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ATX-Trends: voestalpine, Andritz, Bawag, Raiffeisen, OMV im Fokus ...(Wiener Privatbank)

05.03.2018, 5268 Zeichen

Weiter sehr groß war die Nervosität der Anleger in Europa zum Wochenausklang. Neben der weiter herrschenden Angst vor einer deutlichen Anhebung der Leitzinsen in den USA mussten die Anleger auch noch die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump verdauen, Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte einführen zu wollen. Anstehende politische Entscheidungen in Deutschland und Italien nährten zusätzlich die Nervosität der Anleger. Über das Wochenende ist in Deutschland das Ja der SPD zur Großen Koaltion gekommen, die Wahlentscheidung in Italien dürfte eine schwierige Regierungsbildung zur Folge haben, allerdings scheint sich der Anti-EU-Kurs durchgesetzt zu haben. In Summe führte das den Eurostox50 auf ein 2,2% tieferes Niveau, auch die anderen Börsen gaben in etwa demselben Ausmaß ab.

Unter den Einzelwerten sackten die Papiere des Stahlkonzerns ArcelorMittal um 3,7% ab. Auch Thyssenkrupp und Salzgitter litten unter den angedrohten Zöllen und gaben 4,1% beziehungsweise 5,2% nach. Noch größere Verluste von 7,9% verzeichnete LafargeHolim . Der Zementkonzern musste 2017 aufgrund massiver Abschreibungen hohe Verluste hinnehmen. Schwach waren auch die Bankenwerte in Deutschland, die Commerzbank wurde 3,6% tiefer gehandelt und auch die Deutsche Bank büßte 3,1% ein.

An makroökonomischen Daten kommen heute die Einkaufsmanagerindices aus Frankreich, Deutschland und der Eurozone, am Mittwoch dann die BIP-Zahlen für die Eurozone, am Donnerstag die EZB-Sitzung, von der keine Überraschungen erwartet werden sowie die Auftragseingänge der deutschen Industrie, ehe dann am Freitag noch Zahlen zur deutschen Industrieproduktion veröffentlicht werden. Die Berichtssaison in Europa ist auch schon wieder mehr oder weniger vorüber, morgen legt Vonovia Zahlen vor, am Mittwoch folgen dann Telecom Italia, Rolls-Royce und die Deutsche Post und am Donnerstag Akzo Nobel, Linde, Engie und Continental.

Dem allgemeinen europäischen Trend konnte sich auch der Wiener Markt nicht entziehen, auch hier kam es zu deutlichen Abgaben und einer 1,7% tieferen Schlussnotierung für den ATX. In Mitleidenschaft gezogen wurde vor allem voestalpine, obwohl der Konzern ein eigenes Stahlwerk in den USA besitzt und von den angekündigten Maßnahmen weniger betroffen sein dürfte, kam es zu deutlichen Verkäufen und einem Minus von 3,7%. Positiv aufgenommen wurden die Zahlen von Andritz, der steirische Anlagenbauer konnte ein Kursplus von 5,1% erzielen. Deutlich schwächer notierten auch die Finanztitel, während die Erste Group den Verlust mit 0,5% durchaus in Grenzen halten konnte, musste Bawag 2,6% abgeben, die Raiffeissen schloss 2,4% tiefer. Die Ölwerte mussten den deutlich nachgebenden Rohstoffpreisen Tribut zollen. Schoeller Bleckmann notierte 3,5% tiefer als am Vortag, bei OMV betrug das Tagesminus 3,1%. Einer der wenigen Lichtblicke neben Andritz war AMAG mit einem Plus von 1,9%. Am Dienstag wird Zumtobel die Geschäftszahlen präsentieren.

