20.08.2020, 7818 Zeichen
Die Wiener Börse hat am Mittwoch einen ruhigen Handelstag etwas höher beendet. Der heimische Leitindex ATX legte nach Verlusten über weite Strecken des Tages um 0,29 Prozent auf 2.218,89 Zähler zu.
Unterstützend für die Aktienkurse in Wien werteten Marktbeobachter eine überwiegend freundliche Stimmung an den internationalen Leitbörsen zur Wochenmitte. Der ATX konnte dadurch seine Minusserie von vier Verlusttagen in Folge beenden.
Unter den Schwergewichten verteuerten sich die Titel der Raiffeisen Bank International um 1,1 Prozent. Beim Branchenkollegen Erste Group gab es ein Plus in Höhe von 0,5 Prozent zu sehen. voestalpine befestigten sich um 0,6 Prozent.
Auf Unternehmensebene rückte zudem mit der Vorlage von Geschäftszahlen die Addiko Bank ins Blickfeld der Akteure. Die Bank, die aus den Hypo-Alpe-Adria-Südosteuropabanken hervorgegangen ist, verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 einen Nettoverlust von 12,2 Mio. Euro. Im Jahr zuvor gab es noch ein Plus von 20,2 Mio. Euro. Die Addiko-Papiere befestigten sich dennoch um 0,7 Prozent.
Die auffälligsten Kursbewegungen absolvierten Semperit mit einem Abschlag von 4,8 Prozent. Am anderen Ende der Kursliste steigerten sich AT&S um 2,5 Prozent.
Die Titel von Mayr-Melnhof verbesserten sich nach einer positiveren Analystenmeinung um ein Prozent auf 140 Euro. Die Experten der Deutschen Bank haben ihr Kursziel für die Aktien des Kartonherstellers von 125 auf 151 Euro nach oben revidiert. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde gleichzeitig bekräftigt.
Am heutigen Donnerstag nimmt in Wien die Berichtssaison wieder etwas Fahrt auf.
UNIQA Group
Das heimische Versicherungsunternehmen UNIQA berichtete heute seine Ergebnisse zum Q2/2020, die nach einem negativen Q1 wieder ins Positive drehten. Die verrechneten Prämien der UNIQA Group inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung stiegen im 1. Halbjahr 2020 trotz der eingeschränkten Vertriebsmöglichkeiten aufgrund der Covid-19-Pandemie leicht um 0,5% auf €2.827,8 Mio. (H1/2019: 2.814,9 Mio.). Während man in der Schaden- und Unfallversicherung (+2,0%) sowie der Krankenversicherung (+3,1%) ein Prämienwachstum verzeichnen konnte, waren die Prämien in der Lebensversicherung rückläufig (-4,9%).. Die gesamten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen stiegen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 um 2,5% auf €714,4 Mio. Die Gesamtkostenquote – das Verhältnis der gesamten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb zu den abgegrenzten Prämien einschließlich der Nettosparanteile der Prämien aus der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung – erhöhte sich unter Einbeziehung der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen auf 27,6% (H1/2019: 27,0%). Das versicherungstechnische Ergebnis der UNIQA Group erhöhte sich im 1. Halbjahr 2020 vorwiegend aufgrund der verbesserten Schadenquote in der Schaden- und Unfallversicherung um 75,0% auf €37,8 Mio. (H1/2019: €21,6 Mio.). Das nicht versicherungstechnische Ergebnis ging hingegen deutlich von €142,6 Mio. auf €47,6 Mio. zurück. Das operative Ergebnis reduzierte sich hingegen aufgrund des gesunkenen Kapitalanlageergebnisses um 48% auf €85,4 Mio. (H1/2019: €164,1 Mio.). Das Konzernergebnis reduzierte sich um 61,7% auf €40,5 Mio. (H1/2019: €105,6 Mio.). Die Combined ratio verbesserte sich aufgrund einer niedrigeren Schadenquote von 97,3% auf 96,7%. Aufgrund der hohen Unsicherheiten hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen durch Covid-19 im weiteren Jahresverlauf und der laufenden Entwicklung des Strategieprogramms UNIQA 3.0 erwartet UNIQA ein möglicherweise negatives Ergebnis vor Steuern für das Gesamtjahr 2020. Für das Geschäftsjahr 2020 plant UNIQA, keine Dividende auszuschütten. Die Bonuszahlungen (STI) für den Vorstand für das Geschäftsjahr 2020 werden entfallen.
