21.06.2022, 3285 Zeichen
Deutliche Zuwächse gab es gestern für den heimischen Markt, der ATX konnte mit einem Zuwachs von stolzen 1,5% in die neue Woche starten. Allerdings blieben die Rahmenbedingungen nach wie vor unverändert, Inflations- und Zinssorgen prägen die Geschehnisse am Markt, ebenso wie zunehmende Konjunkturängste. Unter den Einzelwerten konnte sich besonders AT & S profilieren, die Aktie schoss um 7,0% nach oben, nachdem der Leiterplattenhersteller seine Umsatz- und Gewinnprognose nach oben geschraubt hatte. Weil das China-Werk besser anläuft, der Lockdown in Shanghai geringere negative Auswirkungen hat als angenommen und die Wechselkurseffekte geringer sind als erwartet, geht der Konzern für das Geschäftsjahr 2022/23 von einem Erlös von rund 2,2 Milliarden Euro aus statt zuvor rund 2 Milliarden Euro, wie die Unternehmensführung bekannt gab. Rosenbauer konnte zunächst zulegen, dann setzten aber wieder Verkäufe ein und die Aktie ging prozentuell unverändert aus dem Handel, der Feuerwehrausrüster will mindestens ein alternativ angetriebenes Fahrzeug in allen Baureihen bis 2023 anbieten können, der Umsatz soll bis 2030 zudem auf zwei Milliarden Euro steigen, nachdem er im Vergleich im Jahr 2021 noch bei 975 Millionen gelegen war.
Verbund konnte einen Zuwachs von 1,8% erziele, der Versorger will das derzeit stillgelegte Fernheizkraftwerk Mellach in der Steiermark so umrüsten, dass dort im Notfall wieder aus Kohle Strom und Wärme erzeugt werden kann. Einen guten Tag hatten die großen heimischen Banken, die Bawag konnte vergleichsweise geringe 1,0% zulegen, deutlich besser lief es da für die Erste Group und für die Raiffeisenbank International, die um 3,3% beziehungsweise um 3,6% vorrücken konnten. Schwächster Titel des gestrigen Handels war Amag, der Aluminiumkonzern musste um 2,8% nachgeben, auch Wienerberger wurde verkauft, für den Ziegelkonzern ging es um 2,7% nach unten. Gesucht war hingegen FACC, der Luftfahrtzulieferer konnte sich um 4,4% verbessern, nachdem die internationale Luftfahrtbranche mitteilte, im Jahr 2023 wieder Gewinne zu erwarten. Auch Zumtobel war gut nachgefragt, für den Leuchtenhersteller ging es um 4,0% nach oben.
AT&S
Die AT & S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft hat hinsichtlich der künftigen Entwicklung innerhalb des laufenden Geschäftsjahres im Wesentlichen drei ihrer Annahmen angepasst. Der Anlauf der neuen Produktionskapazitäten im Werk Chongqing, China, erfolgt schneller als zuvor erwartet und die aktualisierten Kundenbestellungen zeigen einen höherwertigen Produkt-Mix, der mit einem höheren Umsatz und einer verbesserten Marge einhergeht. Der Covid-bedingte Lockdown in Shanghai, China, führte in dem dort ansässigen Werk zu deutlich geringeren negativen Auswirkungen als in der bisherigen Planung erwartet.
Die Wechselkurserwartung für das laufende Jahr wurde auf 1,07 Euro/US-Dollar (zuvor: 1,17 Euro/US-Dollar) und 6,9 Euro/RMB (zuvor: 7,5 Euro/RMB) angepasst. AT&S geht daher davon aus, dass im Geschäftsjahr 2022/23 ein Umsatz von rund €2,2 Mrd. erzielt wird (zuvor: rund €2 Mrd.). Die erwartete und um Anlaufkosten bereinigte EBITDA-Marge erhöht sich auf 27 bis 30 % (zuvor: 23 bis 26 %). Die Annahmen zu der Höhe der Anlaufkosten (€75 Mio.) und dem Investitionsvolumen (€1.250 Mio.) bleiben unverändert.
Börsepeople im Podcast S16/02: Yvonne de Bark
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