27.04.2018, 6355 Zeichen
Andreas Kern" data-udi="umb://media/6dc0a03189d846a88cd0b6381a4e183f" />
Von der geldpolitischen Sitzung der EZB am vergangenen Mittwoch waren keine Überraschungen erwartet worden. Zum einen ist die Eintrübung der Konjunkturaussichten bislang nicht stark genug, um darauf mit einer erneuten Lockerung der Geldpolitik zu reagieren. Zum anderen hat sich das Fenster, um die Geldpolitik nach dem Vorbild der Fed wenigstens symbolisch etwas zu straffen, wohl bereits wieder geschlossen. Es bleibt also alles beim alten, zumindest solange das „Stabilitätsziel“ der EZB, eine Geldentwertung von 2% p.a., noch in weiter Ferne ist. Während im Zusammenhang mit der Zinsentscheidung viel über Inflation und Wachstum zu hören war, wird ein Thema fast konsequent ausgespart: die angespannte Bilanzsituation des europäischen Bankensektors, die Leitzinserhöhungen in der Eurozone auch weiter höchst unwahrscheinlich macht. Die europäischen Aktienmärkte brauchen sich also bis auf weiteres nicht auf Gegenwind aus Frankfurt einzustellen. Im Gegenteil, sollte sich der Euro aufgrund der unterschiedlichen Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks weiter abschwächen, wäre sogar noch zusätzlicher Rückenwind für europäische Exporteure möglich.
Facebook liefert
Mit Spannung wurden die jüngsten Quartalszahlen von Facebook erwartet. Zwar hatte das Unternehmen beim Skandal um Cambridge Analytics das Vertrauen seiner Nutzer enttäuscht, bei den Zahlen hieß es dann aber dennoch Daumen hoch, was die Aktie mit einem ordentlichen Freudensprung quittierte. Gut überstanden ist der Datenskandal damit allerdings noch nicht ganz, denn das erste Quartal 2018 war davon noch gar nicht betroffen. Ob und wie stark sich das Thema und dessen Folgen in künftigen Zahlenwerken niederschlagen werden, sehen wir also frühestens ab dem 2. Quartal des laufenden Jahres. Wir tippen allerdings darauf, dass den Anlegern hier die aus der Behavioral Finance bekannnte Verfügbarkeitsheuristik einen positiven Streich spielen kann: Denn obwohl die Geschichte bemerkenswert laut durch den Blätterwald gerauscht ist – also für alle Marktteilnehmer „verfügbar“ war –, wird sie sich kaum mit gleicher Intensität im Ergebnis zeigen.
Auf die Branche kommt es an
Für ein wikifolio, das auf den schönen Namen „Zukunftsbranchen“ hört, ist der amerikanische Social-Media-Gigant Facebook naturgemäß ebenfalls ein Thema. Trader „MavTrade“, bürgerlicher Name Leon Sanders, sammelte Anfang April, in der Nähe des Zwischentiefs, weitere Stücke des Konzerns ein. Auch er sieht die vermeldeten Zahlen positiv.
Und obwohl die kurzfristige Turnaround-Spekulation bereits aufgegangen ist, traut „MavTrade“ dem Unternehmen langfristig noch weiteres Wachstumspotenzial zu und hält daher an der Aktie fest. Dies passt auch zu dem hier grundsätzlich verfolgten Ansatz, an den Wachstumschancen eines Unternehmens durch langfristige Investitionen teilzuhaben. Dabei wird im Wesentlichen ein klassischer Top-Down-Ansatz verfolgt, bei dem sich Sanders auf Unternehmen konzentriert, die in wachsenden Märkten tätig sind und Gewinne erzielen. Seit Ende November 2016 konnte er damit eine Performance von stolzen 83% erwirtschaften.
Ob long, ob short – Hauptsache Gewinn!
Sollten uns die Schaukelbörsen noch eine Weile erhalten bleiben, dann könnten Ansätze lohnend sein, die nicht unbedingt einen Aufwärtstrend benötigen, um Gewinne zu erwirtschaften. Reiner Schroth (Tradername „reinerschroth“ hat sich mit seinem wikifolio „Peak Power“ genau diese Aufgabe gestellt: „positive Performance … unabhängig von der Börsen- und Konjunkturlage“.
Um dies zu bewerkstelligen, nutzt er das ganze Spektrum, der bei wikifolio.com handelbaren Instrumente, einschließlich Hebelinstrumenten. Mehr noch, Schroth kann in beide Richtungen handeln. Ansonsten legt er sich weder hinsichtlich der Haltedauer („von wenigen Stunden bis zu mehreren Monaten“) noch hinsichtlich der angewendeten Methoden („fundamentale und technische Indikatoren … Swingtrades und Reboundtrades“) besondere Beschränkungen auf. Dass seine aktive und chancenorientierte Vorgehensweise bestens funktioniert, kann man unter anderem an der Performance von knapp 190% seit Mitte Oktober 2015 ablesen.
Wo Risiko belohnt wird
Mit Rohstoffaktien ist es so eine Sache. Über lange Strecken führen sie an den Märkten eher ein Schattendasein. Dann aber drängen sie gewaltig in das Bewusstsein der Anleger zurück und können in vergleichsweise kurzer Zeit erkleckliche Gewinnbeiträge liefern. Das weiß auch Thomas Dellmann, der als Trader „Tedel“ das wikifolio „Rohstoffwerte“ verantwortet.
Wer in diesen Bereich investiert, sollte schon eine gewisse Schwankungsbreite seiner Anlagen aushalten können, wofür ein Risikofaktor von 1,3x ein deutliches Indiz ist. Allerdings winken hier auch außergewöhnliche Chancen, wie die Performance von knapp 220% seit Mitte Januar 2016 zeigt. Diese Performance ist umso erstaunlicher, als Dellmann eigentlich mit einem mittel- bis langfristigen Horizont anlegt und dabei schwerpunktmäßig auf fundamental geprüfte Unternehmen „mit solider Kapitalbasis sowie einem breit gestreuten Produktportfolio“ setzt. Es geht hier also explizit nicht um heiße Penny-Stocks, an denen im Explorer-Bereich kein Mangel herrscht. Zuletzt nutzte Dellmann übrigens den starken Kursrückgang beim russischen Ölgiganten Gazprom für eine Aufstockung seiner Position in der Nähe der Tiefstkurse.
Was kommt?
Das sollten Anleger in der kommenden Woche im Auge behalten
Heute werden die Zahlen zum US-BIP gemeldet. Die Prognosen liegen bei einem annualisierten Wert von +2,3%. Die BIP-Zahlen für die Eurozone gibt es dann am nächsten Mittwoch. Ansonsten stehen die Verbraucherpreise für Deutschland (Montag) und die Eurozone (Donnerstag) an.
In der laufenden US-Berichtssaison verdient insbesondere Apple am Dienstag besondere Beachtung. Wie schon in der Vorwoche erwähnt, sind die Erwartungen an den Elektronikriesen eher verhalten.
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Apple
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