartige Allografts für die Patientenversorgung
Mit Spongioflex® stellt das DIZG ein Allograft bereit, das sich
als Meniskusteilersatz anbietet und im Rahmen der Einführungsphase in
den letzten zwei Jahren bereits in rund 150 Fällen zur Anwendung kam.
Erste Ergebnisse eines Case Reports weisen auf ein schnelles
Einwachsen des humanen Transplantates innerhalb von zwölf Wochen
hin.1 Dies begründet die berechtigte Hoffnung des DIZG, zukünftig
einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt einer schmerzfreien
Bewegungsfähigkeit des Knies in vielen tausend Fällen jährlich
leisten zu können.
Photo - https://mma.prnewswire.com/media/2652080/DIZG_2.jpg
Für die herausfordernde Therapie von Knocheninfektionen
ermöglicht das in Deutschland neuartige Carrier-Transplantat
Fiberfill® zwei Schritte in einem:
- die Geweberekonstruktion in der septischen Knochenchirurgie und
- die gleichzeitige hochdosierte, präzise lokale Antibiotikaabgabe in
das Umfeld des Knochendefektes.
Neue Studien erweitern Behandlungsmöglichkeiten
Drei im Berichtsjahr veröffentlichte Studien unterstreichen die
erweiterten Einsatzmöglichkeiten der allogenen avitalen Transplantate
des DIZG:
- Knochenschraube aus Knochen: Zeigt vielversprechende Ansätze bei
der Behandlung von Pseudarthrosen in der Fuß- und
Sprunggelenkschirurgie sowie in ausgewählten Fällen von
Unterschenkelfrakturen.2
- Fascia lata: Laut einer retrospektiven Studie eignet sich dieses
bewährte humane Weichgewebetransplantat auch zur Bandrekonstruktion
bei chronischer Ellenbogeninstabilität, nicht zuletzt aufgrund seiner
biomechanischen Eigenschaften, die im Rahmen der Studie ebenfalls
beschrieben werden.3
- Humane azelluläre dermale Matrizes (hADMs – Epiflex®): Eine Arbeit
von Herrn Dr. Verboket und Kollegen belegt, dass Epiflex® neben der
Anwendung bei Hautdefekten auch bei Osteochondrosis-Läsionen und zur
Bandrekonstruktion in der Hand erfolgreich eingesetzt werden kann.4
„Epiflex® findet bereits in mehr als 1.000 Fällen jährlich Anwendung
in unterschiedlichen Fachbereichen wie der Brustrekonstruktion,
Viszeral-, Thorax- sowie plastisch-rekonstruktiven Chirurgie",
erläutert Ehlers.
Innovative Düsentechnologie verbessert Therapieerfolg
Eine weitere Studie aus dem Jahr 2024 hebt hervor, dass der
Erfolg von Zellsprays mit autologen Zellkulturen – insbesondere in
topografisch komplexen Wundregionen wie dem Gesicht – maßgeblich von
einer effizienten Zellabgabe und vollständigen Wundabdeckung
abhängt.5 Die Düse des DIZG Cell Sprays erweist sich als wirkungsvoll
und macht eine zusätzliche Luftunterstützung überflüssig. Die
weiteren Vorteile des Cell Sprays:
- einfache und schnelle Handhabung,
- gleichzeitige Applikation durch mehrere Chirurginnen und Chirurgen,
- verkürzte OP-Zeit durch simultanes Sprühen,
- geringeres Infektionsrisiko für Patientinnen und Patienten.
Dies stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Therapie von
Schwerstbrandverletzten dar.
Aktualisierung des Allograft-Registers
Seit 2009 erfasst das DIZG systematisch Daten zur Anwendung
allogener avitaler Hart-
und Weichgewebetransplantate. Mittlerweile sind ca. 65.950
Datensätze verifiziert. Über den Transplantationsbegleitschein, der
jedem abgegebenen Allograft beiliegt, werden wichtige Informationen
wie Patientenalter, Geschlecht, Diagnose und Art des operativen
Eingriffs übermittelt.
„Die gewonnenen Erkenntnisse unterstützen nicht nur die
Weiterentwicklung unserer Transplantate, sondern helfen auch dabei,
Trends bei der Verwendung spezifischer Transplantatgruppen zu
erkennen", erklärt Ehlers. Seit Anfang 2021 wird diese Auswertung
wissenschaftlich von der DGOU-Arbeitsgruppe „Allogene
Gewebetransplantate" begleitet.
Über das DIZG
Das gemeinnützige Deutsche Institut für Zell- und Gewebeersatz (
DIZG) ist ein Arzneimittel-hersteller mit Sitz in Berlin und zählt zu
den größten pharmazeutisch und biotechnologisch orientierten Non-
Profit-Einrichtungen dieser Art in Europa. Das DIZG stellt humane
allogene Knochen- und Weichgewebetransplantate und als einzige
Einrichtung deutschlandweit zudem autologe Zellkulturen für die
Versorgung Schwerbrandverletzter bereit. Kliniken sowie Verbrennungs-
zentren erhalten damit eine lebensrettende Therapieoption für ihre
Patientinnen und Patienten. Ziel ist es, möglichst vielen Menschen
mit schwersten Gewebedefekten eine verbesserte Heilungsperspektive zu
bieten. Aus diesem Grund fördert das Institut die Gewebespende und
entwickelt die Vielfalt der Transplantate mit einer eigenen F&E-
Abteilung stetig weiter. Das DIZG engagiert sich darüber hinaus in
der Ausbildung junger Talente, sowohl im Rahmen von Abschlussarbeiten
als auch mit Stellen für Werkstudierende, z. B. auf dem Gebiet der
Biotechnologie.
Seit seiner Gründung im Jahr 1993 hat das DIZG fast 868.000
allogene Gewebetransplantate für medizinische Behandlungen abgegeben.
Das DIZG ist eine Schwestereinrichtung der US-amerikanischen MTF
Biologics, der weltweit größten Non-Profit-Gewebebank.
Mehr Informationen unter www.dizg.de .
Wiener Börse Party #885: ATX etwas schwächer, Wienerberger goes Erste Campus, UBM am Österreichischen Aktientag
Aktien auf dem Radar:Frequentis, Porr, VIG, Addiko Bank, Pierer Mobility, RHI Magnesita, ATX Prime, ATX TR, Verbund, CA Immo, EVN, CPI Europe AG, Strabag, ATX, Bawag, Rosgix, Agrana, OMV, Telekom Austria, Uniqa, Kostad, Österreichische Post, DO&CO, Erste Group, FACC, Kapsch TrafficCom, Palfinger, Polytec Group, RBI, Rosenbauer, SBO.
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