Autor:
Christian Drastil

Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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22.06.2020, 2935 Zeichen

Wirecard hat uns in den vergangenen Tagen Zugriffsrekorde beschert, die Aktie ist auch bei uns der mit Abstand meistgeklickte Titel, die Österreicher lieben Volatiles. Vielleicht hat der Umstand, dass der Nunmehr-Ex-CEO Markus Braun Österreicher ist, etwas zum Wirecard-Bias auf unserer Plattform beigetragen. Ich weiss es nicht, Wirecard war jedenfalls schon vor der Phase der bösen Gerüchte, die nun nach und nach einen wahren Kern bekommen, beliebt. Ich hatte übrigens Markus Braun mehrmals kontaktiert, aber nie Antwort erhalten. Ich nehme das niemandem krumm, aber es passt ins Bild.

Wenn Braun in österreichischen Medien präsent war, dann meist als Visionär, die Aktie wurde in den Artikeln als Highflyer tituliert, aber nicht näher beleuchtet. Im Fokus rein die Person: "Hey there, People, I´m Markus Braun ..." . Dieser Zappa-Sager war irgendwie die Bottom Line der Präsenz, ich bezweifle aber, dass sich Braun so darstellen wollte, er konnte sich aber nicht ewig verstecken. Wie auch immer, "Die Presse" schreibt am Wochenende, dass Brauns Freunde in Wien nun so wie die ganze Finanzwelt über die Hintergründe dieses gigantischen Finanzskandals rätseln würden. Nur dass für sie eines festzustehen scheint: „Markus ist ein Opfer.“ Opfer oder Täter wird die Sache nicht besser machen für die Aktionäre. Das Bauernopfer des Rücktritts gibt es bereits. Und the Cutest Boy in Town (Zappa-Kenner wissen Bescheid) wird er auch nicht länger sein, ich bin jedoch ein Freund der Unschuldsvermutung. Die Presse schliesst die Einleitung übrigens mit: "Ein Visionär zwischen Genialität und Inkompetenz" ab.

Der 2002 zum CEO ernannte Braun hielt gemäß Bloomberg-Daten per 19. Juni 7% der Wirecard-Anteile und war damit größter Aktionär des Unternehmens. Wie zu hören war, half bei der Finanzierung seiner Beteiligung ein ursprünglich mit der Deutsche Bank AG geschlossener Margenkredit über 150 Millionen Euro, den die Bank inzwischen abgestoßen hat. Eine Pflichtmitteilung aus dem Dezember 2017 meldet die Hinterlegung von 4,2 Millionen Aktien als Pfand.
Wirecard ( Akt. Indikation:  16,14 /16,18, -37,42%)

Nachtrag: Heute wird im DAX die Lufthansa ersetzt. Ich verstehe nicht, warum man Wirecard nicht gleich aus dem DAX nimmt. Freilich gibt es Regelwerke, aber es gibt auch Komitees, die Entscheidungen treffen können, die im Sinne des Marktes und der Aussenwirkung sind. Die hohen Volumina bleiben der Deutschen Börse ja auch ausserhalb ihres Aushängeschilds DAX, auf das man ja international schaut. Im Nachklang habe ich einen Beirat des ATX-Komitees gefragt, wie er reagieren würde: Er, Wolfgang Matejka, antwortete wie folgt: "So lange sie nicht verurteilt sind, sollte man auch nicht verurteilen. Ich würde sie drinnen lassen und einen Ersatzwert dazu aufnehmen bis zum nächsten ordentlichen Termin."
DAX ( Akt. Indikation:  12317,50 /12317,50, -0,11%)

(Der Input von Christian Drastil für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 22.06.)


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