29.05.2018, 3574 Zeichen
Das Konto, um das es heute geht, richten sich nur die Allerwenigsten ein. Dabei hilft einem dieses einem ungemein dabei, das Unerwartete vorherzusehen. Es kostet zwar kein Geld, trotzdem muss man die Hosen runterlassen.
Seit vielen Jahren, ist es bei mir das Gleiche: Im Herbst melden sich die Wiener Linien und wollen Geld von mir. Da ich meine eigenen Tipps befolge, bezahle ich die Jahreskarte natürlich auf einmal (sieh http://michaelplos.com/2017/12/07/anleitung-so-spart-man-richtig/).
Dieser Schock ist aber wichtig, denn er öffnet die Augen.
Mittlerweile kommt die Benachrichtigung über die Abbuchung aber nicht mehr unverhofft – und das obwohl ich im Vorfeld gar nicht aktiv daran gedacht hab. Denn das Geld für die Jahreskarte habe ich längst zurückgelegt, wie auch für alle anderen jährlichen Einmalzahlungen.
Einmalig, aber nicht unerwartet
Es ist gar nicht so lange her, da habe ich nämlich die Hosen runtergelassen. Heißt: Ich habe darüber nachgedacht, wo ich überall auf Einmalzahlung umgestellt habe, oder schlicht auf diese angewiesen bin. Die Kontoauszüge der letzten Jahre haben mir bei der Analyse geholfen.
Hier ein Auszug: Vielleicht findet sich ja das eine oder andere auch auf deiner Liste:
-) Jahreskarte Öffis
-) Jahreskarte Tierpark
-) Jahreskarte Technisches Museum
-) Versicherung Kfz
-) Reparaturen/Prüfplakette Kfz
-) Haushaltsversicherung
-) Mitgliedsbeitrag Hobbyverein
-) Abonnement Theater
-) Abonnement Fußball
Die Kosten für Urlaube, Geburtstagsgeschenke etc. habe ich nicht berücksichtigt. Das ist zu individuell. Im Grunde sind es aber vor allem Jahreskarten, Versicherungen, Abonnements und Mitgliedsbeiträge.
Na bumm!
Als ich die Kosten für alle Einzelposten addiert hatte, musste ich erst einmal kräftig schlucken. Da hatte sich nämlich ein schöner vierstelliger Betrag angesammelt. Dieser Schock ist aber wichtig, denn er öffnet die Augen. Und zwar dahingehend, dass man einen „echten“, weil unverfälschten, Blick auf seine Fixkosten erhält.
Sowohl beim Sparen, als auch beim Anlegen gilt: Bezahle dich selbst zuerst!
Was also tun mit dieser furchtbaren Summe? Ganz einfach. Durch 12 dividieren. Das Ergebnis – nun zum Glück nur noch ein moderaterer (weil dreistelliger) Betrag – wird monatlich auf ein eigenes Konto eingezahlt.
Ein solches kann ich bei meinem Direktsparkontoanbieter völlig kostenlos als „Sub-Konto“ einrichten. Bei wem das nicht geht, einfach bei einem seriösen Anbieter ein Direktsparkonto eröffnen, kostet in der Regel nix.
Die nächsten Schritte…
Nun hab ich eine Dauerauftrag (in der Höhe eines Zwölftels meiner Jahreszahlungen) eingerichtet, der natürlich in der ersten Woche eines Monats ausgeführt wird. Denn zuerst muss man sich immer selbst bezahlen. Wenn dann im Monatsverlauf eine Zahlung fällig wird, dann hole ich mir das Geld dafür ganz einfach von meinem „Jahreszahlungskonto“ zurück.
Doch Vorsicht: Das System muss sich erst einspielen. Wenn ein großer Brocken, wie die Jahresversicherung fürs KFZ, gleich nach der Einrichtung des Kontos anfällt, reicht die Deckung logischerweise noch nicht aus. Trotzdem gilt: Sofort damit anfangen.
Was wirklich bleibt
Sowohl beim Sparen, als auch beim Anlegen gilt: Bezahle dich selbst zuerst! Das führt dazu, dass in der ersten Woche des Monats gleich ein richtig großer Teil des Einkommens „weg“ ist. Das schaut anfangs richtig schlimm aus. Aber man gewöhnt sich daran. Und irgendwann erkennt man sogar den Mehrwert, der sich daraus ergibt, dass man wirklich weiß, wie viel finanziellen Spielraum man bis zum Ende des Monats noch hat.
Im Original hier erschienen: Das Hose-Runter-Konto!
kapitalmarkt-stimme.at daily voice 4/365: Vermögenssteuern - eine Einordnung von Finanzminister Gunter Mayr
Bildnachweis
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