21.11.2018, 3769 Zeichen
Für die Deutsche Post und andere Paketdienstleister beginnt die stressigste Zeit des Jahres. Niemand will enttäuschte Gesichter sehen, wenn die Geschenke erst nach Weihnachten geliefert werden.
Während der DAX-Konzern von dem boomenden Online-Handel, insbesondere zu Weihnachten profitiert, ist es nicht ganz so einfach, sich auf die Paketflut einzustellen. Dies hat unter anderem die jüngste Gewinnwarnung gezeigt. Die Deutsche Post tut jedoch alles, um es in Zukunft besser zu machen.
So langsam beginnt die heiße Zeit des Weihnachtsgeschäfts. Für Online-Händler und den stationären Einzelhandel ist es die wichtigste Zeit des Jahres. Auch für die Paketdienstleister ist es eine hektische Phase. Sie profitieren von dem anhaltenden Paketboom. Allerdings stehen sie auch unter besonderem Druck, die online bestellten Geschenke rechtzeitig abzuliefern. Insbesondere der Cyber Monday dürfte für Auftragsspitzen sorgen. Außerdem ist es schwierig, im Voraus zu wissen, welche Kapazitäten, zum Beispiel bei der Anzahl der Lieferfahrer oder Mitarbeiter in den Paketzentren, bereitgestellt werden müssen, um die Pakete wie gewünscht auszuliefern.
So passierte es letztlich, dass der Deutschen Post neben einem schwächelnden Briefgeschäft auch das sehr gut laufende Paketgeschäft zu schaffen machte. Die notwendigen Anpassungen in der Brief- und Paketsparte (Post - eCommerce – Parcel, PeP) sorgten in diesem Sommer für eine Gewinnwarnung beim ehemaligen Staatsmonopolisten. Dafür soll in Zukunft vieles besser laufen. Im Zuge der Umstrukturierung wird sich der Unternehmensbereich PeP künftig auf das deutsche Post- und Paketgeschäft konzentrieren. Der Bereich heißt in Zukunft Post & Paket Deutschland. Das internationale Paket- und E-Commerce-Geschäft, das zuvor unter DHL Parcel Europe beziehungsweise DHL eCommerce firmierte, wird im neuen Unternehmensbereich DHL eCommerce Solutions gebündelt.
Für das Restrukturierungsprogramm, das zum Beispiel Verbesserungen bei der Sortierung der Pakete beinhaltet, veranschlagte die Deutsche Post rund 500 Mio. Euro. Mit 392 Mio. Euro wurde bereits der größte Teil dieser Aufwendungen im dritten Quartal verbucht. Laut Unternehmensangaben vom 6. November betrug das EBIT in der Brief- und Paketsparte daher minus 209 Mio. Euro. Das Konzern-EBIT fiel im Vorjahresvergleich um 54,9 Prozent auf 376 Mio. Euro. Die Aufwendungen sollten sich in Zukunft jedoch positiv bemerkbar machen. Zudem wurden die Ziele für 2018 und 2020 bestätigt.
Während die Deutsche Post die EBIT-Prognose für 2018 aufgrund der Restrukturierungsaufwendungen Anfang Juni auf 3,2 Mrd. Euro gesenkt hatte, plant der DAX-Konzern für das Jahr 2020 mit einem operativen Ergebnis von mehr als 5 Mrd. Euro. Helfen dürfte dann auch eine Erhöhung des Briefportos. Eine solche hat die Bundesnetzagentur aufgrund des laufenden Konzernumbaus erst einmal zurückgestellt, allerdings dürfte sie genauso wie andere Erhöhungen nur eine Frage der Zeit sein. Dabei ist der klassische Brief dank E-Mail, SMS und anderer mobilen Kommunikationsmöglichkeiten wie WhatsApp & Co. ohnehin ein Auslaufmodell. Deutlich mehr Zukunftspotenzial haben dagegen die Paketsparte oder der Elektro-Lieferwagen Streetscooter, mit dem die Deutsche Post selbst einige große Automobilkonzerne alt aussehen lässt.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Deutsche-Post-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DS8KRM) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 4,23, die Barriere bei 22,60 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DS4NZK, aktueller Hebel 3,68, Barriere bei 33,70 Euro) auf fallende Kurse der Deutsche-Post-Aktie setzen.
Stand: 20.11.2018
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