24.01.2022, 2481 Zeichen
Aus den Morning News der Wiener Privatbank: Die Wiener Börse hat am Freitag deutliche Verluste verzeichnet, der ATX endete mit einem klaren Minus von 2,7%, was für die gesamte Woche einen Rückgang von 3,9% bedeutete. Zwar spielt die Corona-Pandemie an den Finanzmärkten laut Ansicht einiger Experten mittlerweile keine große Rolle mehr, jedoch rücken damit andere Risikofaktoren in den Vordergrund. Vor allem die sehr hohe Inflation und die damit verbundene Erwartung einer restriktiveren Geldpolitik sorgt für Unruhe unter den Anlegern, hinzu kommen geopolitische Spannungen wie der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland als weiterer Belastungsfaktor. Bei volkswirtschaftlichen Daten standen am Freitag nur weniger relevante Veröffentlichungen an, der Einfluss dieser auf die Märkte hielt sich daher in Grenzen. In der Eurozone trübte sich die Verbraucherstimmung zum Jahresauftakt ein, jedoch weniger deutlich als von Experten erwartet, in den USA haben sich die konjunkturellen Aussichten im Dezember weiter verbessert, wie aus dem gestiegenen Index der Frühindikatoren ersichtlich war.
Bei den Einzelwerten waren die Blicke unter anderem auf den Salzburger Kranhersteller Palfinger gerichtet, nachdem das Unternehmen am Donnerstagabend nach Handelsschluss eine Gewinnwarnung für das erste Halbjahr 2022 ausgegeben hatte, rutschte der Titel am Freitag um 6,3% nach unten. Die aktuelle Prognose zeigt, dass der operative Gewinn im ersten Quartal wie auch im ersten Halbjahr wesentlich unter dem der Vergleichsperioden des Vorjahres liegen wird, Auslöser sind starke Kostensteigerungen und Probleme in den Lieferketten. Die Raiffeisen Research stufte Schoeller-Bleckmann von „Buy“ auf „Hold“ ab, erhöhte aber gleichzeitig das Kursziel, die Aktie musste auch angesichts der europaweiten Schwäche des Sektors 2,0% nachgeben, auch der Mitbewerber OMV wurde verkauft und geriet mit einem Minus von 3,2% noch deutlich stärker unter Druck. Die Deutsche Bank äußerte sich sowohl zur Erste Group als auch zur Raiffeisen, für die Erste Group wurde die Kaufempfehlung bekräftigt und das Kursziel von 45,0 Euro auf 50,0 Euro erhöht, die Aktie musste dennoch 2,4% nachgeben, für die Raiffeisen wurde das Kursziel von 27,0 Euro auf 28,0 Euro erhöht, die Einstufung verblieb auf „Hold“, die Aktie musste 3,7% nachgeben. Kein einziger der im prime-market gelisteten Werte konnte am Freitag zulegen, am besten hielt sich noch Zumtobel, der Leuchtenhersteller musste lediglich 0,6% nachgeben.
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