Gemischt war die Entwicklung der verschiedenen Indices in den USA. Der Dow Jones verzeichnete einen weiteren negativen Tag, konnte allerdings die Verluste in Grenzen halten, S&P 500 und Nasdaq schafften die Trendumkehr und beendeten den Tag mit Zuwächsen. Und das, obwohl Donald Trump weiteres Öl ins Feuer goss und zusätzlich zu den Strafzöllen noch bemerkte, dass Handelskriege gut seien und einfach zu gewinnen wären. Mit einem Minus von 4,8% war McDonalds der größte Verlierer im Dow, verursacht durch eine Reduzierung des Kurszieles durch RCB. Auch Boeing setzte den Abwärtstrend fort und gab weitere 1,4% ab, allerdings waren diese Aktien in den letzten Monaten überdurchschnittlich stark gestiegen. Die Strafzölle würden die Rohstoffe für den Flugzeughersteller verteuern und dadurch zu Wettbewerbsnachteilen führen. Unter den Papieren der Einzelhändler sackten J.C. Penney nach Zahlenvorlage um 5,4% ab. Der Konzern verfehlte bei Umsatz und bereinigtem Ergebnis die Erwartungen deutlich. Footlocker verzeichnete gar einen Kursrutsch von 12,7%, verursacht durch einen schwachen Umsatzausblick. In der Chipbranche will Microchip Technology den Rivalen Microsemi übernehmen, das wurde für beide Unternehmen als Positivum betrachtet, Microsemi schloss 4,7% höher, Microchip legte 2,6% zu.

Diese Woche werden die Arbeitsmarktdaten mit Spannung erwartet da sie weiteren Aufschluss über den möglichen zukünftigen Kurs der Fed geben könnten, am Mittwoch steht der private ADP-Report auf dem Programm, am Freitag folgen die offiziellen Daten. Zusätzlich warten heute der ISM für Dienstleistungen, morgen die Auftragseingänge der Industrie und am Mittwoch Produktivitätskennzahlen und Daten zu den Lohnkosten. Ergebnisse berichten werden am Mittwoch Dollar Tree und Costco und am Donnerstag Dell.

Die Ölpreise erholten sich wieder, Brent legte 0,9% zu, WTI verzeichnete ein Plus von 0,4%. Der Handel in Gold war sehr ruhig, das Edelmetall wurde gegen Abend leicht höher bei rund 1.322 US-Dollar gehandelt. Der Euro zeigte deutliche Erholungstendenzen und konnte den ganzen Tag über leicht zulegen um bei einer Marke von rund 1,233 zum US-Dollar den Handel zu beenden. 

Vorbörslich sind die europ. Börsen deutlich schwächer indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mit roten Vorzeichen. Von der Makroseite gibt es heute PMI-Daten aus Europa.


(05.03.2018)

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    Weiter sehr groß war die Nervosität der Anleger in Europa zum Wochenausklang. Neben der weiter herrschenden Angst vor einer deutlichen Anhebung der Leitzinsen in den USA mussten die Anleger auch noch die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump verdauen, Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte einführen zu wollen. Anstehende politische Entscheidungen in Deutschland und Italien nährten zusätzlich die Nervosität der Anleger. Über das Wochenende ist in Deutschland das Ja der SPD zur Großen Koaltion gekommen, die Wahlentscheidung in Italien dürfte eine schwierige Regierungsbildung zur Folge haben, allerdings scheint sich der Anti-EU-Kurs durchgesetzt zu haben. In Summe führte das den Eurostox50 auf ein 2,2% tieferes Niveau, auch die anderen Börsen gaben in etwa demselben Ausmaß ab.

    Unter den Einzelwerten sackten die Papiere des Stahlkonzerns ArcelorMittal um 3,7% ab. Auch Thyssenkrupp und Salzgitter litten unter den angedrohten Zöllen und gaben 4,1% beziehungsweise 5,2% nach. Noch größere Verluste von 7,9% verzeichnete LafargeHolim . Der Zementkonzern musste 2017 aufgrund massiver Abschreibungen hohe Verluste hinnehmen. Schwach waren auch die Bankenwerte in Deutschland, die Commerzbank wurde 3,6% tiefer gehandelt und auch die Deutsche Bank büßte 3,1% ein.

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