25.05.2018, 6137 Zeichen
Am vergangenen Mittwoch fuhr einigen Anlegern erst einmal der Schreck in die Knie. Nahezu aus heiterem Himmel präsentierte sich der Deutsche Aktienindex DAX ab der Eröffnung schwach und wurde im Verlauf noch schwächer. Am Ende ging der Markt mit einem Minus von etwas mehr als 1,5% aus dem Handel. Auch eine leichte Erholung konnte nicht verhindern, dass der Handelstag letztlich wieder unter 13.000 Punkten endete; also genau unter jener vielbeachteten Marke, die der DAX in der Vorwoche noch scheinbar mühelos zurückerobert hatte. Erstmals überschritt der Index das „magische“ Niveau übrigens am 12. Oktober 2017, also vor mehr als sieben Monaten.
Performance-Schere öffnet sich
Außer Spesen also nichts gewesen?! Für die Performance des deutschen Leitindex ist das per Saldo eine zutreffende Aussage, für die wikifolios unserer Toptrader allerdings nicht. Sie konnten sich kontinuierlich vom DAX absetzen. Während einer Schaukelbörse bzw. eines Sägezahnmarktes, der weniger durch Erträge als durch Schwankungen charakterisiert ist, stellt dies eine besondere Leistung dar. Insbesondere Trendfolger finden hier erschwerte Bedingungen vor, weil vermeintlich neue Trends immer wieder rasch enden. Etwas begünstigt sind dagegen Trader, die eher Value-orientiert arbeiten, weil sie die regelmäßigen Kursrückgänge tendenziell zu Käufen nutzen. Im Folgenden stellen wir Ihnen drei Trader vor, die den Sägezahnmarkt mit Bravour gemeistert haben.
An guten wie an schweren Tagen
Ludwig Ulmer („LudwigUlmer)“ ist einer von ihnen. Im fraglichen Zeitraum erzielte er mit seinem wikifolio „Value Ansatz mit deutschen Aktien“ eine Performance von 5,8%. Den Kursrückgang am Mittwoch überstand er zudem mit einem Mini-Minus von nur 0,3%. Seit Auflegung seines wikifolios im September 2012 konnte Ulmer sogar eine Performance von satten 133% verbuchen, womit er den DAX auch über diesen Zeitraum deutlich schlagen konnte. Seine Outperformance erzielte er also an guten wie an schweren Tagen. Ein Risikofaktor von lediglich 0,3x weist Ulmer zudem als „Guten Money Manager“ aus. Das „Geheimnis“ seines Ansatzes steckt schon in der Bezeichnung seines wikifolios: Value-Ansatz.
Konkret sieht das so aus, dass Ulmer auf Unternehmen setzt, die bereits eine makellose Historie vorweisen können. Wurde der Buchwert über zehn Jahre kontinuierlich gesteigert, dann kann man schon davon ausgehen, dass man es hier mit einem Top-Unternehmen zu tun hat. Ulmer handelt die Aktien dieser Unternehmen allerdings nicht irgendwann, sondern es soll vielmehr „Schwäche gekauft und ggf. Stärke verkauft“ werden. Damit ist die Timing-Komponente seines Ansatzes auch mit schwierigen Marktphasen kompatibel. Aktuell fährt Ulmer übrigens eine relativ hohe Barquote von mehr als 45%.
„Im Prinzip unbegrenzt“
Der Zweite im Bunde ist Björn Bröcher („Rogall“), der für das äußerst erfolgreiche Management des wikifolios „Aktien-Werte und Trading“ verantwortlich zeichnet. Seine Performance während der Schaukelbörse liegt bei eindrucksvollen 8,9%. Seit der Auflegung des wikifolios am 18. Oktober 2014 konnte er sogar knapp 130% erwirtschaften, womit er den DAX auch über diesen Zeitraum deklassierte. All das gelang ihm ohne übermäßiges Risiko, weshalb auch ihm die Auszeichnung „Guter Money Manager“ gebührt. Grundsätzlich kann Bröcher in seinem wikifolio das ganze Spektrum verfügbarer Anlageinstrumente handeln – auch Hebelprodukte.
Sein Schwerpunkt liegt jedoch bei Unternehmen mit erhöhten Wachstumsaussichten, deren Aktien fundamental günstig bewertet sind – also auch hier eine starke Value-Komponente. Trotz seiner grundsätzlich eher langfristigen Orientierung zieht Bröcher „in bestimmten Situationen“ auch die Charttechnik zu Rate. Ein Widerspruch ist das ohnehin nicht. Aktuell haben es ihm übrigens die Aktien von Vectron angetan, die er im Mai bereits mehrfach gekauft bzw. nachgekauft hat.
Sahnehäubchen auf der Erfolgsgeschichte
Auch Michael Flender („GoldeselTrading“) ist einer der langjährig erfolgreichen Trader. Sein zweites aktives wikifolio „Goldesel-Trading“ gehört, obwohl erst am 20. Oktober 2016 aufgelegt, zu den gefragtesten auf unserer Plattform. Dem Sägezahnmarkt der letzten gut sieben Monate trotzte er eine eindrucksvolle Performance von 9,2% ab. Seit der Auflegung erwirtschaftete er mehr als 45%, womit auch er den DAX deutlich hinter sich ließ. Dies ebenfalls bei überschauberem Risiko, wie es sich für einen „Guten Money Manager“ gehört. In zweierlei Hinsicht unterscheidet sich Flenders Ansatz jedoch von den beiden anderen vorgestellten wikifolios.
Erstens: Der eifrige Kommentator beschäftigt sich explizit mit den Tagestendenzen des DAX. Zweitens: Flender ist primär am „übergeordneten Trend“ interessiert, weniger an Bewertungsthemen. Wie eingangs bemerkt, ist eine Schaukelbörse nicht gerade das ideale Terrain für jemanden, der trendorientiert handelt. Umso höher ist Flenders Leistung einzuschätzen, den DAX in dieser Phase derart deutlich geschlagen zu haben.
Was kommt?
Das sollten Anleger im Auge behalten
Der Wirtschaftskalender der kommenden Woche ist überschaubar. Wichtigstes Datum dürfte die Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls des Federal Open Market Committee (FOMC) durch die amerikanische Notenbank am Mittwoch sein. Mitunter ergeben sich daraus interessante Einsichten in den Diskussionsstand des wichtigsten geldpolitischen Gremiums der USA. Tags darauf, am Donnerstag, wird die EZB ihrerseits das Protokoll der letzten Sitzung des geldpolitischen Rats veröffentlichen.
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Im Original hier erschienen: Besser als der Markt
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