01.02.2019, 3629 Zeichen
Henkel kämpft derzeit mit einem schwierigen Marktumfeld. Zudem muss das Unternehmen eine Restrukturierung und Zukunftsinvestitionen stemmen. Gerade diese sollen jedoch dabei helfen, das ins Stocken geratene Wachstum beim Persil-Konzern anzukurbeln.
Am 21. Januar 2019 präsentierte Henkel die vorläufigen Eckdaten für das Geschäftsjahr 2018. Der Konsumgüterkonzern enttäuschte Anleger gleich in mehrfacher Hinsicht, so dass die im DAX gelistete Henkel-Aktie den Xetra-Handel an diesem Tag mit einem Kursminus von rund 8 Prozent beendete. Zeitweise ging es sogar um mehr als 10 Prozent in die Tiefe. Die schlechte Anlegerstimmung rund um den Persil-Hersteller hielt sogar noch einige Tage an. Zumal Henkel nicht nur mit den 2018er-Zahlen enttäuscht hatte, sondern auch mit dem Ausblick.
In 2019 dürfte es Henkel mit ähnlichen Herausforderungen zu tun bekommen wie im Vorjahr. Dazu zählen vor allem negative Wechselkurseffekte, steigende Materialpreise und weiterhin herausfordernde Rahmenbedingungen sowie ein anhaltender Wettbewerbs- und Preisdruck in den Konsumgütermärkten. Hinzu kommen Sparmaßnahmen und Wachstumsinvestitionen. Diese dürften die Ergebnisse zusätzlich belasten.
Während die Umsatzerlöse laut Unternehmensprognose in 2019 organisch um 2 bis 4 Prozent zulegen sollen, wird die bereinigte EBIT-Marge bei 16 bis 17 Prozent (2018: 17,6 Prozent) gesehen. Zudem soll der um beispielsweise Restrukturierungsaufwendungen und Währungseffekte bereinigte Gewinn je Vorzugsaktie im mittleren einstelligen Prozentbereich, jedoch nicht so stark wie in 2018, ansteigen. Im Vorjahr wuchs das bereinigte EPS auf Basis konstanter Wechselkurse um 7 Prozent. Negative Wechselkurseinflüsse drückten das Plus dagegen auf lediglich 2,7 Prozent. Zudem sorgten die Währungseinflüsse für einen leichten Umsatzrückgang von 20,0 Mrd. Euro in 2017 auf nun 19,9 Mrd. Euro.
Um zukünftig auch in Sachen Wachstum wieder mehr zu überzeugen, will Henkel ab 2019 jährlich rund 300 Mio. Euro zusätzlich aufwenden. Auf diese Weise sollen vor allem die Wachstumschancen, insbesondere in seinen Konsumentengeschäften, ausgeschöpft und die digitale Transformation beschleunigt werden. Außerdem möchte Henkel an der Entwicklung einiger Zukunftstechnologien teilhaben. Der Unternehmensbereich Adhesive Technologies bietet verschiedene Klebstoffe, Dichtstoffe und Oberflächenbehandlungen, die in der Industrie Verwendung finden. Da das Kleben in modernen Autos vermehrt das Schweißen ersetzt, kann sich Henkel immer mehr einbringen, wenn es in der Autoindustrie um die dauerhaft feste Verbindung von Leichtbaumaterialien wie Aluminium und Kunststoffen mit Stahl geht. Konkret hat das Management Megatrends wie Konnektivität, E-Mobilität und Nachhaltigkeit für sich entdeckt.
Auch deshalb dürfte man bei Henkel zuletzt den Wünschen einiger Anleger nach einer Konzernaufspaltung eine Absage erteilt haben. Mit Blick auf dieses Thema sagte Konzernchef Hans Van Bylen gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ am 16. Dezember 2018: „Diese Trends und Diskussionen kommen und gehen“. „An unseren drei Geschäftsbereichen halten wir grundsätzlich fest. Das bedeutet Stabilität und Ausgleich.“
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Henkel-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DX42W7) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,45, die Barriere bei 63,60 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DC0DF4, aktueller Hebel 4,31, Barriere bei 99,60 Euro) auf fallende Kurse der Henkel-Aktie setzen.
Stand: 28.01.2019
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