05.06.2018, 3242 Zeichen
Gastbeitrag von Maciej Gaj
Seit Jahresbeginn ist der Kursverlauf von Intel merklich volatiler geworden, trotzdem gelingt nahezu täglich ein frisches Rekordhoch. Doch die entscheidende Frage ist, ob ein nachhaltiger Kurssprung über eine äußerst wichtige innere Trendlinie gelingt!
Der US-Technologiekonzern Intel mit einem jährlichen Umsatz von 62,8 Milliarden US-Dollar muss sich neu erfinden, möchte das Unternehmen weiter wachsen. Der Markt für PC´s ist weitestgehend gesättigt, dafür aber generiert die Firma größere Umsätze im Rechenzentrumsgeschäft und nichtflüchtigen Speichern. Aber besonders stark nachgefragt wird Künstliche Intelligenz, das Unternehmen kann als Weltmarktführer die passenden Chips liefern und sieht genau darin noch weitere Wachstumschancen.
Aber auch Intels Ambitionen in den Markt für Hochleistungs-Grafikprozessoren einzusteigen, machen Fortschritte und zielt auf eine breite Palette von Workloads (Gestaltung von Arbeitssystemen) ab, von 3D-Spielen bis hin zum maschinellen Lernen. Dieser Markt ist groß und wächst schnell – Nvidia macht es seit Jahren vor. Aber auch die Speichersparte gewinnt beim US-Konzern immer mehr an Bedeutung, hier liegt der Fokus auf sog. NAND-Flash-Speichern, eine Art Dauerspeicher. Bis aber diese Saat Früchte trägt, wird es noch etwas dauern, aber die Kursphantasie ist bereits jetzt schon zu spüren und gibt der Aktie dauerhaften Auftrieb.
Charttechnisch eingekeilt
Technisch ist das Wertpapier von Intel kurzzeitig an seine Grenzen gestoßen, eine seit Ende Januar bestehende innere Trendlinie begrenzt das Kurspotenzial auf der Oberseite. Auf der Unterseite hingegen stützt eine kurzfristige Trendlinie die Aktie, beides zusammengenommen bildet eine klassische Keilformation. Ein steigender Keil ist jedoch in der Charttechnik bärisch zu interpretieren, weshalb schon bald eine Trendumkehr anstehen könnte.
Langfristig angelegte Long-Strategie
Sollte sich wider Erwarten die Intel-Aktie jedoch über die obere Keilbegrenzung (steigend) absetzen, könnte dies zu einem ausgesprochen starken Ansturm auf das Wertpapier führen und sogar eine Rallybeschleunigung nach sich ziehen. Direkte Anschlusskäufe auf das Niveau von rund 60,00 US-Dollar dürften folgen, darüber bestünde sogar die Chance auf einen Kursanstieg bis auf ein Niveau von rund 65,00 US-Dollar. Für diesen Fall können Anleger auf ein Faktor-Zertifikat auf Intel mit einem fest eingebauten Hebel zurückgreifen. Eine Haltedauer von einigen Wochen sollte jedoch einkalkuliert werden.
Kurzfristig aber könnte die beschriebene obere Begrenzung für einen Rücksetzer zurück auf das Niveau von zunächst 55,44 US-Dollar sorgen. Größere Verkaufssignale ergeben sich unterdessen erst unterhalb von 53,10 US-Dollar und sollten die Intel-Aktie weiter auf das Niveau von rund 49,00 US-Dollar abwärts drücken. Spätestens am gleitenden Durchschnitt EMA 200 bei derzeit 46,95 US-Dollar ist mit einer Wiederaufnahme der langfristigen Aufwärtsbewegung zu rechnen.
Im Original hier erschienen: Intel: Geht der Aktie jetzt die Puste aus?
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