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Gold: Quo vadis 2018? (Christoph Scherbaum)

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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26.01.2018, 3945 Zeichen

Gold ist Geld. Und umgekehrt. So mancher Anleger sieht dies in Zeiten von Bitcoin & Co. völlig anders. Aus unserer Sicht ist und bleibt das gelbe Edelmetall aber das was es seit Jahrtausenden ist: Ein unverzichtbarer finanzieller Sicherheitsanker. Der Blick in das Jahr 2018 verspricht dabei spannend zu werden.

Krisenwährung. Wann immer es auf dem Planeten zu Krisen kommt, rückt Gold in den Fokus der Anleger. Zuletzt war dies vor allem bei der Finanzkrise vor zehn Jahren der Fall – ehrlicherweise muss man aber auch sehen, dass sich die Lage seither weitgehend entspannt zeigt. Sollte ein solcher Moment wieder auftreten, wäre es gut einige Teile seines Portfolios in Gold investiert zu haben. Potenzielle Krisenherde gibt es zuhauf. Stichworte wie USA (Zinsanstieg), Euro-Raum (Italien) oder Naher Osten (Syrien, Iran) sollte man dabei immer im Blick haben.

Die Preisentwicklung und der Dollar. Kurzfristige Anleger blicken beim Gold gerne auf den Dollar-Kurs. Schwacher Dollar – starker Goldpreis. So war es 2017. Ob das 2018 so weiter geht? Die jüngste Entwicklung spricht nicht unbedingt dafür – der US-Steuerreform und der Euphorie daraus.

Das sieht man auch bei Heraeus Precious Metals, dem weltweit größten Anbieter von industriellen Edelmetallservices, in der Edelmetallprognose für 2018: „Im Jahresverlauf rechnet Heraeus mit einem wiedererstarkten US-Dollar, der die derzeitige Aufwärtsbewegung beim Goldpreis umkehren dürfte. Die zu erwartende sinkende Liquiditätszufuhr der Zentralbanken, sowie steigende Renditen von Staatsanleihen sprechen dafür. Im Gegenzug dürften die politischen Konflikte in Korea und dem Nahen Osten unterstützend wirken, Gold bleibt damit weiter ein sicherer Hafen für Investoren. Es wird eine Handelsspanne zwischen 1.175 bis 1.375 US-Dollar pro Feinunze erwartet.“

Und die anderen Edelmetalle? Wenn also bei Gold eher sinkende Kurse erwartet werden, dürfte vielleicht dort was zu holen sein. Noch einmal Heraeus: „Die industrielle Nachfrage für Silber ist 2017 leicht gewachsen, im Wesentlichen getragen von der stark wachsenden Photovoltaikindustrie. Dieser Trend dürfte sich im Jahr 2018 fortsetzen, wird aber nicht ausreichen um eigene Impulse zu setzen. Ohne neues Interesse von Anlegern dürfte die Entwicklung des Silberpreises an der Entwicklung des Goldpreises hängen. Im Jahresverlauf wird daher mit tieferen Preisen gerechnet. Die Experten von Heraeus Precious Metals rechnen mit einer Preisspanne zwischen 15,25 bis 18,00 US-Dollar pro Feinunze.“

Interessant auch die Ansichten zu Platin und Palladium: „Die Marktbedingungen für Platin werden sich im Jahr 2018 verbessern. Die Nachfrage der Schmuckindustrie dürfte steigen, während sich der Verbrauchsrückgang aufgrund des Diesel-Skandals in der Automobilindustrie abflachen wird. Der Durchschnittspreis wird zwischen 860 bis 1.050 US-Dollar pro Feinunze erwartet. […] Palladium profitierte in den vergangenen Jahren vom starken Wachstum der Automobilindustrie, die 80 % der Nachfrage verantwortet. Aufgrund des Wegfalls von Steuervorteilen im wichtigsten Automarkt China, sowie einem schwächeren Wachstum des US Marktes dürfte sich der Zuwachs deutlich abflachen. Es wird mit Preisen zwischen 900 bis 1.170 US-Dollar pro Feinunze gerechnet.

FAZIT. Für kurzfristig orientierte Rohstoffanleger dürfte 2018 nicht all zu viel Freude bringen – wenn man die Prognosen von Hereaus heran zieht. Langfristanleger, die Gold dagegen zur Absicherung ihres Aktiendepots heranziehen, besteht in diesem Umfeld die Chance, Bestände – sofern diese noch nicht vorhanden sind – aufzubauen.

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