02.11.2021, 6831 Zeichen
Deutliche Kursgewinne gab es am Montag für den heimischen Markt, der ATX konnte mit einem Plus von 1,7% aus dem Handel gehen und hatte zwischenzeitlich noch deutlich höher gehandelt. Die positive Stimmung, die gestern an den großen Börsen in Europa herrschte, schwappte auch nach Wien über und liess den österreichischen Index noch deutlich fester schliessen. Von der Konjunkturseite wurden gestern Einkaufsmanagerindices in wichtigen Industriestaaten veröffentlicht, die europäischen Werte fielen im Großen und Ganzen im Rahmen der Erwartungen aus und hatten wenig Auswirkungen, dass aber der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA weniger stark gefallen war als erwartet, entfachte neue Kauflust an den Börsen. Die Einigung im Streit um amerikanische Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte liess auch voestalpine klar zulegen, die Aktie konnte um 1,6% befestigt schliessen. In dieser Einigung ist vorgesehen, dass die EU-Staaten in Zukunft bestimmte Mengen dieser Werkstoffe zollfrei in die USA bringen dürfen, im Gegenzug verzichten die Europäer auf Vergeltungszölle für Produkte wie Motorräder oder Whiskey. Die Deutsche Bank erhöhte das Kursziel für OMV von 55,6 Euro auf 58,6 Euro und bestätigte die Kaufempfehlung, für den Ölkonzern bedeutete das einen Anstieg von 3,8%. Die Berenberg Bank erhöhte das Kursziel für Palfinger von 42,0 Euro auf 43,0 Euro und bestätigten ebenfalls die Kaufempfehlung, für den Kranhersteller ging es um 2,8% nach oben. Einen guten Tag hatten die Banken, die Bawag konnte 0,6% zulegen, noch besser lief es für die Erste Group mit einem Anstieg von 2,2% und auch die Raiffeisen konnte um 1,1% zulegen, die Addiko Bank hingegen ging unverändert aus dem Handel. Gewinner des Tages war AT&S, der Leiterplattenhersteller konnte gleich um 8,3% nach oben springen, auch UBM Development war sehr gefragt, für den Immobilienentwickler brachte der Handel eine Verbesserung von 4,9%. Ebenfalls gut nachgefragt war Strabag, der Baukonzern konnte um 3,5% vorrücken. Weniger gut verlief der Tag für den Mitbewerber Porr, hier gab es einen Abschlag von 1,6%. Gleichfalls verkauft wurde Marinomed, das Biotechnologieunternehmen musste 1,4% tiefer aus dem Handel gehen. Zu den gesuchten Werten zählte gestern Polytec, der Autozulieferer konnte sich um 2,8% verbessern, und auch KapschTrafficCom hatte einen guten Tag, der Mautsystemanbieter schaffte einen Anstieg von 2,3%. Heute hat bereits die Erste Group die Zahlen vorgelegt, morgen sind Raiffeisen International, die Addiko Bank und Lenzing an der Reihe, am Donnerstag folgen AT&S und der Verbund und am Freitag steht dann noch Andritz auf dem Programm.
Unternehmensnachrichten
Erste Group
Das heimische Bankinstitut Erste Group hat heute seine Zahlen zum Q3/21 präsentiert, die über den Analystenschätzungen lagen. Der Zinsüberschuss stieg im Jahresvergleich um 2,4% auf €1.220,8 Mio., nachdem sich die Zinsanstiege in Tschechien und Ungarn bei einem ansonsten stabilen Zinsüberschuss positiv auswirkten. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf €591,4 Mio. (+20,3% YoY). Anstiege gab es in allen Kernmärkten, insbesondere bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen. Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich um 2,9% auf €1.038,0 Mio., was auf einen Anstieg des Sachaufwands, insbesondere auf höhere IT-Aufwendungen in Österreich zurückzuführen ist. Somit ging die Kosten-Ertrags-Relation um 2,2 Prozentpunkte auf 53,4% zurück. Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich auf €31,3 Mio. (Q3/20: 194,7 Mio.). Nettoauflösungen von Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen vor allem in Österreich und in der Slowakei wirkten sich positiv aus. Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis lag bei €533,4 Mio. (Q3/20: €343,3 Mio.). Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokundenkredite blieb mit 2,4% konstant auf den historischen Bestwert. Die NPL-Deckungsquote fing auf 92,7% zurück (95,5%). Die Harte Kernkapitalquote (CET1, final) belief sich auf 14,2% (14,1%), die Gesamtkapitalquote auf 18,6% (19,7%). Für 2021 hat sich die Erste Group das Ziel einer Erhöhung des Nettogewinns und einer zweistelligen Eigenkapitalverzinsung (ROTE) gesetzt. Dazu beitragen werden der Wirtschaftsaufschwung in allen Kernmärkten sowie die daraus resultierende Verbesserung des Betriebsergebnisses und Reduktion der Risikokosten. Die Erste Group erwartet ein Nettokreditwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Bereich. Angesichts der verbesserten Konjunkturaussichten sollten die Risikokosten 2021 deutlich sinken. Zwar sind genaue Prognosen im gegenwärtigen Covid-19-Umfeld schwierig, doch ist die Erste Group überzeugt, dass die Risikokosten 2021 15 Basispunkte (bisher 30 Basispunkte) der durchschnittlichen Bruttokundenkredite nicht überschreiten werden. Die NPL-Quote sollte bei etwa 2,5% liegen. Für das Geschäftsjahr 2021 plant die Erste Group eine Dividende von €1,60 je Aktie und somit eine Rückkehr zur progressiven Dividendenpolitik.
