ATX-Trends: voestalpine, Raiffeisen, Buwog, Erste Group im Fokus (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

An den europäischen Märkten herrscht anhaltend gute Stimmung, auch gestern gingen die wichtigsten Indices mit höheren Notierungen aus dem Handel. In London und Zürich wurden erneut Rekordmarken erreicht. Konjunkturseitig fanden Arbeitsmarktdaten in den europäischen Handelssälen Beachtung. In der Eurozone verbesserte sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt im November weiter. Die Arbeitslosigkeit erreichte den tiefsten Stand seit fast neun Jahren. Allerdings bleiben die Unterschiede zwischen den Euroländern groß: Eine jeweils sehr hohe Arbeitslosigkeit weisen Griechenland und Spanien auf. Deutschland dagegen steht derzeit besonders gut da.

Bei den Sektoren gab es am Dienstag fast nur Gewinner. Spitzenreiter war wieder der Automobilsektor mit einem Tagesgewinn von 1,4%. Hier sorgte vor allem Continental für Bewegung. Das Unternehmen erwägt eine mögliche Aufspaltung, die den Wert des gesamten Konzerns stark steigen lassen könnte. Diese Nachricht führte zu knapp 5,4% höheren Notierungen. Schwächster Sektor war der der Energieversorger, hier gab es ein Minus von 0,9%. Die schwedische Modekette H&M muss auf Grund einer Werbung mit Rassismusvorwürfen kämpfen, gestern rutschte die Aktie auf den tiefsten Stand seit April 2009.

Leicht bergauf ging es gestern auch für den ATX. Unternehmensnachrichten blieben dünn gesät, Kurszuwächse gab es unter anderem bei Voestalpine (plus 1,8%) und Raiffeisen (plus 1,5%). Zulegen konnte auch die Bawag mit 0,3%, während die Erste Group mit einem Minus von 0,5% leicht abgeben musste. Sehr schwach war gestern wieder Zumtobel, die Kurse rutschten insgesamt 6,8% ab. Buwog hat in Norddeutschland ein Immobilienpaket erworben, der Aktienkurs blieb unverändert, hier dominiert das Übernahmeangebot von Vonovia bei der Kursfindung.

Auch in den USA gab es neue Rekordstände, ähnlich wie in Europa fielen aber auch hier die Zuwächse eher gering aus. Marktbewegende amerikanische Konjunkturnachrichten gab es am Dienstag kaum. Auch Unternehmensmeldungen waren Mangelware. Der Digitaldruck-Spezialist Eastman Kodak sorgte für Aufsehen mit der Nachricht, eine eigene Kryptowährung für Fotografen schaffen zu wollen, der Aktienkurs konnte sich mehr als verdoppeln. GoPro verlor weiter an Boden, nach dem angekündigten Ausstieg aus dem Drohnen-Geschäft gab es auch gestern ein Minus von weiteren 6,0%. AK Steel musste auf Grund einer negativen Analystenstudie ebenfalls deutlich abgeben, am Ende lag der Aktienkurs 8,3% unter dem Vortagsniveau.

Deutlich zulegen konnten gestern wieder die Ölpreise, Brent schoss 1,5% in die Höhe, WTI erzielte ein Tagesplus von knapp 2,0%. Massive Rückgänge bei den US-Lagerbeständen wurden als Grund für diesen Anstieg genannt. Gold musste leicht abgeben, gegen Abend pendelte sich der Kurs bei rund 1.312 US-Dollar ein, vor allem der wieder erstarkende Dollar machte dem Edelmetall zu schaffen. Der Greenback konnte gegen den Euro deutlich an Boden gewinnen, gegen Handelsschluss wurde das Währungspaar bei einem Kurs von rund 1,193 gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht negativ indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Sowohl von der Makroseite wie auch von Unternehmensseite bleibt es heute relativ ruhig.

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