Q2/2020: Abgegrenzte Prämien: €1.183,2 Mio. (Vj. 1.194); Versicherungstechnisches Ergebnis: €38,7 Mio. (Vj. -9,6); Operatives Ergebnis: €83,3 Mio. (Vj. 108,1); Konzernergebnis: €53,7 Mio. (Vj. 73,5)
Mayr-Melnhof
Mayr-Melnhof präsentierte ebenfalls Q2/20 Zahlen, denen zufolge man weiterhin unter zunehmend schwierigeren gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen einen insgesamt soliden operativen Geschäftsverlauf verzeichnen konnte. Obwohl die Nachfrage nach unseren Produkten, Karton und Kartonverpackungen für Güter des täglichen Bedarfes, eine gewisse Resilienz aufweist, wirkten der Lageraufbau bei Kunden zu Beginn der Pandemie sowie der deutliche wirtschaftliche Abschwung in mehreren Märkten gegen Jahresmitte jedoch zunehmend dämpfend. Infolge der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen Auswirkungen wurde eine Werthaltigkeitsprüfung der langfristigen Vermögenswerte durchgeführt und ein Wertminderungsbedarf in Höhe von €20,9 Mio. ermittelt. Dieser entfällt mit €13,1 Mio. auf die Kartondivision und mit €7,8 Mio. auf die Packagingdivision. Das betriebliche Ergebnis des Konzerns belief sich auf €57,9 Mio. nach €66,8 Mio. im 2. Quartal des Vorjahres. Die konsolidierten Umsatzerlöse lagen mit €619,9 Mio. leicht unter dem Vorjahresquartal (Q2/19: 632,6). Die Operating Margin des Konzerns erreichte damit 9,3% (Q2/19: 10,6). Der Periodenüberschuss betrug €39,8 Mio. (Q2/19: 48,6). Das Jahresergebnis wird weiter unter Vorjahr erwartet, da der verschärfte Konjunkturabschwung und notwendige Anpassungsmaßnahmen ergebnisbelastende Effekte mit sich bringen können.
Q2/20: Umsatz: €619,9 Mio. (Vj. 632,6); EBIT: €57,9 Mio. (Vj. 66,8); Periodenergebnis: €39,8 Mio. (Vj. 48,6)
FACC
FACC veröffentlichte heute ebenfalls Zahlen zum abgelaufenen Q2/20. Auch FACC konnte sich den globalen Auswirkungen der Corona-Krise nicht entziehen: 80 % der weltweiten Flugzeugflotten blieben über Monate am Boden, Übernahmen von Neuflugzeugen wurden verschoben, Flugzeugneubestellungen blieben fast gänzlich aus. Die Folge waren notwendige Anpassungen der Produktionsraten der Hauptkunden an die neuen Marktgegebenheiten und in weiterer Konsequenz ein reduziertes Umsatzvolumen von FACC. Die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2020 beliefen sich auf €292,1 Mio. (Vj. 394,9). Der Rückgang von 26% basierte im Wesentlichen auf dem Corona bedingten Einbruch der globalen Reisetätigkeit durch den weitreichenden Lockdown, der sich vor allem in den Monaten April, Mai und Juni der Berichtsperiode spürbar auf den Geschäftsverlauf ausgewirkt hat. Das EBIT vor Wertberichtigungen beträgt im ersten Halbjahr €0,5 Mio., wobei alle Segmente niedrigere Ergebnisse verzeichneten. Die Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen Auswirkungen auf das mittelfristige Marktumfeld beliefen sich auf €-37,4 Mio. Das EBIT ging daher in den ersten sechs Monaten 2020 auf €-36,9 Mio. zurück (Vj. -5,2), während das Gesamtergebnis parallel von €3,2 auf €-41,3 Mio. zurückging. Auf Basis der aktuell vorliegenden Information der für FACC wesentlichen Flugzeugprogramme und der kurz- und mittelfristigen Bauraten liegt die Umsatzerwartung für das Geschäftsjahr 2020 zwischen €500 und €520 Mio. Ergebnisseitig geht das Management von einem EBIT in einer Bandbreite von €-55 bis €-65 Mio. aus. Darin enthalten sind auch die bereits in dem Halbjahresbericht dargestellten Covid-19-Wertminderungen und -Berichtigungen in Höhe von €37 Mio. sowie Kosten für den im zweiten Halbjahr 2020 angekündigten Personalabbau. Für die Folgejahre geht das Management aus heutiger Sicht davon aus, dass das Geschäftsjahr 2021 auf dem Niveau von 2020 liegen wird. Erst ab 2022 wird erwartet, dass sich ein erneutes Wachstum im Rahmen der Marktentwicklung der für FACC wesentlichen Programme einstellen wird sowie zusätzlich geplante Neuprojekte für Wachstum sorgen werden.
Q2/20: Umsatz: €98,3 Mio. (Vj. €189,3); EBIT: €-50,0 Mio. (Vj. 3,1); Periodenergebnis: €-44,6 Mio. (Vj. 3,9)
Börsepeople im Podcast S15/16: Thomas Einramhof
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Die Addiko Gruppe besteht aus der Addiko Bank AG, der österreichischen Mutterbank mit Sitz in Wien (Österreich), die an der Wiener Börse notiert und sechs Tochterbanken, die in fünf CSEE-Ländern registriert, konzessioniert und tätig sind: Kroatien, Slowenien, Bosnien & Herzegowina (wo die Addiko Gruppe zwei Banken betreibt), Serbien und Montenegro.
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