Q3/21: Betriebserträge: €1.944,3 Mio. (1.886,4e); Betriebsergebnis: €906,3 Mio. (860,9e); Ergebnis vor Steuern: €565,1 Mio. (760,6e); Periodenergebnis (nach Minderheiten): €533,4 Mio. (482,2e)
ams OSRAM
Der heimische Halbleiterhersteller ams OSRAM veröffentlichte heute seine Zahlen für das Q3/21, die über den Erwartungen lagen. Der Gruppenumsatz im 3. Quartal betrug $1.521 Mio., das ist ein sequentieller Anstieg um 4% gegenüber dem 2. Quartal 2021 und ein Anstieg um 6% gegenüber dem Vorjahresquartal. Die bereinigte Bruttogewinnmarge im 3. Quartal betrug 34%, das ist ein Anstieg gegenüber 33% im 2. Quartal 2021 und gegenüber 27% im Vorjahreszeitraum. Trotz anhaltender Ungleichgewichte in den Lieferketten verzeichnete das Unternehmen ein starkes Automobilgeschäft, während das Consumer-Geschäft einen attraktiven Beitrag im Rahmen bereits genannter Erwartungen leistete. Das bereinigte operative Gruppenergebnis (EBIT) im 3. Quartal betrug $157 Mio. bzw. 10% des Umsatzes verglichen mit $128 Mio. bzw. 9% im 2. Quartal 2021 und $63 Mio. bzw. 4% im Vorjahresquartal (unbereinigt: $97 Mio. bzw. 6% des Umsatzes im 3. Quartal). Das bereinigte Gruppen-Nettoergebnis lag im 3. Quartal bei $12 Mio. gegenüber $82 Mio. im 2. Quartal 2021 und $12 Mio. im Vorjahresquartal (unbereinigt: $-48 Mio. im 3. Quartal). Für das 4. Quartal 2021 erwartet ams OSRAM einen Gruppenumsatz von $1.360-1.460 Mio. – wobei dieser die Umsätze des veräußerten DS North America-Geschäfts in Nordamerika und des veräußerten Geschäfts mit vernetzten Gebäudesystemen sowie die entkonsolidierten Umsätze des aufgelösten Joint Venture nicht mehr enthält – mit einer erwarteten bereinigten operativen (EBIT-) Marge von 8-11%, basierend auf derzeit verfügbaren Informationen und Wechselkursen.
Q3/21: Umsatzerlöse: $1.521 Mio. (1.303e), EBIT: $172 Mio. (123e), Nettoergebnis (bereinigt): $12 Mio. (-7,5e)
Wiener Börse Party #790: ATX schwächer, FMA kommuniziert Rekordstrafe, EVN heute 35 Jahre an der Börse, Socgen Day in Wien
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Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, voestalpine, Warimpex, Immofinanz, CA Immo, Addiko Bank, Andritz, Frequentis, AT&S, Zumtobel, OMV, FACC, Uniqa, Strabag, Austriacard Holdings AG, Amag, Cleen Energy, DO&CO, Marinomed Biotech, UBM, Wolford, Oberbank AG Stamm, Kapsch TrafficCom, Agrana, Erste Group, EVN, Flughafen Wien, Palfinger, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria.
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Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG
Die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG ist mit einem betreuten Vermögen von mehr als 22 Mrd. Euro und über 230 Mitarbeitenden (per 30.6.2019) Österreichs führende Vermögensverwaltungsbank. Die eigenständige österreichische Vollbank ist darüber hinaus auch in den Ländern Zentral- und Osteuropas, in Italien und Deutschland tätig. Als 100-prozentige Tochter der Liechtensteinischen Landesbank AG (LLB), Vaduz profitiert die LLB Österreich zusätzlich von der Stabilität und höchsten Bonität ihrer Eigentümerin.
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