06.08.2018, 5135 Zeichen
Ottakringer-HV 4 und Ende. Ein Aktionär fragte, ob die Vöslauer Ursprungsquelle in 600 Meter Tiefe unerschöpflich ist oder irgendwann zur Neige geht. Auch er schloss sich dem Wunsch nach einer Betriebsbesichtigung "mit einem netten kleinen Buffet" an. Ein anderer Aktionär freute sich, dass er Ottakringer jetzt in allen Supermärkten sehe, das "ist ganz toll".
Ich glaube, Hudler war es, der sagte, dass man das Wasser nicht um die ganze Welt führen wolle, auch wenn man in Japan schon erfolgreich verkauft habe, der Hauptmarkt solle Deutschland sein, dieser Markt habe das größte Potential. Man strebe 20% (Marktanteil?) statt derzeit 14% an. Krejcarek sagte zum neuen Logistikzentrum, 5,6 Mio. Euro habe man dafür bereits 2017 investiert, 15 Mio. Euro sollen heuer investiert werden, und mehr als 4 Mio. Euro im Jahr 2019, gesamt somit 25 Mio. Euro. Laut Menz sei ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm in Evaluierung, aber im wesentlichen wolle man die zurückgekauften Stücke als Akquisitionswährung für Zukäufe verwenden. Die Finanzierung des Rückkaufs erfolge über 10 Jahre zu 1,5%, auf 3 Banken aufgeteilt. Und es gebe keine Dirimierungsrechte im Vorstand. Krejcarek nannte für "das Bad an sich" 2017 ein "durchwachsenes operatives positives Betriebsergebnis", das Jahresergebnis sei mit minus 200.000 Euro aber negativ gewesen. Es werde sehr viel in dieses Bad investiert, in neue Appartments, das würde sehr intensiv werblich unterstützt. Wer einmal dort war, der komme wieder. Krejcarek sagte, sie besitze 10 Stammaktien und 350 Vorzugsaktien. Den Wirtschaftsprüfer habe man seit 1984, er meldete sich zu Wort und sprach von einer "Schiedsrichterfunktion" des Wirtschaftsprüfers, also wenn es in Ungarn schlecht gelaufen sei, müsse man auch darauf hinweisen, es solle den Tatsachen entsprechen. Die "Familie" habe bereits entschieden, für die Prüfung 2019 werde ein anderer Wirtschaftsprüfer gesucht. 2018 sei also das letzte Jahr, das sie noch prüfen.
Das Marketingbudget würde nicht bekannt gegeben, aber der Werbeaufwand 2017 habe 21 Mio. Euro betragen, davon 7 Mio. klassische Werbung, der Rest Verkaufsförderungsmaßnahmen wie Flugblätter und Listungsgebühren. Für Kultursponsoring gebe man 250.000 Euro in der Gruppe aus, für Sportsponsoring 700.000 Euro. Kulturveranstaltungen in Ottakring und Vöslau seien wichtig. Der Geschäftsbericht in einer Auflage von 400 Stück habe 24.000 Euro gekostet (Aktionäre, bewahrt Euch Euer 60-Euro-Stück auf, irgendwann wird es unbezahlbar sein, bei dieser geringen Auflage!), der Nachhaltigkeitsbericht in einer Auflage von ebenfalls 400 Stück 15.000 Euro. Zu den 150.000 Gästen des Vöslauer Bads sagte Menz, in den Kabanen seien viele Stammgäste, eine Kabane könne 5 Gäste haben. Der Glasflaschenumschlag liege bei 4x pro Jahr, also alle 3 Monate. 15 bis 20mal würde eine Glasflasche insgesamt verkauft. Man habe 13 Lehrlinge in der Gruppe. Dass alkoholfreies Bier anders schmecke, sei richtig, von unserem alkoholfreien Bier verkaufe man mit 11.000 hl 2% unserer gesamten Menge. Von Radler verkaufe man mit 38.000 hl 7% an der Ottakringer-Verkaufsmenge.
"Alfred" Hudler stellte sich als Nachfolger von Menz als Vorstand vor. Er sei Wiener, Ottakringer. Er sei 1991 zu Vöslauer gekommen, damals der Bank Austria gehörend. Die Vöslauer Quelle sei grundsätzlich unerschöpflich, wir würden auch nur einen Teil der Quellschüttung nutzen. Menz sagte, das kleine Buffet zur Eröffnung des Logistikzentrums werde kein Problem sein, auch flüssiges Buffet, bis zum vollen Betrieb könne es aber bis zur nächsten HV dauern. 3.500 hl betrügen die Fremdabfüllungen.
Alle Abstimmungspunkte bekamen 100% Zustimmung, es gab keine Enthaltungen. Erwähnt werden muss natürlich, dass nur die anwesenden 2,383.499 Stammaktien stimmberechtigt waren, die meisten anwesenden Aktionäre hatten die etwas günstigere Vorzugsaktie. Die dritte Kategorie, den KAS, gibt es eh schon länger nicht mehr. Im Vergleich zu früheren Hauptversammlungen war sehr viel Platz an den Tischen, das war angenehm. Offenbar waren einige Aktionäre im Urlaub, und andere waren schon längst weg, nachdem sie vor Ende der HV ihren Essenskupon eingelöst hatten. Mit zwei kleinen Scheiben Schweinsbraten waren die Portionen recht klein, aber da offenbar nur noch wenige Aktionäre da waren, war der Herr vom Catering so nett, Nachschlag zu geben, das muss anerkennend erwähnt werden, so etwas ist auf Hauptversammlungen ja längst nicht mehr üblich. Ein großes Plus gebührt Ottakringer als Bier- und Mineralwasserproduzent auch dafür, dass sie zusätzlich Kaffee ausgeschenkt haben. Vorstand und Aufsichtsrat mischten sich unter das Aktionärsvolk, speisten und tranken das gleiche wie wir, ja, wir sind eine Familie. Auf dem Weg nach draußen bekam man eine 0,33-Liter-Bierflasche mit dem eigenen Konterfei, allerdings nur, wenn man den Fotografen wahrnahm. Als Wegzehrung gab es dann noch pro Person sechs 0,33-Liter-Flaschen Ottakringer Helles. Dass man sie von Ottakringer selbst bekommt, das hätte sich ganz leicht einrichten lassen und hätte für besondere Freude gesorgt, man muss dafür nicht extra die Leistungen einer Fremdfirma in Anspruch nehmen.
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Ottakringer beim Wien Energie Business Run 2014
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