Die Kompatibilität zwischen dem US-amerikanischen Erzkapitalisten und dem chinesischen Handykollektiv ist damit für künftige Geräte dahin. Huawei-Smartphones wären demnach auf eine neue, womöglich selbstentwickelte Software angewiesen. Experten schätzen, dass allein aufgrund dieser Unsicherheit der weltweite Absatz an Huawei-Geräten um bis zu 50 % einbrechen könnte. Wer will schon ein Handy, das überspitzt formuliert bereits beim Kauf ein Auslaufmodell ist? Genau mit diesem psychologischen Druckmittel kalkulieren auch Trump und seine Berater.
Handelskrieg – bald auch auf Ihrem Handy?
Prompt wird darüber spekuliert, dass die USA weitere chinesische Firmen nach diesem Schema „bestrafen“ könnten. Trump weiß, dass er den Druck erhöhen muss, um die Gegenseite am Ende doch noch zu einem Deal zu bringen. Was aus seiner Sicht logisch sein mag, ist für die Weltwirtschaft ein Damoklesschwert. Langsam spürt nämlich auch der Durchschnittsverbraucher, welche konkreten Folgen der ansonsten eher abstrakt diskutierte Handelskonflikt für ihn ganz persönlich bedeuten könnte. Das Risiko, das hieraus mittelfristig erwächst, scheint auch den Marktteilnehmern bewusst zu werden. Noch aber hält sich die Hoffnung auf eine Einigung, die trotz der jüngsten Eskalation das perspektivisch wahrscheinlichste Szenario bleibt.
Wachstum für die Welt von Morgen
Google zählt zu den bekanntesten Marken überhaupt. Entsprechend findet sich die Aktie der Google-Mutter Alphabet auch im wikifolio Top Global Brands der Albrech & Cie. Vermögenverwaltung ( AlbrechCieAG ). Investiert wird dort nämlich – der Name ist Programm – in die weltweit wertvollsten Marken. Dahinter steckt die Überlegung, dass sich hohe Markenwerte mittel- bis langfristig auch in steigende Umsätze, Gewinne und Aktienkurse ummünzen lassen. Ein weiteres Kriterium für die Auswahl sind kurzfristig steigende Erwartungen an das Ergebniswachstum eines Unternehmens.
Die Experten von Albrech & Cie. konzentrieren sich bei ihrer Auswahl zumeist auf Blue Chips wie Amazon , Visa oder adidas . Allerdings können in geringerem Umfang auch MidCaps beigemischt werden. Mit dieser Ausrichtung gelang es, über das vergangene Jahr knapp 10 % Rendite zu erzielen. Seit dem Start des wikifolios vor rund fünf Jahren beträgt das Plus inzwischen sogar mehr als 80 %.
Entspannt reich werden
Bei der Suche nach unterbewerteten Aktien nutzt Stefan Meckl ( CarloX ) in seinem wikifolio Global. Selektion nach Levermann die quantitative Analyse der bekannten Fondsmanagerin Susan Levermann. Diese hatte ihren Investmentansatz in dem Buch „Der entspannte Weg zum Reichtum“ detailliert beschrieben. Dabei werden operative Lage, Bewertung und technische Faktoren zu einem Gesamturteil verdichtet.
Wird eine vorgegebene Mindestpunktzahl erreicht, gilt dies als Kaufsignal. Entsprechend führt ein Unterschreiten dieser Mindestpunktzahl zum Verkauf der Position. Eine Überprüfung des Portfolios soll in der Regel ein- bis zweimal pro Monat stattfinden. Derzeit setzt Meckl sowohl auf US-Aktien ( Adobe , PayPal ) als auch auf bekannte chinesische Werte ( Alibaba ). Eine Performance von fast 125 % seit Auflage des wikifolios im Juni 2013 zeigt, dass die Vorgehensweise auch heute noch mehrwertig ist.
Value mit Kick
Auf den ersten Blick sieht es fast so aus, als wollte sich Peter Schrey (ZapInvesting) mit seinem wikifolio Quality fundamental Selection bewusst dem Handelskonflikt entziehen. Den Schwerpunkt seiner Anlagen bilden nämlich deutsche Nebenwerte.
Aber natürlich weiß auch er, dass man sich in unserer vernetzten Welt nicht einfach auf eine einsame Anlegerinsel zurückziehen kann. Dafür gibt er seinem Ansatz den besonderen Kick: Schrey setzt auf eine optimierte Value-Strategie, die nicht nur die fundamentale Lage eines Unternehmens, sondern auch das Momentum einer Aktie und deren technische Verfassung berücksichtigt.
Zuletzt kaufte er sich beim Industrieunternehmen Muehlhan ein, das sich auf den Oberflächenschutz von Industrieanlagen, Schiffen und Infrastruktur spezialisiert hat. Auch der Verkehrsspezialist IVU und der Halbleiterhersteller Dialogzählen zu Schreys aktuellen Favoriten. Ein Plus von mehr als 8 % in den letzten zwölf Monaten bzw. von rund 54 % seit der Auflage im März 2016 kann sich sehen lassen, besonders wenn man bedenkt, dass dieses Ergebnis mit einem geringen Risikofaktor von 0,4x erwirtschaftet wurde.
Was kommt?
- Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten
Am Sonntag steht zunächst einmal die Europawahl im Mittelpunkt des medialen Interesses. Wie stark EU-kritische Parteien im neuen Parlament vertreten sein werden, ist eine der spannendsten Fragen. Der neue EU-Geschäftsklimaindex, der am Dienstag erscheint, wird dagegen die Stimmung vor der Wahl abbilden. Auch hier könnten sich Spuren der mit harten Bandagen geführten politischen Auseinandersetzung zeigen.