22.06.2018, 3557 Zeichen
Nike ging mit einem knappen Rückstand auf adidas in die FIFA Fußballweltmeisterschaft 2018 in Russland. Allerdings sollte man gerade den Marktführer unter den Sportartikelherstellern nicht unterschätzen.
Anders als adidas ist Nike kein offizieller FIFA-Sponsor. Zudem rüstet der größte europäische Sportartikelhersteller bei der diesjährigen Fußball-WM zwölf der 32 Teams und damit zwei Mannschaften mehr als Nike aus. Zu allem Überfluss musste Nike einen Tiefschlag verkraften, als sich die US-amerikanische Fußball-Mannschaft nicht für das Turnier in Russland qualifizierte. Trotzdem möchte auch die weltweite Nummer eins unter den Sportartikelherstellern vom Fußball-Großereignis profitieren.
Schließlich rüstet Nike einige vielversprechende Mannschaften aus. Darunter sind Turniermitfavoriten wie der Rekordweltmeister Brasilien, das Mutterland des Fußballs, England, Frankreich oder Europameister Portugal zu finden. Ein Sieg dieser Mannschaften dürfte die Geschäfte mit den Trikots, auf denen das Nike-Logo zu finden ist, ankurbeln. Welchen Schub ein solcher Titel auch dem jeweiligen Ausrüster bescheren kann, haben wir vor vier Jahren gesehen, als die von adidas ausgerüstete deutsche Nationalmannschaft Fußballweltmeister wurde.
Darüber hinaus hat Nike einige weitere Trümpfe in der Hand. Inzwischen entdecken selbst die US-Amerikaner immer mehr ihre Liebe zum Fußball. Zudem wird die Fußball-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko ausgetragen. Dieses Heimspiel dürfte Nike nutzen. Die Vorbereitungen darauf dürften schon heute losgehen. Schließlich will man schon seit längerer Zeit adidas im Fußball-Geschäft Marktanteile abjagen. Dabei braucht Nike nicht nur auf die WM 2026 zu warten. Schon heute ist Nike im europäischen Fußball allgegenwärtig. Mit dem FC Barcelona, Paris Saint-Germain oder dem englischen Meister Manchester City hat Nike einige attraktive Ausrüsterdeals an Land gezogen.
Natürlich profitiert Nike nicht nur vom Fußball-Geschäft und Sportgroßereignissen wie der Weltmeisterschaft. Seit Jahren ist ein Fitness-Trend zu beobachten. Aus diesem Grund können Nike und andere Sportartikelhersteller beim Verkauf von Laufschuhen deutliche Zuwächse verbuchen. Nike ist hier die weltweite Nummer eins. Zudem bietet vor allem China enorme Wachstumsmöglichkeiten. Allerdings sah sich der Marktführer zuletzt vor allem auf dem heimischen US-Markt einem verstärkten Gegenwind ausgesetzt.
Laut Unternehmensangaben vom 22. März 2018 musste Nike in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017/18 (Ende Februar) in Nordamerika einen Umsatzrückgang um 4 Prozent hinnehmen. Im dritten Quartal lag das Minus sogar bei 6 Prozent. Darüber hinaus wurden die jüngsten Ergebnisse durch negative Wechselkurseinflüsse und deutlich höhere Marketingausgaben belastet. Gleichzeitig konnte der deutsche Konkurrent adidas mithilfe beliebter Sportschuhklassiker Nike ausgerechnet in den USA einige Marktanteile abjagen. Auch deshalb stellt sich die Frage, ob der steile Kursanstieg der Nike-Aktie der vergangenen Jahre fortgesetzt werden kann.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Nike-Aktie erwarten, könnten mit einem klassischen Optionsschein Call der Deutschen Bank (WKN DS2SJJ, Laufzeit bis zum 18.12.2019) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Optionsscheins liegt derzeit bei 13,00. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem klassischen Optionsschein Put der Deutschen Bank (WKN DS2SJW, aktueller Hebel 12,74; Laufzeit bis zum 18.12.2019) auf fallende Kurse der Nike-Aktie setzen.
Stand: 21.06.2018
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